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Der Fluch des Florentiners

Der Fluch des Florentiners

Titel: Der Fluch des Florentiners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ackermann
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erzählte.
    » Francis, Sie nehmen mir das bitte nicht übel, wenn ich sage, dass mich solche Märchengeschichten aus Ihrem Mund höchst nachdenklich machen? Was wollen Sie mir wirklich sagen? Was haben diese Legende von der Götterstatue, die Mär von dem Schatz der Templer, die Ritter vom Goldenen Vlies und diese beiden Raubüberfälle mit dem Auktionshaus Christie ’ s zu tun? «
    Der Sicherheitschef wühlte in den mitgebrachten Dokumenten, vertiefte sich für Momente in die Kopie eines Dokuments mit Schriftzeichen, die Marie-Claire de Vries nicht einzuordnen wusste. Dann holte er tief Luft.
    » Marie-Claire, mir ist natürlich bewusst, dass sich all das höchst wirr anhört, quasi wie eine Weltverschwörungstherorie. Ja, das weiß ich! Alles in allem sind das tatsächlich höchst verwunderliche Zusammenhänge! Unser Auktionshaus ist es ja gewohnt, dass sich bei wertvollen Edelsteinen und Schmuckstücken Mythen und Fakten zu kaum mehr verifizierbaren Geschichten verquicken. Aber diese Angelegenheit hier ist außergewöhnlich! Wie auch immer: Diese Männer, die bei uns in London vorstellig wurden, leben offensichtlich im Bewusstsein, dass damals in Genf der Florentiner zur Versteigerung gelangen sollte. Sie interessieren sich für diesen Diamanten. Aus welchen Gründen auch immer! Vielleicht gibt es ja sogar eine Verbindung zwischen diesen Männern und den Tätern von Florenz und Bayern. Überlegen Sie einmal , Marie-Claire. Innerhalb weniger Tage dreht sich auf einmal alles um drei der berühmtesten Diamanten des europäischen Abendlandes: den Großen Sancy, den Kleinen Sancy – und der Florentiner. Diamanten, um die sich unzählige Mythen und Legenden ranken. Der Florentiner ist seit langer Zeit nicht mehr gesehen worden! Genau gesagt, seit zirka 1920! Plötzlich zeigen höchst suspekte Männer Interesse an dem weltberühmten Edelstein und einer Versteigerung, die mehr als zwanzig Jahre zurückliegt. Kurz darauf verschwinden zwei weitere berühmte Diamanten, sie werden geraubt. Solche Zufälle, Marie-Claire, gibt es nicht! Und meine Einschätzung wird vom Christie ’ s Board of Directors in London geteilt. Wir wollen wissen, was da los ist. «
    Erneut zog Francis Roundell ein mehrseitiges Dokument aus seinem Aktenkoffer hervor und überflog die Seiten.
    » Einer der Männer, die vor einigen Monaten in London Interesse am Florentiner zeigten, war ein Österreicher namens Gregor von Freysing aus Wien. Ein Privatsammler, wie er behauptete. Der andere war ein Araber namens Jilani Resaigni. Er gab vor, für eine arabische Organisation zur Rückführung entwendeter arabischer Kulturgüter zu arbeiten. Und nun, Marie-Claire, kommt die Sensation! Laut der Aussage des Freiherrn von Hohenstein waren alle Täter bei dem Überfall auf ihn und seine Frau Araber! Laut von Hohenstein faselte der Anführer irgendetwas davon, dass der Stein nicht ins Abendland gehöre. In Florenz wiederum wurde einer der Täter festgenommen. Es war ein zwölfjähriger Junge! Ein Araber! Das alles ist kein Zufall, Marie-Claire! Meine Intuition sagt mir, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Männern und den spektakulären Diebstählen im Palazzo Pitti und in Bayern gibt – und damit auch eine Verbindung zu m F lorentiner. Irgendwann in nächster Zeit, das ahne ich, wird etwas mit diesem Florentiner-Diamanten auf uns zukommen. Wenn dieser Diamant auf dem Markt auftauchen würde, wäre das eine Sensation. Und es wäre ein unvergleichlicher ideeller wie auch finanzieller Erfolg für Christie ’ s, wenn wir es wären, die diesen Stein versteigern könnten. Sein materieller Wert lässt sich auf nahezu acht Millionen Euro schätzen. Aber sein ideeller Wert als ein von Legenden umrankter Edelstein, der über Jahrhunderte europäischen Königen und Kaisern gehörte, macht ihn unschätzbar und lässt fantastische Dimensionen bei einer eventuellen Versteigerung erahnen. Es ist immer gut zu wissen, Marie-Claire, dass bereits potenzielle Käufer existieren! «
    Marie-Claire de Vries bestellte sich bei dem nun merklich aufmerksameren, aber nicht gerade sonderlich freundlichen Kellner einen Cappuccino. Es war bereits drei Uhr. Sie war müde und nach dem Urlaub von all diesen Informationen und Thesen überfordert. Francis hatte ihr ein umfangreiches Dossier übergeben, und sie hatte die Unterlagen kurz überflogen. Diese Basisinformationen zeigten ihr, dass der Auftrag außergewöhnlich war. Trotz ihrer Müdigkeit faszinierte sie diese höchst

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