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Der Fluch des Florentiners

Der Fluch des Florentiners

Titel: Der Fluch des Florentiners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ackermann
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politische Rücksichtnahmen und um das leidige Thema Quellenschutz geht. Wahrscheinlich aber ist der Bruder sogar für die Finanzierung aller Aktivitäten der spanischen Zelle diese r T errorgruppe verantwortlich. Was Francis Roundell betrifft, so wissen wir nach dem derzeitigen Stand unserer Ermittlungen lediglich, dass diese Terrorgruppi e rung ihn logistisch und personell in seinen kriminellen Aktivitäten unterstützt. Roundell plant die Coups, lässt sie von den Leuten um Abdel Rahman ausführen – und die kassieren dafür dann Geld, mit dem sie ihre terroristischen Ziele finanzi e ren. So einfach ist das. Francis Roundell können wir aber deswegen eine Zugehörigkeit zu den Terroristen ebenso wenig nachweisen wie Abdel Rahman. Ich glaube eher, dass sich da eine unheilvolle Allianz aufgetan hat. Was ja nichts Neues ist. «
    » Absolut nicht «, bestätigte Gianfranco Moreni die Einschä t zung seines Kollegen. » Solche Kooperation gibt es immer wieder. Sogar die Mafia lieferte in der Vergangenheit immer wieder Waffen an Terrorgruppierungen. Und zwar weltweit. Deswegen ist ein Mafioso aber noch kein Terrorist. Die machen Geschäfte mit allen, die gut bezahlen. Ich pflichte Ihnen allerdings bei, dass es sich hier um eine höchst brisante Koop e ration zwischen Terroristen und Kriminellen handelt. Viele spektakuläre Kunstdiebstähle der Vergangenheit müssen unter diesen Aspekten noch einmal neu aufgerollt werden. Wer weiß, wo Roundell seine Finger sonst noch drin hatte. Er scheint immer nach demselben Muster vorzugehen: Erst lässt er berühmte Kunstgegenstände von seinen terroristischen Helfern stehlen. Dann bietet er den Versicherungen an, die geklauten Kunstgegenstände zurückzuholen, was ihm ja nicht schwer fällt. Und hinterher kassiert er wahnwitzige Belohnungen von der Versicherung! Wahrscheinlich ist das mit den beiden Schmuckstücken von Bayern und Florenz auch so geplant. «
    Bernhard Kleimann schüttelte zweifelnd den Kopf.
    » Es bleibt dennoch offen, was es mit diesem Florentiner au f s ich hat, von dem Marie-Claire de Vries dauernd spricht. Die abgehörten Telefonate sind diesbezüglich nicht sonderlich aufschlussreich. Erstaunlich ist aber, dass Abdel Rahman irgendwie auch was mit diesem Florentiner zu tun hat. Er taucht letztendlich immer da auf, wo Marie-Claire de Vries ist. Und immer führt die Spur zu Roundell. Dieser Florentiner-Diamant ist meines Wissens seit ungefähr 1920 verschwunden. Also, wieso wird er so intensiv gesucht? Was hat der Florentiner mit den beiden Sancys zu tun? Hat er was damit zu tun? Das alles passt nicht richtig zusammen. Und ich muss mich wiederholen: Warum ist Marie-Claire de Vries in Marrakesch? «
    » Warten wir ’ s ab «, unterbrach ihn der italienische Beamte.
    » Die marokkanischen Kollegen haben die Wohnung im Hotel Palmeraie verwanzt. In Abdel Rahmans Wohnung war das bislang nicht möglich, weil er sie nie verlässt. Vielleicht ist er zu intensiv mit dieser Marie-Claire beschäftigt. Auf jeden Fall sind alle Telefone jetzt angezapft. Rahmans Handy sollte jetzt ebenfalls abgehört werden, auch wenn das technisch ein wenig komplizierter ist. Aber ab Mittag hören wir mit! Vielleicht sind wir bald etwas klüger. Wenn Francis Roundell tatsächlich kommen sollte und sich auch nur annähernd abzeichnet, dass die beiden gestohlenen Diamanten hier in Marrakesch sind, sollten wir auf jeden Fall zugreifen. Wir müssen zugreifen! Es geht schließlich nicht nur um zwei Diamanten, sondern auch um Mord. Wobei ich wirklich hoffe, dass die Marokkaner bei dem Zugriff nicht wieder den Weg der verbrannten Erde wählen und alles liquidieren, was nicht schnell genug die Hände gen Himmel streckt. «
    *
    Marie-Claire de Vries war verzweifelt. Sie wollte weinen, traute sich aber nicht. Der feste Griff des arabisch aussehenden Mannes tat ihr weh. Seine Fingernägel gruben sich in ihren Unterarm ein. Sie verstand noch immer nicht, warum er sie so brutal behandelte. Dann kamen zwei Polizisten. Sie lächelten freundlich. Ihre Schweizer Uniformen wirkten beruhigend. Marie-Claire ging davon aus, dass sich dieses Missverständnis schnell klären würde.
    Der Flughafen von Zürich war zu dieser späten Abendstunde fast menschenleer. Um sie herum hatte sich jedoch am Kontrollschalter für die Boarding Cards eine kleine Gruppe Neugieriger versammelt. Die Gaffer tuschelten. Das Wort Terroristin fiel. Ihr Blick wanderte zur Uhr an der Wand über den Hinweistafeln für den Abflug. In einer

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