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Der Feuergott der Marranen

Der Feuergott der Marranen

Titel: Der Feuergott der Marranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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dem dritten Abschied von Elli kehrte der Scheuch verstimmt in die
Smaragdenstadt zurück. Der Titel eines Dreimalweisen, auf den er früher so
stolz war, machte ihm keine Freude mehr, die Berichte über die guten Getreide
und Obsternten ließen ihn gleichgültig und die von Lan Pirot, dem ehemaligen
General der Holzarmee und heutigen Tanzlehrer, veranstalteten Vergnügungen
erheiterten ihn nicht.
Beim Abschied von Elli hatte der Scheuch seine feste Überzeugung
ausgesprochen, das Mädchen werde in das Zauberland zurückkehren. Jetzt
fühlte er aber, daß es eine Trennung für ewig sei, und das bedrückte ihn sehr.
Darüber hinaus hatte es der Eiserne Holzfäller jetzt sehr eilig mit seiner
Heimkehr, denn er verspürte heftige Sehnsucht nach dem Violetten Land.
„Bleib wenigstens noch einen Monat bei mir!” bat der Scheuch. „Laß uns über die
Vergangenheit sprechen, uns daran erinnern, wie wir mit dem Menschenfresser
gekämpft und den Löwen und Elli aus dem giftigen Mohnfeld hinausgetragen haben…”
„Ich kann einfach nicht länger bleiben, glaub mir!” erwiderte der Eiserne Holzfäller, auf
und ab gehend und mit Besorgnis horchend, ob das Herz in seiner Brust noch schlage.
„Du weißt, daß das Leben im unterirdischen Land meine Gesundheit untergraben hat.
Auch werden wir beide alt, lieber Freund, wir werden alt! Ich muß mich schon wieder
an den Arzt wenden.”
Die Behandlung des Holzfällers bestand darin, daß ein geschickter Handwerker den
Flicken an dessen eiserner Brust lüpfte, das seidene Herz mit frischen Sägespänen
nachfüllte und den Flicken wieder zulötete, worauf das Herz erneut kräftig zu schlagen
begann. Dann wurden die Gelenke des Eisernen Mannes geölt und der ganze Körper
aufpoliert.
Der Eiserne Holzfäller ging. Aber in der Smaragdenstadt verblieben die anderen Gäste
des Scheuchs, nämlich der Tapfere Löwe und die Krähe Kaggi-Karr. Die drei Freunde
sprachen stundenlang über ihre gemeinsamen Erlebnisse, erinnerten sich an die
vergangenen Tage, verurteilten das Verhalten des tückischen Urfin Juice und freuten
sich für die unterirdischen Könige, die der weise Scheuch in arbeitsfreudige
Handwerker verwandelt hatte.
Dann zog auch der Löwe fort, weil er seine Löwin und die Löwenjungen nicht länger
vermissen konnte. Jetzt war nur noch Kaggi-Karr da, und der arme Scheuch verging fast
vor Langeweile. Er hätte sich gerne öfter mit Faramant, dem Hüter des Tores, und mit
dem langbärtigen Soldaten Din Gior getroffen, aber die waren jetzt zur Ausübung ihrer
Pflichten zurückgekehrt.
Faramant hatte erneut das Wachhäuschen am Stadttor bezogen und setzte einem jeden
Ankömmling die grüne Brille auf, damit er über die Herrlichkeiten der Smaragdenstadt
nicht erblinde.
„Ich führe den Befehl des Großen Goodwin aus”, sagte der gute Mann zu den Leuten,
„und werde ihn ausführen, so lange ich lebe. Dann wird mein Nachfolger dasselbe
tun…”
Der ehemalige Feldmarschall Din Gior hatte erneut seinen Posten auf dem hohen Turm
bezogen, blickte oft in den Handspiegel und kämmte mit einem goldenen Kamm seinen
wallenden Bart. Wenn er dieser angenehmen Beschäftigung nachging, konnten die
Besucher stundenlang vergeblich pfeifen und schreien, er möge die Zugbrücke
herablassen. Din Gior sah und hörte sie nicht.
Der Scheuch beschloß, etwas Großes zu unternehmen, um die zehrende Langeweile zu
vertreiben. Zu diesem Zweck zog er sich in den Thronsaal zurück und begann zu
überlegen. Er dachte so angestrengt nach, daß sein Kopf sich riesig aufblähte und die
Nadeln und Stecknadeln hervortraten (Goodwin hatte sie den Sägespänen beigemischt,
damit das Gehirn schärfer sei), was ihn einem gewaltigen Igel ähnlich machte.
Im Kopf des Scheuches entstand ein wunderlicher Plan-nämlich die Smaragdenstadt in
eine Insel zu verwandeln. Als er Din Gior und Faramant seine Absicht mitteilte, dachten
diese, er sei verrückt.
„Mitnichten”, entgegnete der Scheuch. „Ich weiß nicht, ob euch bekannt ist, daß man
einen von Wasser umgebenen Teil des Festlandes Insel nennt. Das hat mir Elli gesagt,
als sie mich Erdkunde lehrte. Unsere Stadt kann nicht zum Fluß gehen, damit dieser sie
umgebe, weil Städte eben nicht gehen können. Dafür aber kann der Fluß zu uns
kommen, denn sein Wasser fließt. Ich werde befehlen, einen Kanal um die Stadt zu
graben, und der Fluß Affira, der uns mit Wasser versorgt, wird den Kanal füllen.”
Nach dieser langen

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