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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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seinen wohl einmaligen Fund im Hospital unter der Obhut von Dr. Mohr zu lassen, keinem davon zu erzählen und zu warten, bis Dr. Mohr und Pater Cristobal, unter dem Schutz von Major Gomez' Truppen, nach Penasblancas ritten und von dort mit ihrem Wagen nach Bogotá fuhren. Das war der sicherste Weg. Aber Zapiga schüttelte den Kopf.
    Er hatte sich von seinem Schock etwas erholt, saß am Tisch, trank eine Tasse Tee mit Whisky und hatte das dreckige Handtuch über seinen Riesenstein gelegt.
    »Wann wird das sein?« fragte er. »Morgen?«
    »Nein! Vielleicht in zwei Monaten …«, antwortete Dr. Mohr.
    »Ich soll zwei Monate hier herumsitzen und habe Millionen gefunden? Über 200 Karat von der besten Farbe und Reinheit, Doctor. An einem Stück! Das hat noch keiner gesehen! Das hält man nicht für möglich. Das hat es noch nicht gegeben! Zwei Monate soll ich in dieser Angst leben?«
    »Der Stein ist bei mir. Keiner weiß etwas davon. Und du kannst dich endlich ausruhen …«
    »Das fällt auf, wenn ich nicht jeden Tag im Berg bin! Die Nachbarn werden fragen: Was hat der Juan? Er gräbt nicht mehr! Geht's dem so gut? Kann zehn Kinder und eine Frau ernähren, ohne eine Hand zu rühren? Ha, hat er vielleicht etwas gefunden? Und schon werden sie mißtrauisch! Doctor, wissen Sie, was hier Mißtrauen bedeutet?«
    »Natürlich. Das habe ich inzwischen gelernt. Aber man wird noch mißtrauischer, wenn du plötzlich weg bist!«
    »Dann bin ich schon über Penasblancas hinaus!«
    »Die Straße nach Bogotá ist die schlimmste, Juan! Bleib hier. Erhole dich. Ich werde Pablo operieren, und das ist auch ein Grund, daß du nicht mehr gräbst. Du mußt bei deinem Sohn sein. Soll ich den Pater rufen? Er wird dir das gleiche raten.«
    »Ich brauche keinen Rat, Doctor, ich brauche Hilfe.« Zapiga deckte seinen Riesenstein wieder auf. Mit fast irrem Blick betrachtete er ihn, streichelte über seinen grünschimmernden Leib, liebkoste ihn wie eine Geliebte. »Ich brauche von Ihnen eine Maschinenpistole, um durchzubrechen. Ich habe mir das alles genau überlegt. Mit Frau und zehn Kindern komme ich nie bis Bogotá. Ich gehe mit den drei größeren Jungen allein. Nuria und die sieben Kleinen bleiben hier zurück. Ich hole sie nach, wenn ich den Stein in Bogotá verkauft habe. Dann ist er weg, dann kann ihn mir keiner mehr nehmen. Das Bankkonto interessiert keinen. Alle wollen nur die grünen Steine!« Er legte beide Hände über seinen Jahrhundertfund. »Wollen Sie auf Nuria und die Kleinen aufpassen, Doctor?«
    »Ja. Ich nehme sie zu mir. Sie können im Hospital wohnen. Oder bei Pater Cristobal. Aber dein Plan ist nicht gut, Juan.«
    »Geben Sie mir eine Maschinenpistole?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß, daß es dann doch ein Unglück geben wird. Der Stein macht dich verrückt, Juan! Ich sehe es an deinen Augen! Du würdest jeden umschießen, der dir im Weg steht, auch wenn er harmlos ist.«
    »Ich schaffe es auch so!« sagte Zapiga dunkel. »Pablo kann mit seiner einen Hand gut zielen. Du hast es ja gesehen, Doctor. Wie er dir das Leben gerettet hat … du solltest dankbar sein …«
    »Pablo bleibt hier! Ich operiere ihn in 10 Tagen!«
    »Wir werden sehen!« Zapiga erhob sich, wickelte den Riesensmaragd in das Handtuch und klemmte das Bündel unter den Arm. »Wo kann man als Millionär leben?«
    »Überall.«
    »Wo ist die Erde am schönsten?«
    »Jeder Fleck dieser Erde hat seine eigene Schönheit. Willst du nicht in Kolumbien bleiben?«
    »Nein. Wie ist Amerika? Florida …«
    »Warum so weit? Ein Paradies für sich sind die Inseln in der Karibik. Santa Lucia, Grenada, St. Thomé, Barbados, Trinidad … Paradiese, aufgereiht wie auf einer Kette, zum Aussuchen.« Dr. Mohr winkte ab. »Aber das ist doch alles Blödsinn, Juan! Du erreichst nicht einmal Bogotá, wenn du jetzt nicht die Ruhe bewahrst. Du hast zwölf Jahre gewartet … was machen da zwei Monate mehr aus?«
    »Ich überlege es mir«, sagte Zapiga, legte die andere Hand auch noch über den Riesenstein in dem Tuch und verließ Dr. Mohrs Wohnung. Wie ein Schatten verschwand er in der dunklen Nacht.
    Zwanzig Minuten später – Dr. Mohr saß mit Margarita auf dem Bett und besprach den ungeheuren Fund – klopfte es erneut an der Tür. Draußen stand Pater Cristobal mit offenem Hemd und kurzer Hose. Er stürzte ins Zimmer und streifte Margarita, die nur ein dünnes Hemdchen trug, mit einem kurzen Blick.
    »War er auch bei dir?« rief er. »Juan Zapiga …«
    »Ja. Er ist

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