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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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tatsächlich, da ist so was.“
    Keith ließ sich die Bezeichnung langsam vorlesen, kratzte sich kurz am Kopf und nickte
dann.
    „Das ist natürlich gemein. Ist ein seltenes Stück. Ich vermute mal, die Knöpfe sind alle
ohne Bezeichnung?“
    „Ja, deshalb finde ich mich ja auch nicht zurecht.“
    „Diese Dinger werden in Luxusappartements gern verbaut, weil sie als Designobjekte
durchgestylt sind. Sieht alles hübsch aus, aber ohne die Bedienungsanleitung ist man
aufgeschmissen. Also dann: rechte Reihe, zweiter Knopf von unten.“
    Der Tipp stimmte und Michelle sah, war sich die Tür öffnete und Keith ins Treppenhaus
eintrat. Er nahm die Treppe und ließ den Fahrstuhl links liegen. So einen
durchtrainierten Body bekam man nicht durch Bequemlichkeit.
    Als Erstes bot Michelle ihm ein Glas Wasser an, denn auch ein sportlicher Typ kam
beim Treppensteigen ins Schwitzen, zumal Keith regelrecht hoch gesprintet sein
musste.
    „Nimm einen ordentlichen Schluck. Ist irgendein super Wellnesswasser für
achtundneunzig Euro die Flasche.“
    Bei dieser Zahl verschluckte sich Keith beinahe.
    „Mein Gott, das kannst du mir doch nicht einfach anbieten. Das kostet den armen Jake
doch ein Vermögen.“
    „Soll es doch, ist mir egal. Außerdem hat er das Zeug kistenweise in seinem Nachtclub
rumstehen. Es trifft keinen armen Mann, Keith.“
    „Ich höre da eine gewisse Feindseligkeit Jake gegenüber heraus. Geht es um ihn?
Macht er dir Schwierigkeiten?“
    „Komm doch erst mal richtig rein. Wir setzen uns am besten auf den Balkon. Dann
erzähle ich dir alles der Reihe nach.“
    Es war wirklich alles andere als leicht für Michelle, dieses Thema mit Keith zu
besprechen. Sie mochte ihn zwar sehr gern, aber streng genommen war er immer noch
ein Fremder, den sie gerade mal ein paar Tage lange kannte. Am liebsten hätte sie mit
Juanita geredet, aber die war in Sachen Jake Thorn nicht die richtige Ansprechpartnerin
mehr.
    „Keith, ich war die letzten Tage nicht ehrlich zu dir“, begann sie nun vorsichtig das
Gespräch.
    „Du hast was am Laufen mit Thorn, habe ich Recht?“
    Darauf war Michelle nicht vorbereitet. Der Plan, es ihm schonend beizubringen, war
damit gestorben.
    „Woher weißt du das? War das so offensichtlich?“
    Er antwortete mit einem schiefen Grinsen.
    „Im Ernst, Keith, wie hast du es herausgefunden?“
    „Du hast es mir gerade bestätigt. Ich habe geraten, aber das war nicht schwer, wenn
man Jake Thorn ein Bisschen näher kennt.“
    „Oh Gott, ich war nur eine seiner Mätressen oder? Er hat sicher jede Woche eine
andere und ich dachte, wir hätten mehr, als eine bedeutungslose Affäre. Ich komme mir
richtig dumm vor – und billig.“
    „Jake ist ein Schwein, aber ein Schwein mit Manieren und Charisma. Es hat nichts mit
Dummheit zu tun, als Frau auf ihn hereinzufallen, sondern …“
    In letzter Sekunde klappte Keith seinen Mund zu und sprach nicht aus, was ihm auf der
Zunge zu liegen schien. Wollte er sie schonen? Nun, sie brauchte keine Schonung.
    „Bitte sprich weiter. Ich wollte mit dir reden, weil ich etwas auf deine Meinung gebe, also
sage bitte, was du denkst.“
    „Es hat mit Leere zu tun, denke ich. Mit innerer Leere.“
    Während er das aussprach, sah er mit hochgezogenen Schultern zu Boden, als
befürchte er, Michelle könne gleich über ihn herfallen. Es war irgendwie rührend, ihn so
zu sehen. Er hatte wirklich Angst, sie mit seinen Worten zu verletzen. Das rechnete
Michelle ihm hoch an.
    „Sieh mich an bitte. Du hast doch Recht. Ich bin hierhergekommen, weil ich zu Hause
nicht mehr frei atmen konnte. Mein Mann ist seit eineinhalb Jahren tot und ich bin
einfach nicht darüber hinweggekommen. Ich wollte hier auf andere Gedanken kommen
und dann habe ich Jake getroffen. Ich war anfällig für das, was er mir bieten konnte. Ich
bin sonst nicht so, das musst du mir glauben. Ich schmeiße mich nicht jedem Mann
gleich an den Hals.“
    Keith hob beschwichtigend die Hände.
    „Das musst du nicht erst extra betonen. Jeder, der dich ansieht, weiß das sofort. Wie ich
sagte: Jake hat eine Schwachstelle bei dir gesehen und hat sie ausgenutzt. Aber was
ist nun eigentlich passiert? Hat er dich abserviert?“
    Es war so wohltuend, mit jemandem zu sprechen, der so lebensklug war. Keith war kein
alter, weiser Mann mit Bart, aber er hatte ein Gespür für Menschen, das bemerkte man
sofort. Was also konnte schon schief gehen, wenn sie ganz offen zu ihm war und ihm
wirklich

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