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Der Fluch des Blutes

Der Fluch des Blutes

Titel: Der Fluch des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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hatten.
    Die Menschen ertrugen lieber das Los der Blindheit, als sich weiter der Willkür der Tyrannen auszuliefern.
    Sie wußten viel über das Wesen derer, unter deren Joch sie litten -viel, aber nicht alles.
    Und Zapata, der nun wußte, daß auch Nonas Blut ihm nicht das Tor in die Freiheit aufgeschlossen hatte, zögerte nicht lange, seinen Vorsprung an Wissen auszunutzen.
    Daß er Mayab hinter sich hatte lassen wollen, bedeutete nicht, daß er auch bereit war, seine Brüder und Schwestern zu verraten.
    Noch immer war das, was er an Magie in sich getragen hatte, wie erloschen.
    Aber für das, was er vorhatte, bedurfte es keiner Magie. Nur der Verzweiflung.
    »Da! Was - tut er ...?«
    Es waren die letzten Worte, die sein Gehör erreichten.
    Das letzte Geräusch, das er mitnahm in die Asche, zu der sein Körper verbrannte, war ein ohrenbetäubendes Knacken, dem ein eisiger, jenseitiger Wind folgte .
    *
    Nona erblickte Landru, als er ihr wie ein Gespenst entgegenkam. In seine Züge hatte sich etwas wie Erschöpfung gegraben. Er wirkte wie ... ausgebrannt.
    »Was ist passiert?« fragte sie mit lahmer Zunge.
    Wir sind alle Gespenster, dachte sie düster. Diese Sphäre saugt uns aus, stiehlt unsere Kraft...
    Sie wollte aufstehen, war aber zu schwach. Auf die Ellbogen gestützt blieb sie liegen und wartete, bis er bei ihr war. Selbst in dieser Haltung überkam sie sanfter Schwindel. Sie schloß kurz die Augen.
    Dann stand Landru vor ihr. Er schwankte wie ein Halm im Wind. Ohne Begrüßung erzählte er ihr von dem Kampf, den er mit Lilith ausgefochten hatte.
    Und endete mit der Feststellung: »Ich habe sie unterschätzt. Das wird mir nicht noch einmal passieren.«
    Warum nicht? wollte sie einwerfen, brachte aber nicht die Kraft auf. Und ihm ... ihm schien ihre elende Verfassung in seinem eigenen Zustand nicht einmal aufzufallen.
    »Ich habe versucht, mich in der Abgeschiedenheit des Palastes zu regenerieren«, sagte er nach einigen schweren Atemzügen. »Aber es geht zu langsam. Ich brauche schnell meine Kraft wieder. Sie darf mich nicht so sehen, sonst .« Er preßte die Lippen zu einem harten Strich zusammen.
    Nona wußte nicht, warum sie trotz der offensichtlichen Not, in der ihr Geliebter steckte, unentwegt an Zapata denken mußte - und warum es sie drängte, über ihn zu sprechen.
    Doch ihre Lippen blieben versiegelt.
    »Es gibt einen Ort in der Stadt, der mir helfen könnte, schneller zu genesen«, sagte Landru, sich des Monologs, den er führte, offenbar gar nicht bewußt. »Ich werde ihn aufsuchen und so bald wie möglich zurückkehren. Über die genaue Dauer kann ich nichts sagen. Ich wollte, daß du Bescheid weißt - und dich bitten, sollte ich länger fortbleiben, dich um Lilith zu kümmern. Willst du das tun?«
    Nona nickte. Zu mehr war sie nicht imstande.
    Auf Landrus mager gewordenem Gesicht entstand ein Ausdruck, der sie wie ein warmer Wind durchwehte.
    Als er ging, hatte sie immer noch kein einziges Wort über die Lip-pen gebracht. Sie fror jetzt stärker und verkroch sich tiefer unter die Decken ihres Lagers.
    So merkte sie nichts von dem Donnerschlag, der Landru traf, kaum daß er ihre Unterkunft verlassen hatte.
    Ihn und sieben seiner Kinder.
    *
    Chiquel fuhr wimmernd von seinem Lager auf, und Pomona, die gerade unterwegs zu ihm war, strauchelte auf den untersten Stufen des Palastes.
    Wie eine Schrift aus Blut stand es plötzlich in die Hirnen aller Vampire Mayabs geschrieben, als wollte es ihnen zubrüllen:
    ICH BIN GESTORBEN!
    EUER BRUDER ZAPATA IST NICHT MEHR!
    Pomona fing sich - und vergaß den darbenden Bruder, der ganz in der Nähe unter dem Todesimpuls nachbebte, den Zapata im Moment seines Dahinscheidens ausgelöst hatte.
    Chiquel war außerstande, dem Impuls an seinen Ausgangspunkt zu folgen. Seine Geschwister nicht.
    Binnen Sekunden unterbrachen sie das, womit sie gerade beschäftigt waren. Sie wußten, was geschehen war - und wie sie zu handeln hatten, obwohl das Ereignis einmalig war in der Geschichte ihres Reiches.
    Der Kelch hatte ihnen das Wissen in die Wiege gelegt, was die Schockwelle, die sie erreicht hatte, bedeutete.
    Und wie der Ort des Todes zu finden war.
    Es bedurfte nicht der feinen Spürnasen ihrer Jagdjaguare - sie brauchten sich nur von ihrem innersten Gefühl leiten zu lassen.
    Und das taten sie.
    Wie ein Schwarm schrecklicher Vögel verließen sie den Horst ihrer Herrschaft.
    Und ein jeder dachte dasselbe: Wir rächen dich, Bruder! Wer immer es dir angetan hat - er wird

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