Der Feuer-Dämon
hatte.
Er durchdrang ihn!
Im gleichen Augenblick schien die Umgebung unter den Schreien zu explodieren. Das Gebrüll war infernalisch. Der Feuer-Dämon fiel nicht zu Boden. Er blieb innerhalb des Strahls hängen wie an ein Seil geknotet.
Er schüttelte sich hin und her. Arme und Beine zuckten. Er trampelte. Er gab sich immer wieder selbst Stöße und wollte aus dieser Falle heraus.
Es war nicht zu schaffen.
Das Licht bohrte sich in seinen Körper. Es traf dort auf die Flammen, und es bekämpfte sie. Zu unterschiedlich waren die Kräfte, die da aufeinanderprallten. In dieser Kapelle spielte sich der helle Wahnsinn ab, und der Strahl sorgte dafür, dass der Feuer-Dämon verging.
Sein Körper schrumpfte zusammen. Ich sah als Zuschauer, wie er von Sekunde zu Sekunde kleiner wurde. Für mich gab es auch keine Kapellendecke mehr, keine Mauern und keinen Ausgang. Ich befand mich irgendwie zwischen dem Diesseits und einer anderen Dimension, die durch Uriel und die Reaktion meines Kreuzes erhalten wurde.
Eine üble Geruchswolke wehte auf mich zu. Es war der Gestank nach verbranntem Fleisch, und den bildete ich mir nicht ein, denn der Feuer-Dämon verglühte.
Er war jetzt kleiner als ich. Seine Schreie glichen schrillen Rufen, die sich in irgendeiner Weite verloren, und nach einem langen Atemzug sah ich, was wirklich aus ihm geworden war.
Ein schwarzer Klumpen. Unförmig und fettig auf der Außenseite schimmernd.
Uriel hatte gewonnen. Diesmal für immer, und ich hatte vor, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Ich musste ihm meine Dankbarkeit zeigen.
Doch der Flammen-Engel legte keinen Wert darauf, sondern glitt zurück, und dabei fiel der gleißende Lichtstrahl wieder in sich zusammen.
Zugleich verlor sich die Weite, die um mich herum gewesen war, und die Kapellenmauern hatten uns wieder. Etwas hatte sich seit unserer Ankunft trotzdem verändert.
An einer Stelle lag die helle Asche auf dem Boden. An einer anderen dieser fußballgroße fette Klumpen, der mal ein Ur-Dämon gewesen war...
Mario Carlesi und ich standen vor der Tür. Der Gardist rieb sich immer wieder den Nacken. Er war ein wenig von der Rolle, denn das Finale hatte er nicht mitbekommen. Ihm war plötzlich komisch geworden, und er hatte nicht gewusst, wo er sich befand.
»Das ist auch nicht wichtig«, beruhigte ich ihn. »Eigentlich zählt nur, dass Sie und Ihre Schweizer Garde weiterhin in Ruhe Ihren Schutzaufgaben nachgehen können. Alles andere wird Father Ignatius regeln, da bin ich mir sicher...«
Dabei fielen mir meine geweihten Silberkugeln ein, die Ignatius herstellte. Ich brauchte wieder Nachschub, denn die andere Seite schlief niemals...
ENDE
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