Der fiese Fall des Hannibal
jetzt mal sagen, was er alles zu besorgen hat.« Damit stand sie auf und ging zurück ins Haus.
Polly jubelte innerlich. Sie würden tatsächlich eine Reise machen und mehr über die Bücher erfahren! Auf einmal kam ihrder Garten gar nicht mehr so öde vor, und sie fand sogar die nervtötenden Kröten geradezu sympathisch. Schließlich ging sie zum Schuppen, wo die anderen schon gespannt auf sie warteten.
»Und?«, fragte Pampe ungeduldig. »Spaghetti- oder Schneckenschleim-Eis?«
Polly schwieg. Sie setzte sich langsam und mit todernster Miene auf den Baumstamm neben Pit, stützte ihre Ellbogen auf die Knie und legte sorgenvoll die Stirn in Falten. In dieser Position verharrte sie genau so lange, bis die anderen enttäuscht die Köpfe hängen ließen. Dann sprang sie auf und schrie:
»Spaghetti-Eis!«
Harald Tonollo kam 1956 auf diese Welt, um wenig später Sozialarbeit in Frankfurt zu studieren. Danach arbeitete er mit Jugendlichen und psychisch kranken Menschen zusammen, bevor er mit dem Schreiben von Kinderbüchern begann. Er hat zwei Töchter und lebt in einem kleinen Häuschen mit einem großen Garten am Rande von Mainz.
Carla Miller, geboren 1983, lebt und arbeitet in Unna als selbstständige Illustratorin. Das Zeichnen ist für sie schon immer ein unverzichtbares Mittel gewesen, Emotionen auszudrücken und eigene Geschichten zu erzählen. Seit ihrem Diplom im Februar 2008, zeichnete sie unterschiedlichste Illustrationen für Jugendbücher, Zeitschriften, Comics und für die Werbung. Im März 2009 veröffentlichte sie ihren ersten Manga.
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Ein Auszug aus "Die Rottentodds (Bd. 3) - Ach, du faules Ei!" von Harald Tonollo:
Wenn ihre Mutter im Abendkleid über den Campingplatz stolziert und Köchin Karla von nichts anderem redet als Mehlwurmkuchen, könnte Polly vor Scham im Boden versinken. Zum Trübsalblasen bleibt ihr jedoch keine Zeit: Zusammen mit ihrem besten Freund Pit und den Zwillingsbrüdern Pampe und Palme ist sie auf der Jagd nach den letzten beiden Teilen der Magia-Bücher. Denn nur mit den Sprüchen aus allen drei Bänden soll es mit der Zauberei wirklich klappen. Polly und Co haben auch schon eine heiße Spur - die Bibliothek der Burg Rabenstein. Dorthin hat es allerdings auch ihren Großonkel, die Kakerlake genannt, verschlagen. Und er ist nicht auf ein freundliches Familientreffen aus.
Ein neuer Wohnwagen
Das Grinsen des gut gelaunten Autoverkäufers reichte von einem Ohr zum anderen. »Unser Luxusmodell!« Er strahlte und streckte Frau Rottentodd seine speckige Pranke entgegen.
»Ein guter Kauf. Da kann man nur gratulieren.«
Prospera Rottentodd reichte ihm ihre dürre Hand und sagte: »Mein Mann und ich holen den Wohnwagen morgen ab. Schlagen Sie bis dahin doch bitte einige Dellen hinein und streichen Sie ihn schwarz an.«
Während Patrizius Rottentodd zustimmend nickte, entgleisten dem Verkäufer die Gesichtszüge. Er ließ Frau Rottentodds Hand los und lächelte unsicher. Dann fing er plötzlich laut an zu lachen. »Sie haben Humor, haha! Dellen! Haha, gelungener Scherz, meine Teure!«
»Sie verstehen nicht«, erwiderte Herr Rottentodd. »Wir möchten die Luxusausführung in Schwarz und mit Dellen!«
Das Lachen des Wohnwagenverkäufers erstarb. »Ich … äh …«, suchte er nach Worten.
»Ist das bis morgen möglich?«, hakte Frau Rottentodd nach.
»Nein!«, erwiderte der Autoverkäufer energisch. »Morgen nicht, übermorgen nicht und überhaupt nicht!« Seine Augen weiteten sich vor Empörung. »Ich ruiniere doch nicht freiwillig meinen guten Ruf!«
»Wie schade!«, meinte Herr Rottentodd. »Dann kaufen wir den Caravan eben so, wie er ist.« Er wandte sich seiner Frau zu. »Dein Cousin Debilius wird wohl die Verschönerungsarbeiten vornehmen müssen, meine kleine Dornenwarze. Ich hole jetzt den Leichenwagen.«
Frau Rottentodd nickte, während der Wohnwagenverkäufer Herrn Rottentodd mit offen stehendem Mund hinterherblickte.
Debilius lag träge zwischen zwei großen Disteln im Garten der Rottentodds und schaute Polly, Pit, Pampe und Palme gelangweilt beim Aufbau eines Zelts zu.
»Das hier ist die Querstange!« Pampe hielt eine aus drei Teilen zusammengesteckte Stange wie einen Speer in der Hand.
»Oh nein, Bruderherz!«, widersprach Polly ihm. »Die muss in das obere linke Eckteil und führt dann nach unten. Das sieht man doch!«
»Habt ihr ’nen Knick in der Optik?«, mischte sich Palme ein.
»Die Stange ist das
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