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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Revaila grinste breit. Sein Gesicht zersprang in lauter kleine Falten. »Es ist gut, wenn ihr alle wißt, daß ihr unsere Feinde seid.«
    »Wir wissen es.«
    »Holen Sie Ihren Wagen, Señor. Ich habe den Auftrag, mich nur um Sie zu kümmern.«
    »Ich soll Sie von Don Alfonso grüßen.«
    »Bekannt.« Christus Revaila nickte zu Pater Cristobal hinüber. »Ihre Messe am Sonntag fällt aus.«
    »Aber nicht doch …«
    »Ich verbiete sie!«
    »Und gerade du heißt Christus?«
    »Ich könnte meinen Alten noch jetzt dafür aufhängen!« sagte Revaila grob und verließ das Zimmer.
    ›Mercedes die Große‹ war nicht im Flur und hatte gelauscht. Sie wußte auch so, was Revaila zu sagen hatte.
    Im Polizeigebäude warteten Leutnant Salto und Major Gomez auf Dr. Mohr und Pater Cristobal. Die beiden Offiziere hatten ihre Maschinenpistolen umgehängt; die vier Polizisten standen an der Wand, ebenfalls bewaffnet und sichtlich erleichtert, als Dr. Mohr und Pater Montero eintraten.
    »Das war in letzter Minute!« rief Major Gomez. »Wir waren gerade dabei, zum Sturm auf die ›Bar‹ anzusetzen. Du lieber Himmel, was haben Sie bloß da drinnen gemacht?! Als ich sagte: Jetzt kümmern wir uns um den Schuppen, wurden die Polizisten weiß wie gekalkte Wände.«
    »Wir haben zweimal Feuer geschluckt, eine enorme Frau kennengelernt, vier Betten in zwei verschiedenen Häusern angeboten bekommen und sollen Ihnen sagen, daß Ihre Lebenserwartungen begrenzt sind.« Dr. Mohr blickte zu dem Zellentrakt. Er war leer. »Wo ist Margarita?«
    »Entlassen.« Leutnant Salto legte seine MP weg. »Sie war tatsächlich unschuldig.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Weiß ich das? Bei ihren Eltern …«
    »Hier in der Stadt?«
    »Unbekannt. Warum?«
    »Ich hätte sie gerne noch einmal gesprochen«, sagte Dr. Mohr langsam.
    »Aha!«
    »Nichts aha! – Wie heißt sie?«
    »Wie heißt sie?« brüllte Salto die Polizisten an. Sie zogen die Köpfe ein und zuckten mit den Schultern.
    »Margarita …«, wagte einer zu sagen.
    »Ist denn kein Protokoll aufgenommen worden?« Das war Dr. Mohrs einzige Hoffnung.
    »Wozu? Sie wollte ja nur ihre Schwester besuchen und kam in eine von Revaila angeordnete Straßenruhe hinein. Diesen Revaila kaufe ich mir noch! Spielt hier den starken Mann!«
    »Kennt jemand die Schwester?«
    »Wer kennt die Schwester?« schrie Salto.
    »Ich!« Ein Polizist trat vor. »Sie heißt Perdita …«
    »Weiter!«
    »Nichts.«
    »Es wird schwer werden!« seufzte Leutnant Salto. »Meine Leute haben statt Hirn gegorenen Eselsdreck im Kopf! Doctor, an Ihre Margarita kommen wir nicht mehr heran. Wenn sie in den Bergen wohnt … glauben Sie mir, es ist einfacher, einen zehnkarätigen Smaragd zu finden. Zugegeben, sie war ein hübsches Ding. Aber von denen gibt es hier genug.« Salto blickte sich um. »Machen wir den Laden dicht, Señores. Wir haben uns den Schlaf ehrlich verdient.«
    »Ich wohne über der ›Bar‹«, sagte Pater Cristobal.
    »Das ist doch nicht möglich!« schrie Major Gomez. »Bei den quietschenden Weibern?«
    »Auch Straßenbahnen quietschen in den Schienen.«
    »Ein köstlicher Vergleich!«
    »Ich schlafe bei Revaila …«, warf Dr. Mohr ein.
    »Bei wem?« Leutnant Salto beugte sich vor.
    »Christus Revaila. Die Nummer eins in der Stadt. Er erwartet mich.«
    »Das sagen Sie so ruhig?«
    »Soll ich dabei herumhüpfen?«
    »Was ich in der letzten halben Stunde über diesen Gangster gehört habe, reicht mir.«
    »Zu mir war er, seiner Art entsprechend, sehr freundlich.« Dr. Mohr winkte den Offizieren zu. »Wann sehen wir uns morgen, Señores?«
    »Ich fahre schon früh nach Muzo zu meinem Bataillon weiter.« Gomez winkte zurück. »Dann kehre ich mit der Truppe zurück und kämme einmal Penasblancas durch.«
    Auf der Straße stiegen Dr. Mohr und Pater Cristobal in den alten Jeep und fuhren den kurzen Weg bis zur ›Bar‹. Dort stieg der Priester aus und holte seinen Seesack und den Beutel aus dem Wagen.
    Miguel, der Portier mit dem Boxergesicht, schien darauf gewartet zu haben. Er stürzte aus der Tür auf die Straße und schleppte Monteros Gepäck ins Haus.
    »Sie hatte nicht ganz recht!« sagte Pater Cristobal. »Das ist doch das Hilton von Penasblancas. Ein guter Service.«
    »Du wirst wieder Feuer saufen müssen, Cris, wenn ›Mamá‹ dich erwartet …«
    »Eine ganze Flasche, wenn sie am Sonntag zur Messe kommt!«
    »Nie!«
    »Sag niemals ›nie‹, Pete.« Pater Cristobal drückte Dr. Mohr die Hand. »Ich werde mit meiner Firma

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