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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Büros, die ihn säumten, Licht brannte. Da er Angst hatte, im Gang erwischt zu werden, zögerte er zunächst, dann ging er los, und zwar so schnell wie möglich, allerdings ohne zu rennen, hielt den Blick nach vorn gerichtet und den Kopf gesenkt. Die drei anderen Personen, die hier noch arbeiteten, nahmen ihn nur kurz wahr, als er am Fenster vorbeiging. Sie sahen lediglich, dass es sich um jemanden in einem Laborkittel handelte, einen ihrer Kollegen vermutlich, der auf dem Weg zur Toilette war.
    Kurze Zeit später war Gunn bei der wuchtigen Tür am Ende des Gangs. Schwer atmend und mit hämmerndem Herzen entriegelte er das Schloss und drückte dagegen. Die schwere Tür schwang lautlos auf, und dahinter sah er die schalltote Kammer.
    In der Mitte des Raums, unter einem Ring heller Deckenleuchten, ragte eins von Wachters seismischen Geräten auf, genau wie Pitt und Giordino es beschrieben hatten.
    Gunn, der heilfroh war, dass sich niemand in der Kammer aufhielt, huschte durch die Tür und den Laufgang hinauf.
    »Die erste Hälfte wäre geschafft«, murmelte er, als er die Digitalkamera zückte. Sein Blick fiel auf das Walkie-Talkie an seinem Gürtel, und er fragte sich, wie es Pitt und Giordino ergehen mochte.
53
    W enn du von vorn für Ablenkung sorgst, kann ich mich außen rumschleichen und ihnen in die Flanke fallen«, flüsterte Pitt, während er die beiden Wachen musterte, die reglos zu beiden Seiten der Eingangstür zum Wohnsitz standen.
    »Mit Hilfe meines handzahmen Franzosen müsste das klappen«, erwiderte Giordino und klopfte auf die schwere rote Rohrzange, die an seinem Gürtel hing.
    Pitt senkte den Kopf und entsicherte seinen Colt. Sie mussten die Posten am Eingang ausschalten, wenn sie in das Haus eindringen wollten, so viel stand fest. Die Gefahr bestand dabei darin, dass sie keinen Schuss abfeuern durften, um die zahlreichen Wachmänner nicht zu alarmieren, die sich auf Borjins Anwesen aufhielten.
    Lautlos rückten die beiden Männer mit kurzen Sprints vor, entlang der spiegelnden Wasserläufe, die zum Haus strömten.
    Dann warfen sie sich zu Boden und krochen zu einem Rosenbeet, das sich rund um das überdachte Portal zog. Sie konnten die Wachen deutlich erkennen, als sie zwischen den hellgelben Damaszenerrosen hindurchspähten.
    Beide Männer, an die Mühsal ereignisloser Nachtschichten gewöhnt, lehnten locker an der Mauer des Hauses. Nach 22 Uhr ließen sich Borjin oder seine Schwester nur selten blicken, es sei denn, sie unternahmen einen Abendspaziergang oder kehrten spät aus Ulan-Bator zurück.
    Pitt bedeutete Giordino, dass er an Ort und Stelle bleiben und ihm fünf Minuten Zeit lassen sollte, bis er sich in Position gebracht hatte. Als Giordino nickte und sich wieder hinkauerte, lief Pitt in einem weiten Bogen zur anderen Seite des Portals. Er folgte dem Rosenbeet, bis er auf die Zufahrt stieß und überquerte dann den Kiesweg ebenso vorsichtig wie Gunn. Vom Fahrweg bis zum Haus erstreckte sich offenes Gelände, über das Pitt tief geduckt rannte. Dann ging er hinter einem Wacholderbusch an der Vorderseite des Hauses in Deckung und spähte durch die Äste zur Tür. Die Wachen standen nach wie vor auf ihrem Posten und hatten ihn in der Dunkelheit offenbar noch nicht bemerkt.
    Er schlich weiter voran, von einem Busch zum nächsten, bis er das überdachte Portal erreichte. Dort kniete er sich hin, den 45er in der Hand, und wartete auf Giordinos Auftritt.
    Da die Wachen bislang keine Reaktion zeigten, gab Giordino Pitt eine weitere Minute Zeit, bevor er durch das Rosenbeet vorrückte. Ihm war aufgefallen, dass die Säulen, auf denen das Dach des Portals ruhte, eine hervorragende Deckung abgaben, wenn er sich der Vortreppe näherte. Er schob sich ein Stück zur Seite, bis er in den toten Winkel der Wachen kam, dann stieg er aus dem Beet.
    Wie er vermutet hatte, konnte er die Wachen nicht sehen, sie ihn folglich auch nicht, daher lief er schräg nach rechts, bis zur Rückseite der Säule. Die Haustür war jetzt nur noch fünf Meter entfernt, und er hatte freie Sicht auf beide Wachen. Lautlos und ohne ein Wort zu sagen trat er hinter der Säule hervor, holte aus und schleuderte den Franzosen wie einen Tomahawk.
    Beide Posten bemerkten den stämmigen Italiener sofort, waren aber zu erschrocken, als dass sie hätten reagieren können.
    Ungläubig starrten sie auf das rote Ding, das durch die Luft auf sie zuwirbelte, einen von ihnen an der Brust traf und ihm mehrere Rippen brach. Der Mann ging in die

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