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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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grinste. »Schon wieder weggeguckt!«
    Im Wohnzimmer sammelten sie alle Bücher auf, die beim Angriff der Windfurie in den Raum gewirbelt worden waren. Viele Male liefen die Mädchen hin und her und schleppten die Bücher stapelweise zurück in die Bibliothek und warfen sie dort erst einmal auf den Boden. Es war ein riesiges Durcheinander. Nachdem sie alles zusammengetragen hatten, standen sie vor einem einzigen Chaos aus halb zerrissenen, offen liegenden Büchern mit teilweise fehlenden Buchdeckeln. Dazwischen lagen die Trümmer des auseinandergebrochenen Eichentisches und der zersplitterten Leitern
    »Du musst mir helfen, die Bücher zu sortieren«, erklärte Cordelia. »Alle Romane von Denver Kristoff legst du hier neben die Tür, die anderen gibst du mir.«
    »Was soll das bringen, Deli?«
    »Wir müssen nach einem medizinischen Ratgeber suchen, einer Art Erste-Hilfe-Handbuch. Schaffst du das? Such einfach nach einem K…«
    »Glaubst du, ich kann nicht mal Denver Kristoff lesen?«
    »Werd doch nicht gleich sauer, Nell …«
    »Ich habe gerade ganz allein das Haus durchsucht, um zu sehen, ob wir hier sicher sind, und du behandelst mich wie ein Baby!«
    Cordelia schmunzelte. Wenn Brendan und sie sich nicht schon längst davon überzeugt hätten, dass im Haus alles in Ordnung war, hätten sie Eleanor niemals allein auf ihren Rundgang geschickt. Die beiden hatten sofort, als sie von draußen hereingekommen und zur Toilette gegangen waren, alle Stockwerke überprüft. (Nachdem sie festgestellt hatten, dass die Wasserleitungen ebenso ruiniert waren wie die Stromversorgung, waren sie leider gezwungen gewesen, nach draußen zu gehen.) »Tut mir leid, Nell. Sag einfach Bescheid, wenn du etwas Interessantes findest, und ich melde mich, wenn ich deine Hilfe brauche.«
    Die beiden begannen, sich in unterschiedlichen Ecken der Bibliothek durch die Bücherberge zu arbeiten. Jedes Mal, wenn Eleanor auf ein Buch stieß, das nicht nach einem Kristoff-Roman aussah, brachte sie es Cordelia. Cordelia hatte gehofft, ein Handbuch wie Gray’s Anatomie zu finden, leider ohne Erfolg. Wie sollte sie ohne Anleitung Wills Schulter aufschneiden, den Pfeil entfernen und die Wunde wieder zunähen? Wenigstens konnte sie sich noch gut daran erinnern, was ihr Vater ihr beigebracht hatte. Wie oft hatte er mit ihr am Küchentisch gesessen und ihr gezeigt, wie er eine Operation durchführte. Als Patient musste eine Lasagne herhalten und das Buttermesser als Skalpell. »Das Allerwichtigste beim Operieren ist, dass man seine Hände als Werkzeuge betrachtet. Hände sind die besten und präzisesten Werkzeuge der Welt, aber sie sind genauso dumm wie ein Hammer. Sie arbeiten immer nur so gut wie die Anweisungen, die du ihnen gibst.«
    Zwanzig Minuten lang durchsuchten sie die Bücherberge. Cordelia fand Bücher über schottische Ritterrüstungen, polynesische Beschwörungsrituale und Anleitungen zum Anlegen von Pilzkulturen, aber nichts, was Will helfen konnte. Eleanor stellte sich vor, Kristoff sei ein Stadtviertel von Denver, und suchte nach Büchern über Kristoff-Restaurants und Kristoff-Geschäfte. Das half ihr, die Wörter auf den Umschlägen in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Nach einer Weile stieß sie auf etwas, was ihr irgendwie bekannt vorkam.
    »Guck mal, Deli! War dies nicht das Buch, das du aus der Bibliothek geklaut hast?«
    Cordelia erkannte sofort die Erstausgabe von Die wilden Horden wieder … und plötzlich machte in ihrem Kopf etwas Klick . Ein Gedanke, der kurz aufgetaucht und wieder verschwunden war, als sie von Slayne gefangen genommen worden war.
    Sie riss ihrer kleinen Schwester das Buch aus der Hand und begann, hastig darin zu blättern.
    »He, was machst du da?«
    Als Cordelia Seite siebzehn aufschlug, stieß sie einen Schrei aus.

22
    B rendan! Brendan!« Cordelia wedelte aufgeregt mit ihrem Fund und stürmte Richtung Küche, dicht gefolgt von Eleanor. Auf der Schwelle blieben sie wie angewurzelt stehen: Von einem Stapel Kissen gestützt, lag Will auf dem Küchentisch und spielte mit Brendans PSP. Brendan hockte neben ihm auf der Tischkante. Der Pilot war zwar immer noch ziemlich blass im Gesicht, doch abgesehen davon schien es ihm schon viel besser zu gehen. »Wir entspannen uns gerade«, berichtete Brendan grinsend, dann feuerte er Will an: »Los, schnapp ihn dir!«
    »Wie denn?«, rief Will.
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte Cordelia.
    »Du siehst doch, dass es ihm Spaß macht! Außerdem ist

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