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Der Feuer-Dämon

Der Feuer-Dämon

Titel: Der Feuer-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Schutz gehabt hat. Der Blonde, John Sinclair, wird ihm das Kreuz überlassen haben, und deshalb sind die Flammen nicht in ihm hochgeschossen. Das musst du begreifen.«
    Justus wusste nicht, wie er sich noch verteidigen sollte. Er kam sich so klein vor und wäre am liebsten tief im Boden versunken, aber die Erde öffnete sich nicht.
    »Der Sohn des Lichts ist nicht grundlos geholt worden. Der Mord auf dem Platz vor dem Dom war zu auffällig und spektakulär. So ist er gekommen, und er ist ein gnadenloser Jäger, was seine Feinde angeht. Verlasse dich darauf, dass er dich bald gefunden haben wird.«
    »Ich bleibe jetzt hier!«
    Erneut hallte das Lachen durch die kleine Kapelle. »Ja, du bleibst hier, aber rechne nicht damit, dass er die Spur nicht findet. Der Weg zu dir ist vorgezeichnet. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wir können ja...«
    »Ach, jetzt soll ich die Kastanien aus dem Feuer holen?«
    »Du bist mächtiger.«
    »Ich weiß, aber ich weiß auch, dass es noch den anderen gibt, der sich Uriel nennt.«
    Justus Siegel war nervös geworden. Die Hitze stieg erneut in ihm hoch. Er hatte das Gefühl, dicht vor einem Ausbruch des Feuers zu stehen, denn seine Haut war bereits heiß geworden. Er versuchte es zum letzten Mal. »Wenn du willst, kann ich gehen. Ich werde mich verstecken und wieder zu dir zurückkehren, wenn alles vorbei ist.«
    »Sinclair wird dich immer finden! Es ist nur eine Frage der Zeit, dann hat er dich. Er wird auch nicht aufgeben, er ist wie Leim, der an dir kleben bleibt. Und deshalb wirst du hier in dieser Kapelle bleiben und dich ihm stellen, sobald er eintrifft. Ich weiß, dass er dir bereits auf der Spur ist. Das spüre ich deutlich.«
    »In der Kapelle hier soll ich warten?«
    »Ja.«
    »Und du?«
    »Ich ziehe mich zurück.«
    Das gefiel Justus nicht, und er fragte: »Du willst nicht an meiner Seite bleiben?«
    »Nein, das will ich nicht. Ich will sehen, wie stark du geworden bist. Vielleicht schaffst du es sogar allein. Ausschließen soll man nichts.«
    Justus Siegel war sprachlos geworden. Er hätte gern weitere Fragen gestellt, aber der Feuer-Engel oder Feuer-Dämon – da kam es immer auf die Betrachtungsweise an – machte es ihm schon schwer. Er ging zurück und tauchte ein in die Schatten, wo sie sich am dichtesten zusammenballten.
    Siegel blieb zurück.
    Nur allmählich fand er wieder zu sich selbst. Es war so anders geworden, er hatte seine Sicherheit verloren. Er würde sich in einem Gemütszustand wie diesem nicht mehr über den Petersplatz bewegen und einen Menschen in Brand stecken.
    Trotzdem musste er stark sein, und deshalb versuchte er, die Stärke wiederzufinden. Er brauchte eine innere Ausrichtung. Er musste wieder an sich glauben, und er war sich sicher, dass er das auch erreichen würde. Niemals wollte er von seinem einmal eingeschlagenen Weg abweichen. Vielleicht hatte er das Glück und war stärker als dieser Sinclair, dessen Anblick er nie vergessen würde.
    »Komm!«, flüsterte er in die leere Kapelle hinein. »Komm nur, ich warte auf dich...«
    ***
    Wir hatten uns kein Taxi genommen, sondern waren mit einem Dienstwagen gefahren, der zur Garde gehörte. Mario Carlesi kannte sich gut aus, und er wusste auch den schnellsten Weg auf dieser doch recht kurzen Strecke. Zudem war ihm auch bekannt, wo er parken konnte, und das passierte im Schatten der mächtigen und wohlbekannten Engelsburg.
    Zwar setzte er den dunklen Mercedes halb in ein Gebüsch hinein, aber das war jetzt egal.
    Als wir ausstiegen, roch ich den Fluss. Für einen Moment kam ich mir vor wie an der Themse, denn irgendwie riechen die Gewässer alle gleich, wenn man so nahe bei ihnen ist.
    Den direkten Weg zu dieser Kapelle kannte ich nicht, aber Mario Carlesi war in dieser Gegend zu Hause.
    »Ich hatte ihn auf der Fahrt mehrmals vor Justus Siegel gewarnt und dessen Gefährlichkeit erwähnt. So wusste er auch, dass ich keinen zweiten Schutz bei mir trug und wir deshalb so vorsichtig wie möglich Vorgehen mussten.
    »Ich werde mich daran halten!«, hatte er versprochen, und ich hoffte, dass er sich daran auch hielt.
    »Wo müssen wir hin?«
    Carlesi deutete nach rechts. Hinter den Büschen begann eine Böschung, die zum Flussufer führte. An der linken Seite lief etwas erhöht die Straße entlang.
    Da huschten die Fahrzeuge in Sekundenschnelle vorbei. Die meisten Scheinwerfer waren eingeschaltet worden und warfen ihr Licht gegen den Asphalt.
    »Sie kennen sich aus, Mario.«
    Er ging vor. Die

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