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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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gar nichts«, sagte Adelia mit Nachdruck.
    »Du hast mir also noch nicht verziehen?«
    »Nein.«
    »Du wirst es. Ich bin zu charmant, als dass du mir zu lange widerstehen könntest.« Er zwinkerte ihr zu und ging, um sich mit Lord Ivo zu unterhalten.
    Das Dumme ist, dass du recht hast, dachte Adelia. Er trug heute einfache Kleider, die ihm weit besser standen als sein Bischofsornat: hohe Stiefel, einen wehenden Mantel und eine Pfauenfeder am Hut. Groß und stark war er, wobei sie nie sagen konnte, ob er die anderen Männer tatsächlich alle überragte, oder der es nur in ihren Augen tat. Ihre Aufgaben für das Haus Plantagenet hatten sie durch die Hölle gehen lassen, aber Rowley hatte sie immer zum Lachen gebracht.
    Diesmal nicht. Sie würden ihre Treffen und Gespräche von nun an stark einschränken müssen. Der Bischof von St. Albans konnte sich kaum über die Maßen um eine Frau kümmern, die keinerlei Bedeutung für ihn hatte.
Nun, das kommt mir gerade zupass.
    Am freundlichsten empfangen wurden Adelia und der Araber vom Bischof von Norwich und seinem Neffen. Nachdem sie so viel Zeit auf Sizilien verbracht hatten, waren sie äußerst erpicht darauf, ihre Erfahrungen mit zwei geborenen Sizilianern auszutauschen.
    Sie hatten Karten von Joannas Reiseroute angefertigt, die sie verteilten, lange, schmale Pergamentrollen, wie Schals, auf denen sie jedes einzelne Schloss und Gasthaus eingetragen hatten. Die Straßen waren mit allen Brücken, Grenzen und Zollstationen verzeichnet. Adelia und Mansur wurden um ihre Bestätigung gebeten.
    Die beiden Sizilianer waren froh, dass man sie konsultierte. Adelina und Mansur studierten die Karte. »Wir reisen also nicht über die Alpen?«, fragte sie.
    Das wäre die direkteste Route gewesen. Auf ihrem Weg nach England war Adelia ihr in umgekehrter Richtung gefolgt, per Schiff von Salerno die italienische Küste hinauf nach Genua, weiter über den Pass des Mont Cenis nach Frankreich und von dort zum Kanal.
    Diesmal, sah sie, sollte es ganz weit westlich über Land gehen, am Atlantik entlang durch Aquitanien nach Saint-Gilles an der Mittelmeerküste und von dort mit dem Schiff nach Sizilien. Das würde länger dauern und bedeutete vor allem mehr Zeit auf See. Adelia hatte immer noch den Sturm in unliebsamer Erinnerung, der seinerzeit das Schiff Richtung Genua fast hatte kentern lassen. Sie mochte keine Meereswellen.
    »Die Route durch Norditalien würde unserer Meinung nach ein wenig zu aufregend für die Prinzessin sein, habe ich recht, Mylord Bischof?«, fragte Locusta.
    Sein Onkel lächelte ihm zu. »Das denken wir tatsächlich. Der Friede der Lombarden mit dem dort eingefallenen Barbarossa ist immer noch recht zerbrechlich, und wir können es nicht zulassen, dass Joanna in einen Krieg gerät. Die Fahrt geht von Saint-Gilles per Schiff direkt nach Sizilien.«
    »Ich verstehe. Dann denke ich, Mylord Mansur denkt, das haben sie bestens gemacht.«
    »Danke.« Der Bischof sah seinen Neffen an. »Hoffen wir, dass alles nach Plan verläuft, wie, Locusta?«
    Der junge Mann seufzte. »
Homo proponit, sed Deus disponit.
Wir können nur hoffen.«
    Adelia lächelte den jungen Mann an. »Locusta?«
    »Mein Taufname ist William, Mylady.« Er drohte dem Bischof gespielt missbilligend mit dem Finger. »Aber offenbar bin ich meiner Mutter so sperrig und schwarz behaart aus dem Leib gefahren, dass mein guter Onkel hier mich nach einem ungekochten Hummer benannt hat. So war ich von Beginn an Locusta und werde es wohl auch, fürchte ich, immer bleiben.«
    Der Bischof von Winchester stand an der Tür und erklärte Admiral O’Donnell aufgeregt: »Aber das sind die falschen Schiffe …«
    Henry hörte das und ging zu den beiden hinüber. Adelia, die gerade hinauswollte, blieb stehen, um zuzuhören.
    Der Bischof wandte sich an den König. »Diese Person hier, mein König … Ich war im Hafen … Diese Person will uns mit der falschen Art Schiffe über den Kanal fahren.«
    »Mit der falschen Art Schiffe, O’Donnell?«
    Der Seemann zuckte mit den Schultern. Er war sehr groß. »Mein König, falsch ist allein der Wind. Wenn er nicht auffrischt, werden uns meine Ruderer über den Kanal bringen müssen.« Er sah auf den Bischof hinunter. »Der kleine Kerl hier beschwert sich über die fehlenden Türme.«
    »In der Tat, in der Tat«, sagte der Bischof. »Es sollte Befestigungen auf unserem Schiff geben, das ist doch offensichtlich. Einen Turm vorne und einen hinten, zum Schutz gegen Piraten.«
    »Ich

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