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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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denn allen die Freundschaft Lord Mansurs an, der hochbewandert in den Künsten der arabischen Medizin ist und der unserem guten Doktor Arnulf in allem beistehen wird, was mit der Gesundheit meiner Tochter zu tun hat.«
    Henry hatte Augen, die aufloderten, wenn er besonders konzentriert war, und das taten sie jetzt, als er den Blick vom gelassenen Gesicht des Arabers zu dem von Eleonors Arzt wandern ließ. Doktor Arnulf nahm seine Worte gar nicht gut auf.
    Aber es war Vater Guy, einer der beiden Geistlichen, die den Bischof von Winchester begleiteten, der vor Entrüstung und Mut bebend aufstand. »Wenn ich es recht verstehe, mein König, ist der Mann Sarazene. Ein
Sarazene!
Wollt Ihr das Wohlergehen Eurer Tochter in die Hände eines Mannes legen, dessen Volk in diesem Moment das Heilige Land niedertrampelt?«
    Die Gesellschaft hielt den Atem an, aber Henry sah nur zu Mansur hin. »Lady Adelia, seid so gut und fragt den Mylord Doktor, ob er je das Heilige Land zertrampelt hat.«
    Adelia übersetzte.
    »Sag dem Sohn eines Kamels, er soll gehen und es mit einem Affen treiben«, antwortete Mansur ruhig auf Arabisch.
    Adelia wandte sich dem König zu und sah, wie sich der Bischof von St. Albans neben diesem die Serviette vor den Mund hielt.
    »Der Lord Doktor war nie in Jerusalem, mein König. Er ist Sizilianer.«
    Das stimmte nicht ganz, aber Henry legte nicht wert auf die Wahrheit, und schließlich hatte Mansur vom elften Lebensjahr an im Haus von Adelias Pflegevater in Salerno gelebt und war Sizilianer wie sie.
    »Da hört Ihr es, Vater Guy«, sagte der König und sah Doktor Arnulf an. Und wartete.
    Mit einiger Anstrengung gelang Doktor Arnulf so etwas wie ein Lächeln und eine Verbeugung. »Aber natürlich, mein König. Mit der allergrößten Freude, mein König. Lord Mansur wird in allen medizinischen Fragen von mir konsultiert werden.«
    »Ja, das wird er«,
sagte Henry mit Nachdruck. »Unglücklicherweise, wie Ihr seht, spricht Lord Mansur aber nur seine eigene Sprache. Zu meinem großen Glück konnte ich mir, was das betrifft, die Dienste Lady Adelias sichern, einer langjährigen Freundin von mir und der Königin, die Arabisch spricht und immer da sein wird, um zu übersetzen. Sie wurde wie Lord Mansur in Sizilien geboren, und so können beide die Hilfe bieten, die
Ihr alle,
worauf ich vertraue, in Anspruch nehmen werdet, wenn Ihr jenes Land erreicht.«
    Damit war die Reihe an Joannas Hofdamen, Federn zu lassen. »Da wir Lady Adelia aufgrund unglücklicher Umstände erst in letzter Minute erreichen konnten, ist sie ohne Dienerschaft, aber ich weiß, dass ich auf Euch zählen kann, Lady Beatrix, Lady Petronilla und Mistress Blanche, Eure Mägde mit ihr zu teilen und ihr all die Zuneigung und die Behaglichkeit ankommen zu lassen, die Ihr zu geben imstande seid.«
    Damit hatte er Adelia die Stellung verschafft, die er ihr verschaffen konnte, doch das steife Lächeln und die Verbeugungen, die ihr von den drei Frauen von jenseits des Tisches gewährt wurden, deuteten darauf hin, dass sie von ihnen nicht unbedingt an den Busen gedrückt werden würde, genauso wenig wie Doktor Arnulf vorhatte, den Jonatan für den David Mansur abzugeben.
    »Im Übrigen«, sagte der König, »möchte ich Euch allen den Mann vorstellen, der Euch über das Mittelmeer fahren wird: Lord O’Donnell von den Skerries, meinen Admiral …«
    Das war ein weiterer Fremder, der schon die ganze Zeit neugierige Blicke auf sich gezogen hatte. Mit den schwarzen Locken, die er sich zu einem Zopf gebunden hatte, und dem schwarzen Gekräusel, das ihm aus dem offenen Jackenkragen wuchs, sah er ganz und gar nicht aus wie ein Admiral, eher wie ein Pirat. Er besaß seltsam langgezogene Augen, als könnte er gleichzeitig nach vorn und zur Seite sehen. Sein Blick hatte eine ganze Weile interessiert auf Mansur und noch länger auf Adelia geruht und ihr ein ungutes Gefühl bereitet.
    Die Gesellschaft hieß Admiral O’Donnell willkommen und wollte sich endlich wieder setzen. Aber …
    »Es ist Gottes Gnade zu verdanken, dass Lord O’Donnell gerade in diesem Land zu tun hatte«, fuhr der König gnadenlos fort. »Wir haben ihn zwei Jahre nicht gesehen, sind aber schon gemeinsam durch etliche Stürme gesegelt, die einen weniger guten Schiffsführer hätten scheitern lassen. Seine Flotte wird Euch in Saint-Gilles erwarten und die italienische Küste hinunterbringen. Und an Bord wird ihm in allen seefahrerischen Belangen gehorcht.«
    Gut. Gut. Der Mann wirkte wie

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