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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nahe.«
    »Beim Morden …«
    »Eben! Sie glauben an Gott, weil ihr Leben so kurz und täglich in Gefahr ist.«
    Mohr nickte. Er hat recht, dachte er. Darum fahre ich ja auch hin. Ein Priester und ein Arzt, sie haben vieles gemeinsam. Fast jeder braucht den einen oder anderen einmal in seinem Leben … aber die wenigsten danken es ihnen.
    »Sie haben mich überzeugt«, sagte er und fuhr an. »Außerdem ist es besser, wenn vier Augen die Straße beobachten. Können Sie schießen?«
    »Ich habe es an Spielkarten geübt.«
    »Spielkarten?«
    »Eine in die Luft werfen, abdrücken. Wenn das Loch mitten in der Karte sitzt, können Sie schießen.«
    »Hervorragend. Ich bekomme ein ganz anderes Kirchenbild …«
    »Halten Sie an!«
    Mohr bremste scharf. Sein Kopf flog herum. »Was haben Sie, Pater?«
    »Nichts.« Cristobal Montero hielt Mohr wieder die Hand hin. »Lassen Sie uns Du zueinander sagen. Sag einfach Cris zu mir.«
    »Pedro oder Pete …«
    »Pete.« Pater Cristobal nahm das Schnellfeuergewehr aus der Halterung und klemmte es zwischen seine Beine. »Jetzt weiter, Pete! Ich glaube nicht, daß wir Penasblancas heute noch erreichen. In der Nacht möchte selbst ich allein mit Gottes Hilfe nicht fahren.«
    »Ich fahre.«
    »Nachts ins Gebirge?«
    »Wenn du Angst hast, Cris, bete zu deinem Chef.«
    »Der unterstützt keine Verrücktheit! Vergeblich!«
    »Dann halte dich an das Gewehr. Cris, mein Pfäfflein, ich glaube wirklich, wir passen gut zueinander.«
    Nach einer Stunde gab es einen neuen Halt. Hinter ihnen tauchte ein Wagen auf, näherte sich sehr schnell und erwies sich als ein großer Geländewagen, der mit Vollgas über die Todesstraße preschte. Warum man sie so nannte, konnte sich Mohr noch nicht erklären. Bisher waren sie fast allein gewesen, abgesehen von vier Maultiertreibern, die bei ihrem Anblick sofort in den Wald sprangen und in Deckung gingen.
    »Die haben es fast geschafft«, sagte Pater Cristobal.
    »Vier Smaragdsucher. Sie denken, wir seien Aufkäufer der Großhändler und wollten uns auf ihre Funde stürzen. Man kann nämlich auch so ›einkaufen‹. Wer sieht's den Smaragden später an? Ihr leuchtendes Grün läßt nie den Gedanken an rotes Blut aufkommen.«
    Der schnelle Geländewagen überholte die beiden Männer in ihrem Jeep, bremste vor ihnen und zwang sie, ebenfalls anzuhalten. Dr. Mohr trat auf die Bremse und riß gleichzeitig seinen Revolver heraus. Pater Cristobal hatte das Schnellfeuergewehr längst entsichert im Anschlag. Aus dem großen Wagen sprangen zwei Männer in Uniform. Ein Offizier der Armee und ein Offizier der Polizei. Ihre Maschinenpistolen an den Hüften kamen sie näher.
    »Die Waffen weg!« brüllte der Armee-Offizier. »Hände hinter den Nacken! Aus dem Jeep raus! Aber schnell!«
    Pater Cristobal legte das Gewehr weg, stieg aus und hob die rechte Hand. »Gott segne dich, mein Sohn!« sagte er laut. »Wenn du in Not bist, ich gebe dir ein Heiligenbildchen …«
    »Ein Verrückter!« schrie der Offizier dem anderen zu. »Und du da? Weg vom Steuer!«
    Auch Dr. Mohr stieg aus und kam langsam näher. »Wie kann man einen friedlichen Tag so vermiesen?« fragte er. »Ich dachte, ich befinde mich hier auf einer Straße in die Freiheit?!«
    »Noch ein Verrückter!« brüllte der Offizier. »Namen!«
    »Pater Cristobal Montero.«
    »Geologe Pedro Morero.«
    »Auf dem Wege nach Penasblancas.«
    »Mit einer Erlaubnis des Innenministers.«
    »Scheiße!« sagte der Offizier und senkte den Lauf der Maschinenpistole. »Ich bin Luis Gomez. Major der Armee. Ich soll das II. Bataillon in Muzo übernehmen.«
    »Felipe Salto!« Der andere Offizier, in Polizeiuniform, machte eine knappe Verbeugung. »Leutnant. Abkommandiert als neuer Polizeichef von Penasblancas.«
    »Welch eine illustre Versammlung!« lachte Pater Cristobal. »Meine Herren, wir sollten jetzt sofort am Straßenrand einen Gottesdienst abhalten. Drei von Ihnen laufen Gefahr, bald leblos auf dem Rücken zu liegen. Polizeichef von Penasblancas – Leutnant, ist Ihnen klar, was das bedeutet?«
    »Ja!« Felipe Salto, ein kleiner, drahtiger Mann mit einem Schuß Indianerblut, ansonsten stolzer Nachkomme seiner spanischen Eroberer, nickte. »Ordnung!«
    »Amen!« Pater Cristobal schlug ein Kreuz. »Wie fahren wir nun?«
    »Gemeinsam!« schlug Major Gomez vor. Er war groß und stark wie ein andalusischer Bulle.
    »Nach Penasblancas also?«
    »Ja! Geradenwegs!«
    »Ich glaube, man hat uns alle ganz gewaltig in den Hintern getreten«,

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