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Der Feuergott der Marranen

Der Feuergott der Marranen

Titel: Der Feuergott der Marranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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geschöpft.”
„Ja, aber das hätte noch eine Weile gedauert. Außerdem hätte er ja alles mögliche
annehmen können, jetzt aber weiß er, woran er ist.”
„Und ob-nach dieser Kopfnuß!” rief die Krähe. Über diese Worte begannen unsere
Freunde schallend zu lachen. Sie stellten sich lebhaft das Entsetzen Urfins vor, als ihn
der Schlag aus dem Nichts traf. Tim sagte:
„Ich hätte nicht gedacht, daß dieser Schuft einen so harten Schädel hat!”
Diese Worte lösten wieder Heiterkeit aus.
„Jetzt müssen wir aber handeln”, sagte Ann besorgt.
„Ich fürchte, Urfin wird den Scheuch in ein anderes Gefängnis bringen lassen, und wir
werden den Kasten nicht nutzen können, weil wir die magischen Worte nicht kennen.”
„Sagt einmal, ist das nicht Raminas Pfeife?” fragte die Krähe, auf die Silberpfeife am
Hals des Mädchens weisend. „Ja”, antwortete Ann. „Die hat mir meine Schwester
geschenkt.”
„Warum zauderst du dann?” rief die Krähe ungeduldig. „Ruf doch die Königin der
Feldmäuse! Ramina wird uns bestimmt helfen!”
Ann schämte sich, nicht selbst daraufgekommen zu sein. Sie blies dreimal in die Pfeife,
worauf ein Scharren hörbar wurde… Tim konnte Arto, dessen Jagdinstinkt plötzlich
erwachte, gerade noch am Halsband packen, da stand schon die Mäusekönigin vor
ihnen.
„Verzeiht, Eure Majestät, die Unhöflichkeit des Hundes”, sagte Ann zu der Königin.
„Ich habe Euch gerufen, weil wir dringend Eure Hilfe brauchen.”
Ramina erkannte sofort, daß es nicht Elli war, die zu ihr sprach.
„Guten Tag, meine Liebe”, sagte sie. „Ich bin über Eure Ankunft längst unterrichtet, nur
geziemte es meiner Würde nicht, ungerufen zu kommen. Ihr seid natürlich Ellis Schwester. Wie heißt Ihr doch?”
Ann nannte ihren Namen und stellte der- Königin auch Tim und Arto vor. In wenigen
Worten erklärte sie, was sie von der Königin begehrte. Ramina überlegte.
„Der Scheuch ist im Keller eines alten Turms eingesperrt. Ihr wollt die Worte wissen,
die den rosa Kasten in Wirkung setzen, nicht wahr? Nun, Ihr sollt sie erfahren!”
Die Königin verschwand so plötzlich, daß Arto, der sich losgerissen hatte, mit den
Zähnen nur die Luft schnappte. Ramina, eine mächtige Fee, besaß unter anderem die
Fähigkeit, sich augenblicklich an jeden beliebigen Ort zu versetzen. Eine Sekunde
später befand sie sich schon in dem Keller, in dem der Holzfäller und der Scheuch
lagen. Ungestüm begrüßten sie die Königin. Als sie erfuhren, wer sie zu ihnen geschickt
hatte, kannte ihre Freude keine Grenzen.
„Ann Smith, die Schwester unserer lieben kleinen Elli, ist von der anderen Seite der
Berge mit einem wunderbaren Pferd, das Sonnenstrahlen frißt, zu uns gekommen! Ohhoho-ho, wie ich mich freue!”
Der Scheuch sang und hüpfte, obwohl seine schwachen Beine ihm kaum gehorchten.
Der Holzfäller aber legte die Hand auf die Brust und rief:
„Oh, wieviel Liebe und Zärtlichkeit birgt meine Brust! Ich will meine Gefühle unserer
neuen Freundin schenken, der Schwester unserer lieben Elli!”
Auf Raminas Bitte sprach der Scheuch die magischen Worte.
„Werden Eure Majestät sie auch nicht vergessen?” fragte er.
„Keine Sorge, ich habe ein gutes Gedächtnis”, kicherte die Königin und verschwand.
Das geschah keinen Augenblick zu früh, denn hinter der Tür wurden laute Stimmen
hörbar. Sie rührten von den Marranen her die gekommen waren, um die Häftlinge in ein
anderes Gefängnis zu überführen. Allerdings konnte das Urfin jetzt nichts mehr nützen.
Ramina kehrte zu Ann und Tim zurück. Alle Anwesenden, einschließlich der Krähe und
des Hündchens, lernten die Zauberworte auswendig, denn man konnte nicht wissen, ob
dem einen oder anderen nicht etwas zustoßen werde. Die Königin erkundigte sich nach
dem Schicksal ihrer Bekannten im Lande, jenseits der Berge, wobei die meisten Fragen
natürlich Elli betrafen.
„Ich habe ihr prophezeit, daß sie in das Zauberland nicht mehr zurückkehren wird, und
meine Vorhersage hat sich bewahrheitet”, sagte Ramina stolz. „Wir Feen haben die
Gabe, die Zukunft vorauszusehen.”
Auf die Frage, wie der Kampf Anns und ihrer Freunde gegen Urfin ausgehen werde,
blieb Ramina jedoch die Antwort schuldig.
Ann erzählte, daß Elli im College studiere und bald Lehrerin sein würde, was die
Königin sehr löblich fand. „Elli ist so zärtlich und lieb zu den Kindern, daß sie bestimmt
eine hervorragende Lehrerin sein wird”, versicherte

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