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Der Feuerthron

Der Feuerthron

Titel: Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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vor. Stattdessen schlugen sie mit ihren Waffen gegeneinander und erzeugten einen Höllenlärm.
    »Die Kerle verstehen es, einem Angst zu machen!«, überschrie der Gelondaner den Krach und sah dabei aus, als hätte er mit diesem Leben abgeschlossen. »Übrigens, ich heiße Thalan!«
    »Und ich Hannez!«
    Beide waren froh, den Namen des anderen zu kennen, denn es gab ihnen ein gewisses Gefühl der Kameradschaft.
    Hannez wies zum rechten Flügel hinüber, der von den drei Stämmen der Ardhun gebildet wurde. Diese besaßen die einzige Reitereinheit der eigenen Seite, und die drei Fürstinnen führten ihre Truppen selbst an. Sie hatten ebenso wie die Kriegerinnen in ihren Reihen ein violettes Tuch vor das Gesicht gebunden, so dass nur die Augen frei blieben. Außerdem trugen sie wehende Umhänge in gleicher Farbe und hielten lange, gebogene Schwerter in der Faust. Für sie musste dieser Krieg noch schrecklicher sein, denn sie würden auch gegen ihre eigenen Landsleute kämpfen müssen; jenen, die sich Gurrland angeschlossen hatten. Zwar gab es auch Girdanier in den Reihen des schwarzen Heeres, doch deren Zahl war im Vergleich zu den Violetten sehr gering.
    »Von der Zahl her sind wir dem Feind überlegen!«, stellte Hannez fest, aber er zog nur wenig Optimismus aus seinen Worten. Ein ausgewachsener Gurrländer wog im Krieg drei Gegner auf, und damit war ihr eigenes Heer um die Hälfte schwächer als der Feind. Nur die Kunst ihrer Magier konnte das Blatt noch zugunsten der Menschen wenden.
    Hannez blickte zu den beiden aus Holz errichteten Türmen hinüber, auf denen sich die Hexen und Zauberer befanden, die die einzelnen Völker hatten aufbringen können. Die Türme waren weit hinter den eigenen Linien errichtet worden, damit der Feind sie auch mit seinen weitreichenden Waffen nicht gleich zu Beginn der Schlacht beschießen konnte. Auf dem der Reservetruppe am nächsten gelegenen Turm befand sich auch die Hexe, die Yanga alsErsatz für die auf dem Meer umgekommene Mirzah geschickt hatte. Hannez hätte sich gewünscht, die Zweite Hexe selbst an deren Stelle zu sehen oder noch besser den Hofmagier Torrix. Dann hätte er sich sicherer gefühlt. Doch Torrix war verschwunden, und die Königin hatte nicht auf Yangas Rat verzichten wollen.
    »Wir müssen zusehen, dass wir auch so durchkommen!«
    »Was hast du gesagt?« Thalan musste schreien, damit Hannez ihn trotz des Lärmens der Gurrländer verstand.
    »Es geht um unsere Hexe. Sie ist nicht sehr erfahren«, gab Hannez zurück.
    »Keine Sorge! Wenn sie nicht umkommen will, wird sie sehr schnell lernen. Im Vergleich zu unseren Adepten und Hexen ist sie sehr stark. Die meisten Magier haben wir in diesem Krieg bereits verloren.«
    »Wir haben keinen einzigen richtigen Hofmagier dabei«, gab Hannez zu bedenken.
    »Die da drüben aber auch nicht. Den Gurrländern wurde von ihrem Kaiser ein Schutzzauber verpasst, und damit hat es sich. Sobald unsere Magier den durchbrochen haben, sind es auch nur noch einfache Kerle, die man mit einem guten Spieß durchbohren kann.«
    Der Gelondaner versuchte mutig zu klingen, doch Hannez merkte, wie es wirklich um ihn stand. Der Mann war kurz davor, sich vor Angst in die Hose zu machen.
    »Wenn sie nur dieses Schlagen und Trommeln endlich beenden würden!« Hannez lehnte seinen Spieß seufzend gegen seine Schulter und presste beide Hände gegen die Ohren. Doch er hätte genauso gut versuchen können, ein brennendes Schiff mit einem Becher Wasser zu löschen. Das Wumm, Wumm, Wumm der Trommeln und der im Rhythmus gegeneinandergeschlagenen Waffen drang durch jede Pore in seinen Körper, und er spürte die Vibrationen sogar durch den Boden, auf dem er stand.
    Er fragte sich, wie die Männer, die weniger als dreihundertSchritt vor den Gurrländern standen, diesen Krach aushalten konnten, wenn es schon ihm auf die doppelte Entfernung so ging, als schlügen Hämmer auf seinen Kopf.
    »Die da sollten etwas gegen dieses Getöse tun!« Er streifte die beiden Holztürme mit den Magiern und Hexen mit einem anklagenden Blick und starrte dann auf ein etwas erhöhtes Podest in seiner Nähe. Auf diesem hatten die kommandierenden Offiziere Platz genommen, die nicht mit dem Schwert in der Hand ihren Scharen vorangingen. Violette gab es dort keine, auch keine Girdanier, dafür aber die Regentin von Gelonda mit ihrem gerade mal zweijährigen Sohn, der die Krone nach dem Schlachtentod seines Vaters geerbt hatte, dazu mehrere erfahrene Anführer, die zu alt waren, um

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