Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
Vom Netzwerk:
Schatz finden, wird er zu gleichen Teilen unter uns vieren aufgeteilt. Eine der ersten Aufgaben eines neuen Piratenkapitäns ist es, alle an Bord befindlichen Schätze in Besitz zu nehmen.«
    Will klappte den Deckel der Truhe auf. Zum Vorschein kamen ein Haufen Golddublonen, ein kleines Stoffsäckchen gefüllt mit Smaragden, eine reich verzierte Krone, die vermutlich aus der Südsee stammte … und mehrere vergilbte Pergamentrollen.
    »Ein paar beeindruckende Münzen und Edelsteine«, sagte Will.
    »Ziemlich nutzlos«, grummelte Brendan. »Es sei denn, wir können damit eine Rückfahrkarte nach San Francisco kaufen.«
    »Mal sehen, was wir hier haben.« Will entrollte eine der zahlreichen Pergamentrollen. Es handelte sich um ein dicht beschriebenes Schriftstück in Handschrift.
    »Latein«, stellte Will fest.
    »Davon habe ich in diesem Buch gelesen«, schaltete Eleanor sich ein. »Das sind geheime Schriftrollen von irgendwelchen alten Hexenmeistern, die Captain Sangray auf einer Insel entdeckt hat.«
    »Und was sind das für Zaubersprüche?«, fragte Cordelia.
    »Tut mir leid, so weit habe ich nicht gelesen«, gestand Eleanor.
    »Glücklicherweise hatte ich in der Schule Latein«, verkündete Will und versuchte, die ersten Zeilen zu entziffern, die noch einigermaßen leserlich geschrieben waren.
    »Terra ipsa fenerat viribus!«, las er laut vor.
    Wie aus dem Nichts ragte plötzlich eine Steinmauer vor ihnen auf. Sie verlief quer durch den Raum, reichte vom Boden bis unter die Decke und bestand aus aufeinandergeschichteten grauen Steinblöcken. Man würde einen Bulldozer brauchen, um diese Mauer zu durchbrechen.
    »Verdammte …« Cordelia fluchte wie eine Piratenbraut.
    »Es funktioniert!«, hauchte Eleanor beeindruckt.
    »Soll das heißen, es reicht schon, wenn man nur die Überschrift liest?«, fragte Brendan.
    »Sieht ganz danach aus.«
    »Eine Art Sofort-Zauber«, sagte Eleanor.
    »Wahnsinn! Wofür sind denn die anderen Zaubersprüche?«, fragte Cordelia neugierig.
    »Warum hat Sangray uns damit nicht verhext?«, wunderte sich Brendan.
    »Er konnte vielleicht kein Latein. Ich aber schon … Terra ipsa fenerat viribus bedeutet ›Das Land selbst verleiht Stärke‹.« Will nahm sich die anderen Pergamentrollen vor. »Mit dem hier kann man Frösche in Kühe verwandeln. Und der hier wirkt wahrscheinlich wie ein Haarwuchsmittel …«
    »Gibt es auch einen Spruch gegen Pickel?«, interessierte sich Brendan und fasste sich zeitgleich ans Kinn.
    »Bislang nicht«, sagte Will und las die nächsten Zauberformeln. »Oh hier, der könnte vielleicht nützlich sein … Wenn ich das richtig verstehe, kann man damit eine Art Feuerball herbeizaubern …«
    »Du solltest lieber versuchen, diese Mauer wieder wegzukriegen«, sagte Eleanor. »Sonst sitzen wir hier in der Falle.«
    »Bestimmt gibt es eine Möglichkeit, den Zauber wieder aufzuheben«, überlegte Will und entzifferte angestrengt die kleingeschriebenen Zeilen. »Hier, das heißt …« Er stellte sich vor die Mauer und las: »Viribus fenerat ipsa terra!« Die gleiche Zauberformel, nur in umgekehrter Reihenfolge.
    Und siehe da: Sofort löste sich die Mauer in Luft auf.
    Brendan steckte eine Handvoll Golddublonen in die Hosentasche (Geld konnte man immer gebrauchen) und fing an, die Schriftrollen einzusammeln. Will packte ihn am Arm.
    »He, was soll das?«, fragte Brendan.
    »Die nehme ich«, erklärte Will.
    »Aber du hast doch gesagt, wir teilen uns den Schatz«, erinnerte Eleanor ihn.
    »Die Zaubersprüche sind aber nicht Bestandteil des Schatzes«, bestimmte Will. »Außerdem kann von euch doch sowieso keiner Latein.« Er sammelte die Rollen auf, bis er die Arme voll hatte.
    »Dir steigt die Macht gerade ganz schön zu Kopf, weißt du das, Will?«, sagte Cordelia vorwurfsvoll. »Ich verstehe ja, dass Penelopes Tod dir sehr ans Herz geht und dass du jetzt die Kontrolle übernehmen willst, um es wiedergutzumachen. Aber – du hast dich nicht einmal bei uns für deine Befreiung bedankt!«
    »Danke«, sagte Will mit rauer Stimme. »Ich verdanke euch mein Leben, schon wieder! Ich will diese Schriftrollen bei mir haben, damit ich euch beschützen kann. Damit ich euch nicht im Stich lasse … wie ich es bei ihr gemacht habe.«
    Ein lautes Klopfen an der Tür ließ sie zusammenzucken.
    »Wer kann das sein?«, fragte Will leise.
    »Vielleicht will Tranquebar, der Erste Maat, nachsehen, was los ist«, sagte Cordelia.
    »Na schön«, sagte Will und legte die Schriftrollen mit

Weitere Kostenlose Bücher