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Der Fluch des Florentiners

Der Fluch des Florentiners

Titel: Der Fluch des Florentiners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ackermann
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Seidenbezug. Tränen rannen ihr über die Wangen.
    Im Raum herrschte plötzlich eine eigentümlich angespannte Atmosphäre. Der Schmächtige taxierte Klara von Hohenstein ungeniert.
    » Bitte tun Sie ihr nichts … «, wollte Freiherr von Hohenstein seine Bereitschaft, den Tresor zu öffnen, artikulieren, aber der Mann hinter ihm steckte ihm den Lauf der Waffe von der Seite her in den Mund.
    » Los, beeil dich «, herrschte der Anführer den Kleinen an. Der Schmächtige beugte sich über das Bett. Die Frau zitterte am ganzen Körper. Sie atmete jetzt sehr schnell, weinte aber nicht mehr. Der Mann streifte den Handschuh von seiner rechten Hand ab. Freiherr von Hohenstein starrte wie gebannt auf die Finger des Mannes. Solche Hände hatte er schon einmal gesehen. Nein, er hatte sie schon sehr oft gesehen. Damals, in Ägypten. Fast alle Menschen in Ägypten hatten solche Hände: braun gebrannt, mit helleren Handinnenflächen, sehr weißen Fingernägeln und sehr hellem Nagelbett. Ja, schoss es ihm durch den Kopf, ein Araber! Der Kleine genoss seine Macht. Sein Atem ging jetzt sehr schnell. Die Brust hob und senkte sich sichtbar unter seinem Overall. Er fingerte an dem Reißverschluss seines Overalls und zog ihn ostentativ langsam herunter. Klara von Hohenstein schloss die Augen. Sie weinte jetzt wieder.
    » Die Nummernkombination zum Tresor «, forderte der Anführer.
    Freiherr von Hohenstein schielte zu seiner Frau hinüber. Sie lag wie aufgebahrt, mit starrem Blick und aschfahlem Gesicht auf dem Bett.
    Der Druck des Pistolenlaufs in seinem Nacken nahm zu. Er wusste, dass er keine Wahl hatte, dass es aussichtslos war, mit diesen Männern zu verhandeln. Aber würden sie ihn un d s eine Frau nicht sowieso umbringen, hätte er erst einmal den Code des Tresors verraten? Im Tresor lagen derzeit Schmuckstücke von unschätzbarem Wert! Die Versicherungsprämie belief sich alleine für den Transport der Schmuckstücke auf über zehnta u send Euro – bei einem Versicherungswert aller Preziosen von acht Millionen Euro! Vom ideellen Wert dieses jahrhundertea l ten Schmucks ganz abgesehen. Erst gestern waren die schönsten und wertvollsten Diademe, Armreifen, Halsketten und Ringe, besetzt mit Diamanten, Smaragden, Saphiren und Perlen, mithin also die schönsten Stücke des Familienschmucks, durch eine Sicherheitsfirma aus den Vitrinen des Museums geholt und für den Transport verpackt worden. Morgen sollten sie mit einem Hubschrauber nach Berlin gebracht werden. Wie hatten diese Männer davon wissen können? Alles war in höchster Gehei m haltung arrangiert worden. Nur die Versicherung und das Museum, in dem der Schmuck ansonsten ausgestellt war, wussten davon. Aus Sicherheitsgründen war sein gesamtes Hauspersonal über das Wochenende in Urlaub geschickt worden. Nur zwei Sicherheitsbeamte hielten sich unten im Erdgeschoss auf. Sie waren bewaffnet und für solch brisante Aufträge extra geschult worden. Aber wo waren sie? Waren sie bereits tot? Und wieso wollte der Anführer den Sancy? Ausg e rechnet den Kleinen Sancy, einen der berühmtesten Diamanten des Abendlandes? Ein vierunddreißig-karätiger Brillant, der zum Kronschatz deutscher Kaiser gehört hatte und dessen Versich e rungswert bei drei Millionen Euro lag?
    Die Stimme des Mannes neben ihm ließ Georg von Hohenstein aus seinen Gedanken hochfahren. Er schämte sich, dass seine Gedanken bei dem Schmuck gewesen waren und e r s eine Frau darüber völlig vergessen hatte. Klara starrte voller Angst auf den schmächtigen Mann, der sie nicht aus den Augen ließ.
    » Komm, wir vergnügen uns ein wenig mit ihr «, forderte er den Anführer auf.
    » Lass sie in Ruhe «, herrschte dieser ihn an und wischte sich mit der freien Hand Schweißperlen aus dem Nacken.
    » Abu Farez, du bist ein Spielverderber! « Bevor er weiter redete, richtete der Anführer plötzlich seine Waffe mit gestrecktem Arm auf den Kopf des Kleinen.
    » Mach weiter! «, fuhr er den anderen an. Er klang aufgebracht und schien seine Drohung ernst zu meinen. Der Schmächtige griff in seinen geöffneten Overall und zog ein kleines, schwarzes Gerät aus Plastik, kaum größer als eine Zigarettenschachtel, heraus. Er schien irgendwie erstaunt, dass am Rande des Gerätes ein rotes Lämpchen in Intervallen aufleuchtete. Fragend blickte er für Bruchteile von Sekunden den Anführer an. Dann wandte er sich wieder der Frau im Bett zu. Er nahm das kleine Gerät, steckte es ihr in den Slip, drehte an einem Knopf des Gerätes

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