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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Handwerk und spielen Sie Schöpfer! Lassen Sie dem Pater auch noch etwas übrig!« Er lachte dröhnend, setzte sich an den Tisch und schwieg, weil der Hubschrauber wieder sehr tief über sie hinwegknatterte.
    Ein junger Leutnant kam herein und knallte die Hacken zusammen. »Das Bataillon ist vollzählig eingetroffen!« meldete er.
    Gomez winkte ab. »Lassen Sie biwakieren! Wachen im Umkreis. Spähtrupps nach allen Seiten. Absicherung. In einer Stunde Offiziersbesprechung.«
    Der Leutnant wiederholte die Befehle und ging hinaus. Major Gomez sah zu Dr. Mohr hinauf. Er erwartete eine Anerkennung.
    »Zufrieden? Ich hätte auch den Weitermarsch zur ›Burg‹ befehlen können.«
    »Ohne die Männer aus der ›Burg‹ wäre ich gescheitert, Major. Das weiß ich jetzt. Man kann mit schönen Worten keine Bäume fällen oder Steine zerklopfen. Hospital und Kirche sind ihr Werk.«
    »Das hat sich sogar bis Muzo herumgesprochen. Wir haben alle die Maulsperre vor Staunen bekommen. Hospital, na gut, davon profitieren auch diese Kerle. Aber die Kirche! Was wollen die Halunken mit Gottes Wort?«
    »Sich erholen«, sagte Pater Cristobal. »Ich habe nie eine gläubigere Gemeinde gehabt als hier in den Bergen …«
    Pebas beugte sich aus dem Fenster, schnitt das Lamm an, probierte und meldete mit verstellter Stimme, als kenne man seine richtige Stimme und sie gehöre zu seinem Steckbrief: »Das Lämmchen ist gar …«
    Pater Cristobal setzte sich. Er legte die Maschinenpistole neben sich auf den Tisch, als gehöre sie zum Besteck. Gomez schielte zu ihr hinüber und sah, daß sie schußbereit war.
    »Pater, Sie trauen den Lämmern aber nicht besonders«, sagte er säuerlich. »Sind sie wirklich so zäh, daß man sie auseinanderschießen muß? Oder wird aus dem Weihwasserwedeln in den Bergen eine MPi?«
    »So ist es, Major.« Der Pater lächelte freundlich. »Es gibt Situationen, in denen Gott sich daran erinnert, die Mauern von Jericho umgeblasen zu haben.«
    »Der hatte es gut.« Gomez betrachtete mit kauendem Unterkiefer das Stück Lamm, das ihm Margarita servierte. »Er stieß ins Horn, und schon hatte er gesiegt. Ich wünschte, auf diese Art könnte man an die ›Burg‹ heran!« Er schnitt ein Stück Braten ab, kaute genußvoll und nickte zufrieden, als Pebas ihm Wein einschenkte. »Doctor, stimmt es, was man munkelt? In der ›Burg‹ soll sich José Bandilla verborgen halten?«
    »Ich kenne keinen Bandilla.« Dr. Mohr bekam seinen Braten und schnitt ihn an. Woher weiß er das, grübelte er dabei. Wie konnte das nach außen dringen? Wer wurde hier zum Verräter? Novarra selbst? Aus Angst vor einem gesunden Bandilla? Das war unlogisch, denn damit lockte der ja seinen eigenen Untergang herbei. Wo also war hier eine Lücke in der ›Burg‹?
    Gomez kaute mit vollen Backen. »Sie kennen Bandilla nicht? Sie auch nicht, Pater? Haben Sie die Politik der letzten Jahre verschlafen?«
    »Ich war im Ausland«, gab Dr. Mohr zu bedenken.
    »Ach ja. Vergaß ich, Doctor. Und Sie, Pater, hören im Kloster nur die Glocken läuten, was? – Bandilla ist momentan Staatsfeind Nummer eins! War plötzlich spurlos verschwunden.« Er sah Dr. Mohr forschend an. »Sie wissen wirklich nichts, Pete?«
    »Die Männer aus der ›Burg‹ haben mein Hospital gebaut, aber keine Politik mit mir getrieben.«
    »Sie waren nicht in der ›Burg‹?«
    »Nein!! Soweit geht unsere Freundschaft nicht. Die Männer kamen am Morgen und gingen am Abend. Ich kenne nicht einmal einen einzigen Namen von ihnen.«
    »Eine Bande, sage ich Ihnen, eine Bande! Ich habe die Berichte meiner Vorgänger gelesen. Haarsträubend! Es sollte mich nicht wundern, wenn Bandilla wirklich bei ihnen untergekrochen ist. Ein besseres Versteck kann er sich nicht suchen.«
    Am Abend loderten die Lagerfeuer auf dem Plateau, in der Schlucht und im Hohlweg. Pater Cristobal gab einen Militärgottesdienst. Zwei Sanitätsgefreite sprangen als Meßdiener ein, der fast blinde alte Pepe Garcia hockte hinter dem Altar und spielte auf einer alten Mundharmonika die Kirchenlieder, so wie er sie noch im Gedächtnis hatte. Es war nicht mehr viel Erinnerung, die Lieder klangen mehr nach einem Tänzchen.
    In der Nacht schlich Pebas zur ›Burg‹. Er umging die Wachen und Patrouillen. Auf halber Höhe, an den Felsen entlang, auf einem Pfad, der kaum einen halben Meter breit war, kroch er ins Nebental. Dort stieß er auf die Posten der ›Burg‹.
    »Wenn das stimmt«, sagte Novarra und blickte Pebas böse an. Er war

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