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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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also zu dir gegangen.«
    »Gerade ist er wieder weg.« Cristobal setzte sich an den Tisch, sah die Whiskyflasche stehen und setzte sie an die Lippen. Nach zwei großen Schlucken stellte er sie wieder zurück. »Das war nötig, Pete! Gott steh uns bei, welch ein Stein! Das hat es noch nie gegeben …«
    »Ich verstehe zwar nicht viel davon, aber ich glaube auch, daß das der sensationellste Fund ist, der je gemacht wurde. Ein Riesensmaragd!«
    »Juan hat recht, das sind über 200 Karat! Beste Farbe und Reinheit! Ich habe ausgerechnet, was er bringt, wenn man ihn zerschneidet und nur Einkaräter aus ihm macht. 235.000 Dollar mindestens! Pete! Runde 2,5 Millionen Dollar! Läßt man ihn, so wie er ist, am Stück, ist er nicht einmal schätzbar! Ein absolutes Liebhaberstück! Das ist ein Stein, für den Völker ausgerottet werden könnten, weißt du das?«
    »Was wollte Juan von dir?«
    »Eine Maschinenpistole.«
    »Du hast ihm eine gegeben?«
    »Ja …«
    »Cris, du bist ein Priester?« rief Dr. Mohr entsetzt.
    »Das habe ich nie vergessen! Da ist ein Mann, der eine Frau und zehn Kinder hat. Und man wird ohne Skrupel die Frau, die zehn Kinder und den Mann jagen und töten, um an diesen grünen Stein zu kommen. Da schützen ihn weder Militär, noch ein edelmütiger Arzt, noch ein predigender Priester. Da schützt ihn nur eine schnelle Waffe! Pete, in diesem Land wird Nächstenliebe anders buchstabiert … und interpretiert …«
    »So kann man es auch sehen. Ich habe abgelehnt.«
    »Das dachte ich mir. Ich ahnte, daß Zapiga erst bei dir war und dann zu mir kam. Zu einem Arzt hatte er Vertrauen, mehr als zu Gott.«
    »Jetzt ist es umgekehrt«, sagte Dr. Mohr bitter. »Verdammt, Cris, ich werde nie lernen, mit euren Hirnen zu denken!«
    »Vielleicht ist es gut so, Pete.« Pater Cristobal zog die Whiskyflasche wieder an sich. »Bleib ein reiner Arzt. Ein Priester kann sich schon eher leisten, ein Halunke zu sein. Gottes Wege waren auch nie gerade, wie uns das Alte Testament lehrt.«
    Er lachte etwas gequält und trank wieder. Dr. Mohr sah, daß Pater Cristobal sich nicht wohl in seiner jetzigen Haut fühlte.
    Am Morgen, als Cristobal die Kirche öffnete, saß Nuria mit sieben Kindern vor der Tür. Dem Jüngsten gab sie gerade die Brust. Zwei Mädchen spielten mit selbstgebastelten Puppen, die anderen lagen auf handgewebten bunten Tüchern auf der Erde und schliefen.
    »Kommt rein!« sagte Pater Cristobal. »Wann sind Juan und die Söhne los?«
    »Vor vier Stunden.« Nuria lächelte ihn glücklich an. »Bald sind wir reich. Wir werden dir eine richtige Kirche stiften, Pater. Mit einem Turm und einer großen Glocke. Das hat Juan zum Abschied gesagt. Und auf einer Insel will er wohnen. In der Karibik. Kennst du die Karibik, Pater?«
    »Ja. Komm rein. Ich zeige sie dir auf der Landkarte. Aber vorher wollen wir alle gemeinsam beten; beten, daß Juan überhaupt bis Bogotá kommt …«
    Zwei Stunden später kroch auch in Dr. Mohr die Angst hoch. Er begriff plötzlich, warum Zapiga so schnell das Gebiet verlassen hatte.
    Dr. Simpson, der in der Ambulanz arbeitete, nachdem die Nacht sehr ruhig gewesen war und er gut geschlafen hatte, kam hinüber in den OP. Dr. Mohr reinigte gerade eine große Eiterwunde.
    »Chef, ein tolles Ding!« rief Dr. Simpson. »Da kommt einer und behauptet, Juan Zapiga sei abgerückt. Ganz heimlich, Hütte leer, alle Werkzeuge zurückgelassen, die Mine verlassen, die ganze Einrichtung … er ist abgehauen mit dem, was er auf dem Leib trug. Das kann nur eins bedeuten: Er hat einen sensationellen Fund gemacht und ist auf dem Marsch nach Bogotá …«
    »Unsinn!« Dr. Mohr zeigte auf die Eiterwunde. »Machen Sie weiter, Simpson. Wo ist der Mann?«
    »Ich habe ihn gerade dran. Er sitzt auf dem Stuhl. Habe nur unterbrochen, um Ihnen die Neuigkeit mitzuteilen. Der Mann hat eine Cholangitis …«
    Dr. Mohr nickte und ging hinüber zur Ambulanz. Dort saß im Untersuchungszimmer ein typischer Guaquero: ausgezehrt, gelbhäutig, geschrumpft. Mit kaltem Blick, der nie mehr ein Erbarmen kannte, musterte er den Arzt.
    »Du bist ein Nachbar von Zapiga?« fragte Dr. Mohr.
    »Ja. Er ist weg! Mit der ganzen Familie. Hat alles zurückgelassen! Der Kerl hat einen Fund gemacht.«
    »Das nimmst du an!«
    »Wer verläßt sonst in der Nacht seine Mine? Aber er kommt nicht weit.«
    »Was heißt das?« Dr. Mohrs Stimme klang drohend. Der Mann lächelte böse.
    »Wir sind schon hinter ihm her. Neun Mann.«
    »Ihr Saukerle! Ihr jagt

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