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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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und es ist nicht mehr viel Zeit bis dahin.“
    Ihr koketter Augenaufschlag bei diesen Worten tat seine Wirkung. Plötzlich schien es
Keith nicht mehr ganz so wichtig zu sein, welchen Nutzen sein Aufenthalt in der Finca
haben könnte. Mit klopfendem Herzen sah Michelle, wie er langsam aber mutig zu ihr
herüber kam. Direkt vor dem Sofa, auf dem sie halb saß und halb lag, blieb er stehen
und betrachtete sie.
    Jetzt oder nie Michelle. Er ist hundert Mal besser als Jake.
    Auffordernd streckte sie Keith ihre Hand hin, doch dieses Mal ließ sie sich nicht von ihm
hochziehen, sondern zog ihn mit einem sanften Ruck zu sich hinunter. Viel Platz bot die
Couch nicht und so landete er direkt auf ihr.
    „Mr. Flemming, schön Sie zu sehen“, hauchte sie verführerisch.
    „Haben Sie ein wenig Zeit mitgebracht? Ich hätte ein paar sehr persönliche Dinge mit
Ihnen zu besprechen.“
    Seine rechte Hand glitt, während er sich mit der linken abstützte, unter ihr Kleid und
verharrte knapp unterhalb ihrer Brust.
    „Mrs. Penn, ich hätte da auch die eine oder andere Sache auf dem Herzen.“
    Mit geschlossenen Augen und halb geöffneten Lippen hob sie ihm ihren Kopf entgegen.
Alle Leidenschaft, die sich seit dem Tag in Keith angestaut hatte, an dem er Michelle
das erste Mal sah, brach jetzt aus ihm heraus. Alle Zurückhaltung streifte er ab und
alles Jungenhafte verschwand. Übrig blieb ein Mann, der wusste, was er wollte und wie
man es tat. Michelle gab sich ihm zuerst nur hin und ließ ihn gewähren. Sie genoss
seine Liebkosungen, seinen festen Griff und alles, was er mit ihr tat. Nach einer Weile
übernahm sie dann die Führung. Alle unerfüllten Träume und Fantasien wollte sie heute
Abend ausleben und Keith war der Mann, bei dem sie sich das traute. Jake hatte sie
gehabt, das ja. Doch Keith bekam sie mit Haut und Haaren.
    Die hereinbrechende Dunkelheit bemerkten sie nicht. Die Vorhänge waren bis auf einen
kleinen Schlitz zugezogen und durch diesen Schlitz schaute etwas zu ihnen hinein.
Hätte Michelle jetzt zur Terrassentür geblickt, hätte sie die Augen sehen können, die sie
anstarrten, doch ihre Augen waren geschlossen, weil sie auf einer Woge der
Leidenschaft davongetragen wurde.
    Die Augen in der Dunkelheit begannen wie fahle Totenlichter zu leuchten, als Keith und
Michelle zusammen den kleinen Tod starben. Das Wesen hatte genug gesehen und zog
sich zurück in die Nacht. Zurück blieb nur sein kondensierter Atem an der Scheibe, der
nach wenigen Sekunden auch verschwunden war.
    Drinnen setzte Keith sich noch schwer atmend auf und blieb auf der Sofakante sitzen.
Die Ellenbogen auf die Knie gestützt betrachtete er Michelles gerötetes Gesicht, auf das
ein seliges Lächeln gemalt war. Sie sah ihn an und erkannte in seinem Blick etwas, das
wie Liebe aussah.
    Kann es wirklich so schnell gehen? Ist er in mich verliebt, weil wir einmal miteinander
geschlafen haben? War er etwa schon die ganze Zeit heimlich in mich verliebt, und ich
habe es nur nicht bemerkt?
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, beugte er sich zu ihr und küsste sie zärtlich auf die
Stirn.
    „Ich habe so gehofft, dass das geschehen würde. Du machst mich zu einem sehr
glücklichen Mann, Michelle.“
    „Es hat sich richtig angefühlt“, antwortete sie überzeugt.
    Plötzlich schnellte Keith in die Höhe und sah sich alarmiert im Zimmer um.
    „Hast du das gehört?“
    Michelle bemühte sich, zu lauschen, doch da war nichts.
    „Nein, was war denn?“
    Sie bekam keine Antwort, denn Keith begann, sich langsam und aufmerksam im Kreis
zu drehen und jede Ecke des Raumes mit seinen Blicken zu inspizieren.
    Es geht los,
wurde ihr schlagartig klar. Es hatte schon begonnen und er war der Erste,
der es gemerkt hatte. Seine auf Bedrohungen geschulten Sinne hatten bereits
angeschlagen, noch ehe sie die ersten Anzeichen selbst wahrnahm.
    Im selben Augenblick, als Michelle das erste leise Wispern hörte, schoss Keith
vorwärts.
    „Kommen Sie raus, ich weiß, dass Sie da sind“, hörte sie ihn vom Flur aus. Keith war
geradewegs in Richtung Küche gerannt, denn daher schien die Stimme gekommen zu
sein. Jetzt aber war sie mitten im Raum und eine Gänsehaut überzog Michelles Arme.
Einen Wimpernschlag später stürzte Keith, noch immer nackt, aber mit einer Waffe in
der Hand wieder ins Wohnzimmer. Er musste sie die ganze Zeit griffbereit irgendwo
zwischen der Küche und hier liegen gehabt haben.
    Das Wispern war noch da und es wurde

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