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Der Fluch des Florentiners

Der Fluch des Florentiners

Titel: Der Fluch des Florentiners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ackermann
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ihr richtiger Name – mit Bild! Auf der Kreditkarte auch – allerdings ohne Bild. Auf ihre m D ienstausweis, ja, auf dem Hausausweis von Christie ’ s war auch ihr Bild, ihr richtiger Name, ihre Anschrift. Sie gab den Polizisten alle Dokumente. Siedend heiß wurde ihr plötzlich bewusst, dass es nicht das Problem war nachzuweisen, dass sie Marie-Claire de Vries war. Das Problem war, dass sie jetzt keine gültigen Reisedokumente mehr besaß. Sie würde nicht weiterreisen dürfen, bis das alles geklärt war. Sie würde nicht nach London kommen, um die Dokumente zu holen, die Abdel Rahman haben wollte! Und sie würde nicht nach Marrakesch weiterfliegen können! Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie spürte, wie ihre Kräfte sie verließen.
    » Hier, schauen Sie … «, presste sie hervor und zog ein Bild aus der Brieftasche. Es zeigte Cathrine und sie vor der Spanischen Treppe in Rom. Auf der Rückseite des Fotos stand ein Datum. » Hier, bitte, sehen Sie. Wir sind Zwillinge. «
    » Wie heißt Ihr Sicherheitschef, Madame de Vries? « Sie hörte die Stimme des Polizisten wie in Trance, verstand aber nicht, was er mit dieser Frage bezweckte. Prüfend hielt er ihren Hausausweis in der Hand.
    » Roundell … Francis Roundell «, schluchzte sie. Der Polizist wirkte plötzlich sehr ernst. Er fuhr die Gaffer an.
    » Gehen Sie weiter! Hier gibt es nichts zu sehen! « Dann tat er einen Schritt auf Marie-Claire zu und fasste sie am Arm: » Ich muss Sie bitten, mir auf die Wache zu folgen. Sie sind vorläufig festgenommen. «
     
    *
    Abdel Rahman alias Faisal Ben Ait Haddou alias Jilani Rezaigui versuchte, seine Nervosität zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht. Unruhig ging er zum Fenster und schaut e d urch den Vorhang hindurch auf den Weg, der vom Parkplatz des Reitstalls zu der Wohnung führte, in der er sich aufhielt. Er konnte nichts Auffälliges feststellen, dennoch hatte er ein ungutes Gefühl. Sein sechster Sinn sagte ihm, dass da draußen seltsame Dinge geschahen. Sechs Autos waren dort unten geparkt. Es waren die gleichen Fahrzeuge wie am frühen Morgen. Sie gehörten reichen Marokkanern, die sich eine Eigentumswohnung in dieser noblen Clubanlage erlauben konnten. Insgesamt standen sechs Häuser auf dem Terrain. In jedem waren ein Dutzend Wohnungen untergebracht. Die meisten davon waren Maisonettewohnungen mit zwei Etagen und sechs Zimmern. Anonymität und Diskretion waren hier oberstes Gebot. Er wusste, dass ein General der marokkanischen Armee in dem gegenüberliegenden Wohnblock gleich zwei Wohnungen besaß. In einer der Wohnungen des Generals hielten sich zwei sehr junge Frauen auf. Er sah sie manchmal abends durch die Gardinen hindurch. Es waren offensichtlich heimliche Gespielinnen des Generals, der immer nur am Wochenende kam.
    Abdel Rahman schaute auf die Uhr. In der Schweiz war es jetzt neun Uhr. Vor knapp vier Stunden hatte er mit Marie-Claire telefoniert. Sie hatte laut aufgeschrien, als sie gehört hatte, dass Cathrine mit ihm in Marrakesch sei. Und sie hatte ihn unflätig beschimpft, als sie erfuhr, dass Cathrine freiwillig mit ihm geflogen war. Das hatte Marie-Claire nicht geglaubt. Also hatte er ihr erzählt, wie er Cathrine am Tag nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes angerufen und sie sich mit ihm verabr e det hatte – nur wenige Stunden nachdem er Marie-Claires Wohnung am frühen Morgen verlassen hatte. Abdel Rahman grinste dämonisch. Es hatte ihm gefallen: zwei Schwestern innerhalb von vierundzwanzig Stunden! Ein e h übscher als die andere. Und dann auch noch Zwillingsschwestern! Selbst ihre Körper waren sich sehr ähnlich. Und eine war geiler als die andere. Die eine liebte die harte Art. Die andere war so heiß auf ihn gewesen, dass sie sich schon mittags nach dem Essen in der Toilette des Restaurants von ihm hatte bumsen lassen. Und abends im Hotel dann noch einmal. Immer wieder. Schließlich war sie ihm auf die Nerven gegangen. Hätte sie nicht plötzlich angefangen, von der Arbeit ihrer Schwester Marie-Claire zu erzählen, hätte er sie wahrscheinlich aus dem Hotelzimmer hinauskomplimentiert. Aber dann war dieser eine Satz gefallen. Diese Sache mit der Statue, in der angeblich ein Schatz versteckt sein sollte! Ein einziger Satz aus dem Mund von Cathrine hatte den Dingen plötzlich eine andere Wende gegeben. So heiß, wie sie auf ihn war, so dumm schien sie auch zu sein. Ohne dass er sie überhaupt gefragt hatte, erzählte sie von dem Geheimauftrag ihrer Schwester, von dem Dossier

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