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Der Fluch des Andvari (German Edition)

Der Fluch des Andvari (German Edition)

Titel: Der Fluch des Andvari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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nachdenklich. „Wir müssen Röwer ausschalten. Die Sache wird zu heiß.“
    Steinhagen nutzte den Moment. „Dann sind Sie dabei, Loki?“
    Pöhlmann überlegte kurz, bevor er antwortete: „Ja, ich bin dabei. Die Gefahr ist größer, als Thor eingesteht. Das sehe ich genau wie Sie.“
    „Dann gilt unsere Abmachung?“
    „Tun Sie, was Sie für nötig erachten. Eine neue Zeit erfordert neue Kräfte.“
    „Gut gesprochen“, sagte Steinhagen zufrieden. „Auf die Zukunft des Ordens.“
    „Lang lebe die Königin.“
    Die beiden Männer prosteten einander zu und tranken.
    Ein Grinsen zeichnete Steinhagens Gesicht. „Niemand kann uns aufhalten.“ Und insgeheim dachte er, niemand wird mich aufhalten.
    Pöhlmann erhob sich. „Dann ist es beschlossen. Halten Sie mich auf dem Laufenden.“
    „Seien Sie gewiss.“
    Sie gaben sich zum Abschied die Hand. Anschließend verließ Pöhlmann den Salon. In diesem Moment öffnete sich die Verandatür. Fröhliche Kinderstimmen drangen herein.
    „Zeit für‘s Abendessen“, sprach Claudia Steinhagen liebevoll zu den Zwillingen und geleitete sie in den Salon. „Ab ins Badezimmer und Hände waschen.“
    Steinhagen ging auf die Kinder zu und liebkoste sie.
    „Warum hast du deinen Besuch nicht zum Essen gebeten?“, fragte seine Frau.
    „Er hat noch einen Termin heute Abend“, log er.
    Steinhagen mochte es nicht, wenn seine Frau seine Geschäftspartner näher kennen lernte. Sie wusste nichts vom Orden. Das sollte auch so bleiben.
    „Nun gut“, entgegnete Claudia Steinhagen. „Wir essen in einer halben Stunde.“
    Während sie mit den Zwillingen den Salon verließ, schenkte sich Steinhagen einen weiteren Whisky ein. Nachdenklich zündete er sich eine Zigarre an und setzte sich in einen der Sessel. Pöhlmann hatte ihn durchschaut, aber das störte Steinhagen nicht, denn der Mann war genauso ehrgeizig wie er selbst. Es war an der Zeit, die Karten der Macht neu zu mischen. Niemand würde Steinhagen von seinen Plänen abbringen können – nicht einmal die Königin. Zufrieden nahm er das Diktaphon aus seiner Jackettasche und schaltete das Gerät ab. Er hatte die gesamte Unterredung auf Band aufgenommen. Pöhlmann hatte der Tötung von Röwer zugestimmt und das gegen den Willen von Thor. Dieser Beweis würde sich bestimmt irgendwann verwenden lassen.
Samstag, 22. April
    Hamburg. Villa Jenning.
    Schon früh war Hannah aufgestanden. Jetzt genoss sie das kühle Wasser des Swimmingpools, während sie gleichmäßig ihre Bahnen zog. Es war ein 25 Meter Becken mit vier Bahnen, inklusive Sprungbrett. Hannah liebte Wasser. Es belebte Körper und Geist. Als Kind hatte sie ihre Schulferien oft an der Nordsee verbracht, bis sie später die Karibik und Südsee entdeckt hatte.
    „Juppie!“, ertönte es.
    Erschrocken fuhr Hannah herum. Dann platschte es bereits. Ein Körper tauchte ins Wasser, kam prustend an die Oberfläche. Es war Julia. Sie strahlte über das ganze Gesicht, strich sich mit der Hand über die langen, nassen Haare.
    „Na, ausgeschlafen, Prinzessin?“, neckte Hannah.
    „Warum hast du mich nicht geweckt, Mama?“, fragte sie leicht gekränkt.
    „Es war ein langer Abend gestern.“
    „Du wolltest ungestört sein, gestehe“, witzelte sie.
    „Ertappt“, entgegnete Hannah betont beschwingt.
    Julia war eine gute Schwimmerin, doch sie wollte im Wasser lieber toben, statt Bahnen zu schwimmen.
    „Mama, tauchen wir um die Wette?“
    Hannah hatte es geahnt. Aber sie ließ sich letztendlich darauf ein. Sie liebte ihre Tochter über alles. Nach einer halben Stunde war Julia schließlich erschöpft und bat um eine Pause. Sie hatte einen roten Kopf und kauerte keuchend am Beckenrand.
    Für Hannah war es genug. Sie stieg aus dem Wasser und nahm ihr Badetuch vom Liegestuhl auf. „Mir reicht’s für heute, mein Schatz“, sagte sie, während sie sich trocken rubbelte.
    „Nö, ich möchte noch mal springen.“
    „Das kannst du gerne tun. Ich gehe jetzt duschen.“
    „Och, Mama.“
    „Nein“, entgegnete sie sanft. „Mir tut schon der Bauch weh von dem vielen Springen.“
    „Okay, dann tauche ich noch ein bisschen“, erwiderte sie gelassen und nahm ihre Schwimmbrille.
    „Aber denk daran … in einer halben Stunde gibt es Frühstück“, sagte sie und deutete auf die Wanduhr.
    Unbeeindruckt setzte sich Julia die Brille auf.
    „Hast du gehört, Prinzessin?“, hakte Hannah nach.
    „Ja, Mama. Ich werde pünktlich sein.“
    Dann stieß sie sich vom Beckenrand ab und tauchte ins

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