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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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ein ausgemachter Galgenstrick, aber wenn seine Schiffe sicher waren … Könnten wir jetzt bitte mit dem Essen fortfahren?
    Nein, sie konnten nicht.
    »Wir schulden unserem geschätzten John, dem Bischof von Norwich, tiefen Dank nicht nur für seine Zeit und dafür, dass es ihm gelungen ist, die Ehe unserer Prinzessin mit Sizilien zu arrangieren, nein, er hat Eure Reise auch bereits gemacht und die Herbergen und Klöster ausgesucht, die Euch unterwegs Obhut gewähren werden.«
    Ah, ihre Unterbringung, das war wichtig. Die Gesellschaft stieß nur zu gerne auf den Bischof von Norwich an. Und jetzt …
    »Vergessen«, sagte Henry – er genoss das Ganze sichtlich, »will ich auch seinen Neffen nicht, Master Locusta, der ihn auf seiner zweijährigen Unternehmung begleitet hat. Bischof John muss in seine Diözese zurück, aber Master Locusta hat eingewilligt, Euer Vorreiter zu sein, den Weg zu suchen, den er und sein Onkel genommen haben, und Eure verschiedenen Gastgeber auf Eure Ankunft vorzubereiten. Auch ihn empfehle ich Euch.«
    Locusta?
Hieß das auf Lateinisch nicht »Hummer«?
    Ein dunkelhaariger junger Mann stöhnte. »William«, hörte Adelia ihn flüstern. »Ich heiße William.«
    »Zudem«, sagte der König gnadenlos, »erlauben wir es aus Barmherzigkeit und im Dienste Gottes, dass ein paar fromme Pilger, die ins Heilige Land wollen, den Kanal heute Abend mit überqueren und in der Sicherheit der Reisegesellschaft meiner Tochter weiter mit über Land reisen.«
    Adelias Mund zuckte. Henry hasste Pilger. Sie mussten während ihrer Pilgerschaft keine Steuern zahlen und hinterließen eine Loch in seinen Einkünften.
    Die Gäste zollten der Frömmigkeit ihres Monarchen kopfnickend Zustimmung und sahen sehnsüchtig auf die Tafel …
    »Und natürlich werden die Reisenden ins Heilige Land«, fügte der König hinzu, »mit an Bord der Schiffe gehen, die Euch übers Mittelmeer tragen. Ich bin sicher, dass ihnen alle christliche Güte zuteil werden wird.«
    Er wartete noch etwas, legte den Kopf leicht zur Seite, als fragte er sich, ob es noch mehr zu sagen gebe, entschied dann widerstrebend, dass dem nicht so war, und bedeutete den Anwesenden mit einer Geste, dass sie sich wieder dem Essen zuwenden konnten.
    Zu spät: Das Rind war kalt, die Knödel in sich zusammengefallen.
    Nach dem Essen wurde von den Gästen des Königs erwartet, dass sie sich unter seinen Blicken freundlich vermischten, was sie auch zu tun versuchten. Nacheinander tauchten neue Gesichter vor Mansur und Adelia auf. Zwei von Henrys Rittern, Sir Nicholas Baicer und Lord Ivo von Aldergate, erwiesen sich als besonders höflich. Beide waren schwergewichtig, eher Diplomaten als Kämpfer, und Henrys Wahl eines Sarazenen als Arzt für seine Tochter schien sie nicht zu überraschen. Nahe Bedienstete der Plantagenets hörten irgendwann auf, über deren Gebaren zu staunen.
    Die meisten anderen Gäste schenkten ihnen höfliche Worte mit einem Lächeln, das nicht bis zu den Augen reichte: Hofdamen, der Piratenadmiral, Geistliche.
    Vater Guy machte sich nicht die Mühe eines Lächelns, im Gegensatz zu seinem Amtsbruder Adalburt, und der lächelte ohne Unterlass wie ein Schwachsinniger. Er sei noch nie aus England hinausgekommen, gestand er ihnen.
    »Ist das nicht aufregend? Aber wie könnt Ihr beide Sizilianer sein, wo Ihr doch von unterschiedlicher Hautfarbe seid?«
    Adelia versuchte ihm zu erklären, wie viele verschiedene Kulturen und Rassen der Geistliche in Sizilien antreffen werde. »Ihr werdet sehen, dass es ein ganz anderes Land als unseres hier ist, Vater.«
    »Werde ich das? Aber die Menschen dort beten doch alle zu unserem Gott, hoffe ich?«
    Geduldig erklärte Adelia ihm, dass es auf Sizilien so viele Kulturen wie Religionen gebe.
    Das brachte ihn aus der Fassung.
»Ultima Thule!«,
rief er. »Und wir bringen unsere geliebte Prinzessin dorthin, um zu heiraten?
Salvam fac reginam, o Domine!
«
    Während sie ihm hinterhersahen, wie er davonhastete, kam der Bischof von St. Albans heran und grinste. »Ich sehe auf Euren Gesichtern den Ausdruck der Menschen, die mit Vater Adalburt gesprochen haben.«
    »Wo kommt der Hanswurst denn her?«, fragte Mansur auf Arabisch.
    »Aus Scar Fell, glaube ich. Aus dem Lake District.«
    »Und warum?«
    »Der Bischof von Winchester ist sein Pate und beschäftigt ihn aus reiner Mildtätigkeit. Man muss ihn als heiligen Narren betrachten und sich daran erfreuen. So jedenfalls mache ich es.«
    »Ich erfreue mich hier an

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