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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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halben Küstensaum der Bucht hinter sich haben. Sie nahm sich vor, noch zehn Minuten weiterzuschwimmen, dann aufzutauchen und festzustellen, wo sie sich genau befand.
    Sie schwamm am Brandungssaum entlang, als sie spürte, dass sie von einer großen Welle erfasst und dicht an eine Lavawand getrieben wurde. Als sie sich umdrehte und sich mit ein paar Flossenschlägen entfernen wollte, wurde sie von einer zweiten, noch stärkeren Welle überrascht, die sie in Richtung Küste schob und dann rücklings an die Lava schmetterte, sodass die stählerne Pressluftflasche über den Fels scharrte.
    Sie überstand den Aufprall unverletzt, wurde aber weiter gegen die Lava gedrückt, bis die Welle vorüberwogte. Sie wollte gerade wegschwimmen, als sie auf den Felsen über sich einen dunklen Fleck bemerkte. Sie zog sich näher und spähte in die dunkle Röhre, die schräg nach oben, in Richtung Küste führte.
    Im trüben Wasser konnte sie nicht erkennen, ob es sich nur um ein Loch im Fels handelte, deshalb holte sie eine Taschenlampe aus ihrer Tauchtasche und richtete den Lichtstrahl dort hinein.
    Er verlor sich im Wasser, ohne auf die gegenüberliegende Wand zu treffen. Die Öffnung führte also ein Stück tiefer in die Wand.
    Ihr Herz schlug einen Takt schneller, als ihr klar wurde, dass ihr Vater nach genau so etwas suchte. Sie hielt sich erst am Rand des Loches fest, als eine weitere Welle vorbeiwogte, griff dann nach hinten und schlug mit der Taschenlampe an ihre Pressluftflasche. Ein metallisches Scheppern hallte durchs Wasser.
    Fast augenblicklich tauchte Dirk auf, der Summer fragend ansah und dann verwundert die Öffnung musterte, auf die sie deutete. Kurz darauf schwamm auch ihr Vater zu ihnen und schlug Summer spielerisch auf den Rücken, als er den Tunnel bemerkte. Er schaltete seine Taschenlampe an und schwamm hinein, gefolgt von seinen Kindern.
    Pitt erkannte sofort, dass es sich um eine Lavaröhre handelte.
    Die Wände waren glatt und rund, so ebenmäßig, als wären sie von einer Maschine gefräst worden. Doch dieser Tunnel war durch einen steten Strom heißer Lava entstanden, der an der Oberfläche abgekühlt war und dadurch eine feste Kruste bildete, sodass eine Röhre zurückblieb, nachdem das glutflüssige Gestein im Innern versiegt war. Man hat schon bis zu fünfzehn Meter breite Lavaröhren entdeckt, die sich über mehrere Kilometer erstrecken. Summers Röhre war dagegen relativ klein und durchmaß nur knapp zwei Meter.
    Pitt schwamm rund zehn Meter hinein und stellte anhand seines Tiefenmessers fest, dass sie leicht anstieg. Dann verbreiterte sie sich plötzlich, und er sah gerade noch, wie sich der Strahl seiner Taschenlampe auf irgendetwas spiegelte, bevor er in einem ruhigen Tümpel auftauchte. Er trat Wasser und leuchtete mit der Lampe rundum. Auf drei Seiten ragten senkrechte schwarze Lavawände auf, auf der vierten Seite aber tat sich eine breite Felskammer auf. Pitt paddelte mit ein paar trägen Flossenschlägen zu der Steinkante, als neben ihm die Unterwasserlampen von Dirk und Summer auftauchten. Gemeinsam schwammen sie zu den Felsen und stiegen aus dem Wasser, bevor einer von ihnen seinen Atemregler ausspie und etwas sagte.
    »Unglaublich«, sagte Summer. »Eine Höhle, die durch eine Lavaröhre mit der Außenwelt verbunden ist. Allerdings könnte sie eine Klimaanlage brauchen.« Die Luft in der Grotte war feucht und so muffig, dass Summer überlegte, ob sie nicht weiter Pressluft atmen sollte.
    »Wahrscheinlich war die Höhle früher einmal viel tiefer und wurde durch die Lava, die den Berghang herabgeströmt ist, von der Außenwelt abgeriegelt«, sagte Pitt. »Reiner Zufall, dass sich an ihrem Eingang eine Lavaröhre gebildet hat.«
    Dirk legte seine Pressluftflasche und den Bleigurt ab, dann leuchtete er die Umgebung ab.
    »Summer, hinter dir.«
    Sie drehte sich um und keuchte auf, als sie nur wenige Schritte hinter sich einen Mann stehen sah, unterdrückte aber einen Schrei, als ihr klar wurde, dass es kein lebender Mensch war.
    »Ein Tonkrieger?«, fragte Dirk.
    Summer schaltete ihre Lampe an und bemerkte eine weitere Figur, die in der Nähe stand. Beide waren lebensgroß, mit aufgemalten Uniformen und kunstvoll geschwungenen Schwertern.
    Sie trat näher und betrachtete sie genauer. Es waren Soldaten mit geflochtenen Haaren und dünnen Schnurrbärten unter den beinahe mandelförmigen Augen.
    »Kaiser Qins Terrakottakrieger von Xian?«, sagte Pitt. »Vielleicht aber auch Kopien aus dem

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