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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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hatte, nicht existierte. Er wechselte einen kurzen Blick mit dem Prinzen, um dann wieder seine Rolle zu spielen. »Ich werde ihn mit mir nehmen, oder Ihre Welt bezahlt einen bitteren Preis.« Als sie den Innenraum der Arena erreichten, fügte sie versöhnlicher hinzu: »Andererseits bin ich unter gewissen Voraussetzungen dazu bereit, mit Ihnen eine Ehrenvereinbarung zu treffen, durch die ich das Leben und die Unversehrtheit des Prinzen garantiere und Ihnen die Möglichkeit gebe, ihn durch angemessenes Verhalten Ihrerseits sobald wie möglich zurückzuerhalten.«
    Die Doyen sah sie überrascht an. »Warum würden Sie das tun?«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Und wann bekäme ich ihn zurück?«
    »Sobald sich gewisse Dinge zu meiner Zufriedenheit entwickelt haben oder ich weiß, daß ich Ihnen vertrauen kann. Vielleicht werde ich mehr als nur mein Leben in Ihre Hände legen müssen. Das Leben des Prinzen wird meine Garantie sein. Ich sehe, es wird vollauf genügen.«
    Weder der Kommandantin noch James konnten die Blicke entgehen, die die Doyen dem Prinzen zuwarf – und dessen Gesten, die Erstaunen darüber ausdrückten, wie sehr sie an ihm festzuhalten gewillt war. Sie hatte ihre Hand unter den Halsaufschlag seines Umhangs geschoben, wo die Maske endete.
    »Was wollen sie wirklich?« fragte die Doyen. »Es heißt, Sie seien eine Verräterin am Imperium. Wollen Sie mich zu Ihrer Komplizin machen? In Ordnung. Ich bin selbst gegen das Imperium.«
    Die Kommandantin nickte. »Im Moment wünsche ich nur ein Stillhalten. Später werden Sie erkennen, daß es das Recht eines jeden Planeten sein kann, sich vom Imperium abzuwenden, aber nicht sein Vorteil. Sie glauben, dies schon jetzt zu wissen. Sie herrschen über viele Welten und haben Einfluß auf viele weitere. Sie wünschen freien Handel, selbst mit der Föderation. Sie wollen keinen neuen Hundertjährigen Krieg zwischen den Sternenreichen, ebensowenig wie ich.«
    »Dann brauchen Sie keine Geisel gegen mich.«
    Die Kommandantin nickte ernst. »Dafür bin ich dankbar. Dennoch muß ich den Prinzen haben.«
    Zorn kehrte in die Blicke der Doyen zurück. »Ich bot Ihnen Freundschaft und Unterstützung an, doch nicht zu diesem Preis.«
    »Ich brauche den Prinzen und wünsche die Freundschaft.«
    »Wozu brauchen Sie ihn?« fragte die Doyen. »Wofür?«
    »Sie werden es wissen, wenn die Zeit reif ist.«
    »Ich will es jetzt wissen, oder es gibt kein Abkommen!« forderte die Doyen. »Sie wollen ihn nicht für sich selbst. Sie wollten nicht sein Gesicht sehen.« Sie sah James an. »Mir ist nicht bekannt, daß Sie einen Adjutanten haben, nicht einmal einen Arvan. Arvan, sehen Sie mich an! Nehmen Sie den Helm ab!«
    James Augen blitzten im alten Feuer auf. Er sah die Kommandantin an, mühsam beherrscht, und sie nickte ihm zögernd zu. Er nahm den Helm ab. Die Hautfarbe, die McCoy ihm gegeben hatte, entsprach fast völlig der der Doyen, und seine Augen glänzten im gleichen dunklen Goldton wie die der Doyen und des Prinzen, der vermutlich der Erste Neffe der Herrscherin war.
    Die Augen der Doyen weiteten sich. »Er kann nicht von königlichem Blut sein!« entfuhr es ihr. »Sein Gesicht wäre in der halben Galaxis bekannt!«
    Es ist es, dachte die Kommandantin, schüttelte jedoch ihr Haupt. »Die Gene sind rezessiv«, erklärte sie. »Selten, aber sie können überall durchschlagen. Er ist mein Arvan .«
    »Oder das bestgehütete Geheimnis der Galaxis.« Die Doyen wandte sich erneut an James. »Sind Sie ihr Prinz?«
    »Wäre es so, brauchte sie dann einen zweiten?« fragte er beherrscht.
    »Vielleicht um so mehr«, murmelte die Herrscherin. Sie faßte einen Entschluß. »Es ist beschlossene Sache, daß Sie den Planeten nicht lebend verlassen sollen, gleich, ob ich lebe oder im Kampf sterbe. Ich werde Ihnen die Möglichkeit zur Flucht geben.«
    »Mit dem Prinzen«, beharrte die Kommandantin. »Akzeptieren Sie mein Wort darauf, daß ihm nichts geschieht?«
    »Nein«, antwortete die Doyen kühl.
    »Und ich werde ihn mitnehmen. Wenn ich sterben muß, stirbt er vor mir.«
    Die Doyen starrte sie fassungslos an.
    »Ich kann meine Befehle nicht rückgängig machen«, sagte sie dann leise.
     

 
4.
     
    Die Kommandantin tauschte einen Blick mit James aus, und sie beide wußten, daß die Doyen nicht bluffte.
    »Es gibt vielleicht eine Möglichkeit«, sagte die Herrscherin. »Sie werden bis morgen bleiben und so unter die Ehrengastfreundschaft meines Hauses gestellt sein. Dann werden wir uns

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