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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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aus dem ersten Verteidigungsring herausgekommen und saß mit Pebas auf einem Steinhaufen. »Wenn das wirklich stimmt …«
    »Du kannst mich zerhacken …«
    »Man sagt über seine Schwiegersöhne oft nur Gutes, selbst wenn es nach Dreck stinkt!«
    »Warum sollte ich? Wäre das ein Grund, unter Lebensgefahr hierher zu kommen?«
    »Das ist logisch.« Dr. Novarra strich mit gespreizten Fingern durch seinen Bart. »Fassen wir zusammen: Major Gomez wird uns nicht angreifen. Er wird morgen wieder abziehen und die 170 Mulis nach Penasblancas zurückbringen. Dort wird er sich Christus Revaila und seine Privatarmee kaufen. Er wird auch ›Mamás‹ Etablissement ausräuchern, den Laden auflösen und die Mädchen entweder nach Bogotá transportieren oder nach Muzo. Perdita Pebas soll zu dir geschafft werden …«
    »So ist es.« Pebas nickte. »Ich werde sie erschlagen, wenn sie ankommt.«
    »Du wirst weinen vor Freude und Glück, du sturer Bock! Weiter: Das Militär wird die Straße offen halten und Transporte ungehindert in die Berge lassen. Die überall lauernden Aufkäufer der Smaragdhändler werden kassiert. Die Macht von Don Camargo wird so an der Wurzel gebrochen. Pebas, das sind Phantastereien! Das ist nie durchführbar! Weißt du, was geschieht? Camargo wird einen Minister zum Abendessen einladen. Dann wird man Major Gomez zum Oberstleutnant befördern und zum Kommandanten irgendeines Militärstützpunktes ernennen. Weg ist der unbequeme Mann aus Muzo. Sein Nachfolger wird wieder hinter dem Rücken die Hand offen halten, und alles bleibt beim alten! Solange es grüne Steine gibt, so lange sind die verflucht, die sie ausgraben!«
    »Warten wir es ab. Wenn Gomez die ›Burg‹ nicht angreift …«
    » … dann wird der Doctor zu einem Heiligen«, unterbrach Novarra. »Er wird der mächtigste Mann in den Bergen werden. Eine Sagengestalt …«
    »Bis Bandilla gesund wird«, sagte Pebas dunkel. »Und der Doctor macht ihn gesund. So dämlich ist er!«
    »So ehrgeizig.« Dr. Novarra erhob sich und gab Pebas die Hand.
    »Wir werden uns bald entscheiden müssen, wer wichtiger für uns ist: Bandilla oder Dr. Morero.«
    »Das ist keine Frage mehr.« Pebas zog wie frierend die Schultern nach vorn. »Bandilla war ja bereits für alle tot …«
    Novarra nickte. Man hatte die gleichen Gedanken. Es wäre Selbstmord, wenn hier die Menschlichkeit über die kalte Vernunft siegte.
    Gomez griff die ›Burg‹ nicht an.
    Aber er ließ es sich nicht nehmen, sie zu besichtigen. Allein mit Dr. Mohr ritt er auf einem Muli in das Nebental und stand dann vor dem hohen Steinwall, der das geheimnisvolle Felsenlabyrinth umgab. Dr. Novarra hatte alle Posten zurückgezogen. Er ließ Major Gomez die Freude, ein unerreichbares Ziel zu betrachten.
    »Man könnte mit Artillerie die Bude sturmreif schießen«, sagte Gomez leise, als halle in der Stille um sie herum seine Stimme wie durch einen Lautsprecher. »Mit Raketen ist das kein Problem. Und Raketenwerfer bekomme ich bis hier herauf …«
    »Major.« Dr. Mohr lächelte mahnend. »Wir wollten uns nur den Naturschönheiten hingeben …«
    »Tue ich ja.« Gomez grinste. »Meine Liebe gehört der Gartenarchitektur. Ich gestalte gern um. Mich stört zum Beispiel der Steinwall da. Er ist nicht natürlich gewachsen wie der Fels. Wenn man ihn wegsprengt, ist die Natur wieder sauber …«
    »Was hätten Sie in Muzo davon?«
    »Da haben Sie wieder recht, Doctor.« Gomez lehnte sich an sein Muli, das geduldig und reglos hinter ihm stand und wartete. »Sie verlangen viel, wissen Sie das?«
    »Wieso?«
    »Jeden Offizier reizt die Einnahme einer angeblich uneinnehmbaren Festung. Militärisch gesehen gibt es keine uneinnehmbaren Stellungen. Dafür gibt es aus dem letzten Weltkrieg massenhaft Beispiele. Die Maginot-Linie, der Westwall, der Atlantikwall, die Alpenfestung … lauter legendäre Stellungen, die butterweich wurden, als man sie richtig nahm.«
    »Vergessen Sie die ›Burg‹, Gomez. Sie und ihr Bataillon sind weit weg in Muzo, aber diese Männer sind neben mir. Ich brauche sie. Sie schützen mich. Das können Sie nicht, Major.«
    »Zugegeben, das ist auch der einzige Grund, warum ich plötzlich unmilitärisch denke. Eine verrückte Lage: Gesuchte Halunken bauen ein Hospital und bekommen dafür einen Strafaufschub! Das darf man gar nicht laut sagen! Aber mehr ist es nicht, Pete, das muß ich Ihnen ganz klar sagen: Nur ein Aufschub! Keine Generalamnestie! Heute bin ich nur gekommen, um zu sehen, ob der

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