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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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mochte.
    »Sethvir, sie dürfen dich nicht umzingeln.« Durch die gewaltige Anstrengung nicht minder flüchtig in der Erscheinung als die Geister selbst, stand Luhaine neben der Tür der Bibliothek auf Posten gegenüber von Kharadmon, denn schon in diesen ersten Minuten hatten sich die Geister ihr Opfer mit beängstigender und absichtsvoller Sicherheit im Hüter des Althainturmes selbst erwählt.
    Von den anwesenden Zauberern verfügte allein Sethvir über die Fähigkeit, seinen Geist für eine multiple Wahrnehmung zu teilen.
    Er war der Hüter des Althainturmes, der Erde erprobter Verbündeter, und durch ihn strömten alle Ereignisse, die Einfluß auf das Schicksal Atheras zu nehmen imstande waren. Sollten die Wesenheiten von seinem Geist Besitz ergreifen, so konnten sie ganz nach Belieben auf jeden Aspekt dieser Welt zugreifen. Sie würden Macht über jede Einzelheit der Banne erringen, die den Nebelgeist im Rockfellschacht unter Verschluß hielten, ja, sogar über die Mittel zu ihrer eigenen Freiheit.
    Sethvir schob den schäbigen, kastanienbraunen Samt seiner Ärmel zurück. Dann ergriff er die Kreide auf der Tischkante und sprach mit scharfer, stakkatoartiger Betonung der Silben ein Wort, das den Elementen selbst zu gebieten vermochte. Vor ihm wurde die klare Luft spröde, dann hart und glatt wie eine Scheibe aus Gletschereis. Auf diese magische, glasartige Oberfläche zeichnete er neue Symbole, und jede Rune schien in Linien reinen Feuers geschrieben zu sein.
    Und während die Geister zurückwichen, wütend mit den Zähnen knirschten, mit klauenartigen Fäusten um sich schlugen und knurrend die Fänge entblößten, als das schmerzhafte Stechen zorniger Energien sie peinigte, murmelte der Hüter des Althainturmes eine Litanei der Auflösung.
    Magisch manipulierte Luft forderte mit einem Aufschrei ihre naturgemäße Form zurück. Die Konstruktion der Kreidelinien blieb kurz erhalten, ehe sie sich auffächerte und auf den Luftströmungen zerfaserte, wie es brennendes Öl auf den Wogen eines Flusses tun mochte. Um Sethvir zu erreichen, hätten die feindseligen Wesen das Gewebe der Runen durchqueren müssen. Anderenfalls blieb ihnen nur die Möglichkeit, zu versuchen, sich durch die banngestärkte Wand in seinem Rücken heranzuschleichen.
    Einen Augenblick verwirbelten die Geister in einem lebhaften Ausbruch tiefer Frustration. Dann verschwanden sie.
    Sethvir schrie. Jenseits seines Schutzwalles magisch aufgeladener Luft wich er einen Schritt zurück, ehe der Tisch ihn behinderte, während um ihn herum wie drückende Wellen entsetzlicher Hitze die geisterhaften Gestalten angriffen.
    »Sie haben seinen Bann über die Grenzen der Zeit überwunden!« brüllte Luhaine.
    Doch Kharadmon war nicht unvorbereitet. Sein Gegenschlag umhüllte Sethvirs Leib. Wütend und zürnend zogen sich die Geister zurück. Über ihrer wogenden, brodelnden Masse leuchtete eine Rune strahlendhell, ehe sie sich auflöste und einen Gestank wie von faulen Eiern über dem Teil des Raumes verbreitete, in den Sethvir sich geflüchtet hatte.
    »Schwefel«, sagte Kharadmon. »Er bringt uns einige Sekunden Aufschub.«
    »Ich schlage vor, ein wenig umsichtiger zu handeln«, schnaubte Luhaine. »Derartige Behelfszauber bringen uns keine dauerhafte Hilfe, aber sie verbrauchen die klägliche Stärke, die uns noch geblieben ist.« Mit selbstgerechter Miene machte er sich daran, ein Gefäß zu schaffen, das jenem glich, in welchem Desh-Thiere gefangen war.
    »Was hilft es uns, einen Topf herzustellen?« konterte Kharadmon spitz. »Wir werden diese Kreaturen kaum in ein Gefängnis schaffen können, wenn wir nicht einmal in der Lage sind, sie zurückzutreiben.«
    Dieses Dilemma barg weitreichende Konsequenzen, konnte doch ein freier Geist ohne die Kenntnis seines Namens keinesfalls beherrscht werden. Diese Wesen hatten sich bereits dem ordnungsgemäßen Lauf des Rades hin zum natürlichen Tod widersetzt. Einen Geist ohne fleischliche Bande zu zerstören, hieß jedoch, einen Strang der Schöpfung Aths aufzulösen, was einen Mißbrauch der Großen Beschwörung und eine direkte Einmischung in die ursprüngliche Vibration bedeutete, was die Lehren der Bruderschaft unter keinen Umständen gestatteten. Die Zauberer waren verpflichtet, keinem lebenden Wesen einen Schaden zuzufügen oder irgendeinen Funken der Selbstempfindsamkeit auszulöschen, selbst wenn es sie ihr eigenes Leben kosten sollte.
    Während ihre Feinde brodelnd einen neuen Angriff vorbereiteten,

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