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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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dass es sein Ende wäre, wenn er jetzt das Bewusstsein verliert, war
völlig egal, denn für sie war es so klar, wie die Tatsache, dass die Erde rund war. Weil
sie sich nicht mehr anders zu helfen wusste, begann sie ihn zu ohrfeigen. Gleich beim
ersten Mal schlug sie hart zu, denn für Zaghaftigkeit war keine Zeit mehr.
    Erst nach dem dritten Schlag mit der flachen Hand, als bereits Blut aus seiner Nase
sickerte, kamen die verdrehten Pupillen wieder unter den Oberlidern hervor und er
blickte sie verwirrt an. Sein Mund bewegte sich, als wenn er aufstöhnen würde, doch
das konnte Michelle nicht hören. Sie musste jetzt hier raus. Zumindest musste Keith
wieder auf die Beine kommen und die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangen.
Der erste Versuch, ihm auf die Beine zu helfen, scheiterte kläglich. Sie war kein
Schwächling, aber Keith war ein durchtrainierter Mann, der jetzt schlaff wie ein Sack
war, was ihn furchtbar schwer wirken ließ.
    Beim zweiten Versuch hätte sie es fast geschafft, doch auf halbem Weg schoss ein so
heftiger Schmerz durch ihre verletzte Schulter, dass er ihr wieder entglitt und auf den
Boden aufschlug.
    Dann riss das Stimmengewirr plötzlich ab. So laut es gerade noch gewesen ist, so
vollkommen still war es jetzt im Haus. Mit angehaltenem Atem wartete Michelle, dass es
wieder losgehen würde, doch im Grunde wusste sie, dass dieser Teil des Terrors jetzt
vorbei war. So war es die letzten Male gewesen und so lief es auch heute wieder. Auch
Keith schien dem plötzlichen Frieden noch nicht zu trauen. Zwar erholte er sich sofort
sichtbar, doch seine eben noch erschlafften Muskeln verspannten sich nervös.
    Mit der Gewissheit, dass nichts mehr geschehen konnte, nahm Michelle die Watte bei
sich heraus. Als sie die Hand nach seinen Ohren ausstreckte, wehrte Keith sie zunächst
ängstlich ab. Er konnte ja nicht wissen, dass sie fürs Erste in Sicherheit waren.
    Ganz behutsam schob sie seine abwehrende Hand beiseite und bedeutetet ihm, dass
alles in Ordnung sein. Schließlich gab er seinen Widerstand auf und ließ sie gewähren.
    „Es ist vorbei, mein Schatz, beruhige dich.“
    Ihre Stimme zitterte, obwohl sie zuversichtlich und beruhigend klingen wollte.
    „Wir sind nackt“, merkte Keith trocken an und sah an sich herunter.
    Jetzt bemerkte auch Michelle, dass sie nichts an hatte. Der Spuk hatte sie ja überfallen,
als sie noch engumschlungen auf dem Sofa gelegen hatten. Kein Wunder, dass ihr so
kalt war. Natürlich war die Temperatur ja tatsächlich gesunken, als die Stimmen kamen,
aber ihnen nackt ausgesetzt zu sein, machte es noch um einiges unangenehmer.
    „Ziehen wir uns besser wieder an. Das war noch nicht alles, darauf wette ich.“
    Was ist denn überhaupt passiert, ich meine, was war das, zum Teufel?“
    Während sie ihre Kleider holte, rappelte Keith sich auf und folgte ihr schwankend.
    „Michelle, bitte! Ich will verstehen, was hier vorgeht.“
    Sie warf ihm sein Hemd und seine Hosen zu.
    „Was hier genau vorgeht, weiß ich nicht, aber ich hatte schon einige Male das
Vergnügen. Deswegen bin ich hier ganz schnell wieder ausgezogen und nur deswegen
bin ich an Jake geraten.“
    Das Anziehen fiel Keith sichtlich schwer und auch Michelle hatte einige Probleme, in ihr
Kleid zu steigen. Ihre Schulter schmerzte noch furchtbar und die Beweglichkeit ihres
Armes war dadurch eingeschränkt.
    „Warum hast du nichts gesagt? Du hättest jederzeit zu mir kommen können. Keinen
einzigen Tag hättest du hier verbringen müssen.“
    „Ich wusste, dass du mir das angeboten hättest und genau deshalb konnte ich nichts
sagen. Ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen. Ich weiß, jetzt klingt das
komisch, aber noch gestern hätte ich geschworen, dass ich dich nur als Freund will und
nicht als Geliebten.“
    Hätte er jetzt verletzt reagiert, hätte Michele sich nicht gewundert. Doch er sah sie nur
schüchtern an und fragte:
    „Und was hat sich seit gestern geändert?“
    „Du warst hier, als ich dich gebraucht habe.“
    Die Antwort war entwaffnend und simpel. Ein geschmeicheltes Lächeln huschte über
sein Gesicht.
    „Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst. Verlass dich drauf!“
    Endlich hatten es beide geschafft, sich komplett anzukleiden. Irgendwie wusste keiner,
was jetzt zu tun oder zu sagen wäre. Gerade als die Stille unangenehm zu werden
begann, polterte etwas dumpf an der Haustür. Keith war sofort wieder hellwach und griff
nach seiner

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