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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Komplize!«
    »Sie haben also gelernt.«
    »Ja«, knurrte er. »Und es wäre um ein Haar Ihr Tod gewesen.«
    »Möglich. Aber Sie müssen lernen, mir völlig zu vertrauen, James. Wäre Spock an meiner Stelle gewesen – hätten Sie dann interveniert?«
    Er sah sie überrascht an. »Vielleicht … nicht.«
    »Weil Sie ihm den Sieg zutrauten.«
    »Wenn ich ihn hilflos gesehen hätte, wäre ich zu ihm gegangen. Sie können nicht von mir erwarten, daß ich Sie für unsterblich halte – oder tatenlos zusehe, wie Sie sterben.«
    »Dennoch werden Sie stillhalten müssen. Und morgen werden Sie der Prinz sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wie denn?«
    »Ich werde es Ihnen erklären.«
     
    Sie trafen sich in der großen Halle, bei der Statue in der verschlossenen Nische. Die Doyen hatte sie erneut geöffnet.
    »Sie selbst sind der Bildhauer«, murmelte die Kommandantin, unverhohlenen Respekt in den Augen. »Ich wußte es.«
    »Weil Sie wußten, daß ich keinem anderen das Modell überlassen würde.« Sie sagte nicht, daß das Modell – Trevenian – nun doch einem anderen gehörte. Sie brauchte es nicht zu sagen. Ihr blieb der kalte Marmor, während die Kommandantin die lebende Statue mit sich nahm.
    Wo war Omne? Hielt er sich nur im Hintergrund, um damit einen nur ihm bekannten Zweck zu verfolgen? Oder war er in der Zwischenzeit mit einem Angebot an die Doyen herangetreten – die Macht des Phönix an ihrer Seite im Kampf um die Freiheit?
    Hatte er ihr einen neuen Trevenian angeboten, vielleicht gar schon geliefert? War der Trevenian, der nun neben der Kommandantin stand, eine perfekte Kopie des echten, der irgendwo im Palast verborgen bleiben würde?
    Der Gedanke schockierte die Romulanerin, und doch konnte sie nicht an diese Möglichkeit glauben. Noch war es zu früh für Omne, so stark aus seiner Reserve zu kommen – falls er lebte. Er würde warten, bis er ihr, Spock, Jim und James zusammen gegenübertreten konnte, vielleicht mit Hilfe der Doyen, doch noch nicht jetzt.
    Die Kommandantin blickte die Doyen ernst an. »Wir haben eine Allianz geschlossen. Ich habe Ihr Wort darauf.«
    »Falls Trevenian nichts geschieht«, entgegnete die Herrscherin. »Stirbt oder leidet er, wird es zwischen uns Kampf bis aufs Messer geben. Ich werde keine Entschuldigungen akzeptieren. Ich werde nicht nur meine Planeten in diesen Krieg schicken, und wir werden stark genug sein, auch das Imperium zu schlagen.«
    »Bis dahin stärken Sie mir den Rücken«, sagte die Kommandantin. »Es wird stärkere Allianzen geben, als Sie sich vorstellen können. Auch ich bin nicht ohne Einfluß. Sie werden mich stärken wie ich Sie. Dennoch sind wir zu schwach. Wir werden weitere Verbündete brauchen. Und je schneller das geschieht, desto eher bringe ich Ihnen Trevenian zurück.«
    »Nennen Sie mir eine Frist!«
    Die Kommandantin wand sich. Ohne den Prinzen war die Doyen allein und verzweifelt. Würde sie die Hilfe annehmen, die ein Omne ihr anbieten könnte? Andererseits – Großzügigkeit könnte sich schon jetzt bezahlt machen. Wenn Trevenian bei ihr blieb …
    Die Kommandantin nannte die Frist.
    »Sie haben daran gedacht, ihn mir sofort zurückzugeben«, sagte die Doyen. »Tun Sie’s. Sie werden es nie bereuen.«
    Fast traurig schüttelte die Romulanerin den Kopf. »Nein.«
    Vergeblich versuchte sie, im Gesicht der Doyen zu lesen. Sie konnte es ebensowenig wie kurz darauf, als die Herrscherin sie und James zum Beiboot begleitete. Die Kommandantin wandte sich ein letztes Mal an sie. »Es ist Brauch, daß ein königliches Ehrenpfand von einem Verwandten begleitet wird, der ihm zu dienen und für sein Wohl zu sorgen hat. Ich bat Sie um keinen solchen Begleiter. Ich vermute, daß der Name des Prinzen niemandem außer uns vieren bekannt ist.«
    »Niemandem«, bestätigte die Doyen.
    »Dann wird mein Ehrenpfand, James, von seinem Neffen Trevenian begleitet werden.«
    Die Herrscherin nickte und streckte ihre Hand aus, in der sie eine einfache Gesichtsmaske hielt. »Ich dachte es mir. Sie werden die Maske eines Neffen von hohem Blut brauchen.«
    »Ich habe eine«, sagte die Kommandantin. Dennoch nahm sie die angebotene Maske. »Sie können sich nun umziehen, Trevenian.«
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als wolle der Prinz die Doyen um Erlaubnis bitten. Er bezwang sich und entledigte sich der Maske und des Umhangs. Die Kommandantin blickte ihn fasziniert an. Sein Gesicht war noch edler als das der Skulptur, war schöner und reifer, vereinigte Unschuld

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