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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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vor«, knurrte Gomez. »Oder glauben Sie wirklich an diesen Frieden, Pater? Hätte man uns hier mit Feindschaft empfangen – gut, damit habe ich gerechnet, das wäre normal gewesen. Aber diese Ruhe?! Das ist ja direkt pervers! Sehen Sie sich nur um, dort in den Bergen, überall diese Lichter und offenen Feuer! Da sitzen Tausende in den Felsen! Da warten ganze Regimenter auf uns vier!«
    Dr. Mohr trat aus der Polizeistation und ging auf Felipe Salto zu.
    »Da drinnen ist ein Mädchen, das weint!« rief er. Die vier Polizisten zogen die Köpfe ein.
    »Ich weiß es!« schrie Leutnant Salto.
    »Man hat sie völlig unschuldig eingesperrt.«
    »Unschuldig ist hier keiner! O Madre, reden Sie in Penasblancas nie von Unschuld. Ich weiß, Pedro, das Mädchen ist hübsch! Habe es mit einem Blick gesehen. Darum verhöre ich auch meine vier Knaben!«
    »Sie wollte nur ihre Schwester besuchen.«
    »Das glauben Sie?«
    »Ja.«
    »Nur, weil sie weint und Sie mit ihren Schafsaugen anwimmert?! Mein lieber Freund – hier gibt es nur Gauner! Vom ersten Lebensschrei bis zum letzten Seufzer. Einschließlich der Polizei!« Er wandte sich wieder seinen vier Polizisten zu und brüllte: »Wer hat die Kleine für sein Bett geholt?! Antwort!«
    »Komm«, sagte Pater Cristobal und hakte sich bei Dr. Mohr unter.
    »Wohin?«
    »Da hinüber in den Tanzschuppen. Mich reizt die Musik.«
    »Und das Frauengekreische.«
    »Auch …«
    »In der ersten Nacht schon eine Bibelstunde? Das kann ja heiter werden!« Dr. Mohr schüttelte den Kopf. »Mich interessiert das Schicksal dieser Margarita viel mehr.«
    »Sie wird entlassen!« schrie Leutnant Salto. »Natürlich kommt sie heraus!« Er hatte aus seinen vier Polizisten wenigstens einen Teil der Wahrheit herausgebrüllt. »Sie sagen, Christus Revaila habe befohlen, die Straßen zu meiden. Da tauchte dieses Mädchen auf, und um mit Christus keinen Krach zu bekommen, haben sie die Kleine eingesperrt. Pater, das wäre doch Ihr Fall. Ein Obergangster, der Christus heißt. Himmel, verzeih mir, das ist keine Lästerung, aber der Kerl heißt nun mal so.«
    »Ich werde mich um diese Kleinigkeiten der Reihe nach kümmern.« Pater Cristobal zog es zur ›Dancing Bar‹. »Wo wohnen wir überhaupt?«
    »Zunächst bei mir!« sagte Leutnant Salto. »Major Gomez fährt morgen weiter nach Muzo. Dann sehen wir weiter. Der Pater wird es am einfachsten haben: Der ganze Himmel ist sein Zelt!«
    »Gehen wir.« Cristobal Montero knöpfte seine geflickte, dreckige Leinenjacke zu und stapfte die Straße hinunter zur ›Bar‹. Dr. Mohr zögerte, dann folgte er mit langen Schritten und holte den Pater vor der Tür des anscheinend größten und höchsten Hauses von Penasblancas ein. Es hatte eine Fassade aus weißlackiertem, geschnitztem Holz, war drei Etagen hoch und nach altem spanischem Baustil mit einigen kleinen Balkonen verziert.
    Der Bar gegenüber, hinter einer Jalousie, hockte ein Mann im Dunkeln und meldete per Sprechfunk: »Jetzt gehen zwei in den Tanzschuppen. Was nun?«
    Christus Revaila, der Empfänger des Funkspruches, starrte entsetzt an die Wand.
    »Sind die denn verrückt?« sagte er heiser. »Sofort zu Mercedes?«
    »Einer mit Bart, und ein kräftiger Bursche mit schwarzen kleinen Locken.«
    »Das ist er!«
    »Wer?«
    »Dem keine Locke mehr gekräuselt werden darf!« fauchte Revaila. »Ich rufe Mercedes an.«
    »Zu spät. Sie gehen ins Haus!«
    Christus Revaila warf sein Funkgerät weg, sprang aus dem Sessel, klemmte einen Revolver in den Hosenbund und verließ schnell sein Haus. Er hatte es nicht weit bis zur ›Bar‹, aber er befürchtete, daß jetzt der Weg zu lang war, um zu verhindern, was sich gerade anbahnte.
    Pater Cristobal und Dr. Mohr stießen die Tür auf und traten ein. Ein Faustschlag aus geballter Musik traf sie. Aus allen Ecken dröhnten Lautsprecher. Eine Art Portier, der hinter der Tür stand, bullig, breitschultrig, mit eingeschlagenem Nasenbein, glotzte sie dümmlich an. Er wußte nicht, was er tun sollte. Ein Besuch der Neuen in der ›Bar‹, gleich in der ersten Stunde, stand nicht auf dem Programm, das Christus Revaila verkündet hatte. Wer konnte mit so etwas rechnen?
    »Aha!« sagte der Portier hilflos. »Da seid ihr ja …«
    »Gott segne dich, mein Sohn!« antwortete Pater Cristobal und schlug das Kreuz über die Brust des völlig Verblüfften. »Kannst du singen?«
    »Ja …«, stammelte der Portier.
    »Gut?«
    »Man … man kann's sich anhören …«
    »Dachte ich mir. Du hast

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