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Der Feuergott der Marranen

Der Feuergott der Marranen

Titel: Der Feuergott der Marranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Rede mußte der Scheuch innehalten, um Atem zu schöpfen. Die
Zuhörer blickten ihn erstaunt an. Faramant fragte:
„Wozu soll sich die Smaragdenstadt in eine Insel verwandeln?”
„Das wird unsere Wehrfähigkeit für den Fall eines feindlichen Überfalls verstärken”,
klärte der Scheuch ihn auf. Din Gior, Faramant und Kaggi-Karr betrachteten voller
Achtung den Strohmann. Sie fragten sich, woher er nur die langen und gelehrten Wörter
nehme.
„Und wer wird den Kanal graben?” wollte Din Gior wissen. „Da muß wohl eine
ungeheure Menge Erde ausgehoben werden, und diese Arbeit wird Jahre dauern.”
„Das ist ja gut”, sagte der Scheuch erfreut. „Da werde ich zumindest eine Beschäftigung
haben und mich nicht zu langweilen brauchen. Mit dem Graben werde ich die Holzköpfe beauftragen, die haben sowieso nichts zu tun.”
Der Scheuch und seine Gehilfen machten einen Rundgang um die Stadt. Es wurden
Pflöcke in den Boden geschlagen, die die Grenzen des künftigen Kanals markierten, und
der große Bau begann. Der Kanal sollte 4 Meilen lang und 500 Fuß breit sein. Für einen
Feind, dem es einfallen würde, die Smaragdenstadt anzugreifen, konnte es nicht leicht
sein, ein solches Wasserhindernis zu nehmen,
Tag und Nacht arbeiteten die unermüdlichen Holzköpfe, Tag und Nacht fraßen sich die
Spaten in den Grund ein und quietschten die Schubkarren, mit denen die Erde wegtransportiert wurde. (Man schüttete sie auf felsige Böden aus, damit diese sich in fruchtbare
Felder verwandelten.)
Über die viele Arbeit vergaß der Scheuch seine Langeweile. Von früh bis spät,
manchmal auch nachts, wenn der Mond schien, konnte man ihn auf dem Baugelände
antreffen, wo er sich um alles kümmerte, Messungen vornahm und überall nach dem
Rechten sah. Der Scheuch war der Oberingenieur des Vorhabens. Ihn begleiteten
ständig hölzerne Boten, schnellfüßige Melder, die mit seinen Aufträgen hin und her
flitzten und die Umgebung mit fröhlichem Lärm erfüllten.
Zu gleicher Zeit entstand an den Mauern der Stadt ein großer Park. Entlang der breiten
Alleen wurden die schönsten Bäume verpflanzt, die man nur in den weiten Wäldern des
Landes auftreiben konnte. Dank dem milden Klima konnten die Bäume zu jeder
Jahreszeit umgepflanzt werden, und sie gediehen prächtig am neuen Ort. In den
Lichtungen des Parks entstanden schmucke Pavillons und Lauben und an den
Kreuzungen der Alleen Springbrunnen.
Am Parkbau nahmen alle Bürger teil, wußten sie doch, daß die Anlage eine herrliche
Erholungsstätte sein werde, Es vergingen Monate und Jahre, und der Graben wurde
immer breiter und tiefer. Dann kam die feierliche Stunde des Wassereinlasses. Der
Zuleitungsgraben, der den Kanal mit dem Fluß Affira verband, war fertig, nur ein
schmaler Sperrdamm hinderte das Wasser, sich in das vorbereitete Bett zu ergießen.
Dem Scheuch wurde die Ehre des ersten Schlages zuteil. Er nahm die Axt in seine
schwachen Hände und schlug sie gegen die Wand, worauf kräftige Holzköpfe
herbeieilten und ihr den Rest gaben. Das Wasser der Affira strömte in den Graben.
Die Menge, die sich am Ufer versammelt hatte, brach in Jubel aus. Die vornehmsten
Bürger hoben den Scheuch empor und trugen ihn um die Stadt. Während dieser Ehrenrunde befahl der Herrscher, von Zeit zu Zeit zu halten, nahm den mit goldenen
Glöckchen behangenen breitkrempigen Hut ab und sprach über die Wehrbedeutung des
Kanals.
Die Bürger hörten die Reden des Scheuchs mit großer Aufmerksamkeit an und zollten
ihm stürmischen Beifall. Sie waren schon früher stolz darauf gewesen, daß es außer
ihrem Herrscher keinen anderen in der Welt gab, der mit Stroh ausgestopft ist und ein
Gehirn aus Sägespänen, vermischt mit Nadeln und Stecknadeln, hat. Jetzt, da er
obendrein ein solch ungewöhnliches Ingenieurtalent gezeigt hatte, steigerte sich ihre
Achtung zu heller Begeisterung.
Im Park fand ein großes Volksfest statt, bei dem Berge von Torten und Kuchen verzehrt
und 140 große Limonadenfässer ausgetrunken wurden.
Zum Fest hatten sich natürlich der Eiserne Holzfäller, Ingenieur Lestar, der Tapfere
Löwe, der Herrscher des Blauen Landes Prem Kokus, der Herrscher der Erzgräber
Ruschero und die Krähe Kaggi-Karr eingefunden. Man erwies ihnen alle Ehren, die
ihrem hohen Stande geziemten. Zeremonienmeister waren der langbärtige Soldat Din
Gior und der Hüter des Tores Faramant, der für alle Gäste grüne Brillen vorbereitet
hatte.
Die ausführliche

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