Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
Vom Netzwerk:

    Man hörte, wie die Gelenke mit einem leisen Klacken einschnappten.
    »Na, super!«, stöhnte Brendan.

55
    D as Skelett grinste. Genau so wie die anderen Knochengestalten hatte es seltsam lebendige Gesichtszüge.
    »Wartet«, sagte Brendan. »Ich glaube, ich habe eine Idee …«
    »Ich auch.« Cordelia trat den Skeletten entschlossen in den Weg. Sie wichen überrascht zurück, es sah beinahe so aus, als würden sie erstaunt blinzeln.
    »Meine Herren, äh, und oder Damen? Wir wollten euch nicht wehtun und es tut uns leid, dass wir das Essen in der Knochenkammer verspeist haben. Es war wirklich lecker und ihr müsst verstehen, dass wir in letzter Zeit außer kaltem Mais aus der Dose nichts zu essen hatten …«
    Das jetzt nicht mehr armlose Skelett, anscheinend der Anführer der Knochenbande, trat auf Cordelia zu. Auch die anderen traten einen Schritt näher. Eleanor wurde mit einem lässigen Tritt aus dem Weg befördert. Einige Skelette scharten sich um Will, der immer noch auf der Suche nach einer geeigneten Zauberformel die Schriftrollen durchwühlte, hoben ihn hoch wie eine Puppe und warfen ihn mitsamt seinen Schriftrollen quer durch den Raum Richtung Fenster.
    »Halt … wartet … können wir nicht verhandeln?«, fragte Cordelia die Skelette.
    »Was bitte willst du verhandeln?«, raunte Brendan seiner Schwester zu. »War das etwa dein toller Plan?«
    »Was Besseres ist mir halt nicht eingefallen.«
    Die Skelette hatten Brendan und Cordelia inzwischen umzingelt und hoben drohend ihre Waffen. Nach allem, was wir durchgemacht haben, können wir uns doch jetzt nicht von diesen blöden Klappergestellen abschlachten lassen! Cordelias Gedanken kreisten in ihrem Kopf.
    »Was hätten wir denn tun sollen?«, rief sie trotzig aus. »Wenn wir nichts gegessen hätten, sähen wir jetzt so aus wie ihr …«
    »Ist vielleicht keine gute Idee, über ihr Aussehen zu lästern«, warnte Brendan.
    Die Skelette kamen mit gezückten Waffen langsam auf sie zu. Den beiden älteren Geschwistern stockte der Atem, als sich ringsherum die blitzenden Klingen ihren Köpfen näherten.
    »Sie werden Schaschlik aus uns machen«, schrie Brendan.
    »Es tut uns wirklich leid – bitte, nicht!«, flehte Cordelia und kniff vor lauter Angst die Augen zu. Statt einer Antwort ließ der Anführer der Knochenmänner drohend sein Gebiss klappern. Die anderen Skelette folgten seinem Beispiel und schlugen immer lauter und immer schneller mit den Zähnen. Anscheinend konnten sie es kaum erwarten, ihre beiden Opfer aufzuspießen. Brendan und Cordelia sahen in Gedanken schon vor sich, wie ihnen die Augen ausgestochen wurden und die flüssige Masse ihnen übers Gesicht lief, während ihre Köpfe aus sämtlichen Richtungen durchbohrt wurden und überall Blut und Gehirnmasse herausquoll.
    »Duckt euch! Schnell!«, rief Will plötzlich vom Fenster. Die Geschwister ließen sich instinktiv auf den Boden fallen und hörten, wie der Pilot laut deklamierte: »Inter cinis crescere fortissimi flammis!«
    Aus der hintersten Ecke des Raumes schoss ein riesengroßer Feuerball hervor und rauschte in die Skelette hinein.
    Es war ein rasender Wirbel orangefarbener Flammen von der Größe eines Kleinwagens, er verbrannte den beiden Geschwistern beinahe die Arme und versengte ihre Kleidung auf dem Rücken, während sie mit dem Gesicht schützend nach unten auf dem Boden kauerten. Wie eine brennende Bowlingkugel rollte der Feuerball durch die Skelette hindurch und warf sie um wie Kegel – dann schlug er durch die Kajütenwand und war verschwunden, zurück blieb nur ein verkohltes Loch in der Holzverkleidung.
    Eine Sekunde lang herrschte Totenstille im Raum, von den Skeletten waren nur noch ein paar qualmende Knochenhaufen übrig geblieben. Doch schon im nächsten Augenblick fingen sie wieder an, sich zu regen, sie sortierten ihre Gliedmaßen und begannen, ihre Waffen aufzusammeln.
    Will sammelte ein paar Schriftrollen auf, schnappte sich das Entermesser und zog die Geschwister vor das zerbrochene Fenster.
    »Sie sind nur hinter Brendan und mir her«, erinnerte ihn Cordelia. »Bring dich lieber mit Eleanor in Sicherheit. Wir schaffen das schon allein!«
    »Nein«, widersprach Will, »als Kapitän bin ich für meine Mannschaft verantwortlich.« Er warf einen Blick aus dem zertrümmerten Fenster und entdeckte unterhalb der Fensteröffnung einen kleinen Vorsprung, gerade breit genug für eine Person, um darauf stehen zu können. Er zeigte ihn Cordelia. »Ladies

Weitere Kostenlose Bücher