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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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und Erwachsensein in sich. Seine Haut war golden wie die Augen, Brauen und Haupthaar dunkel wie das der Nachfahren der uralten königlichen Linie, die zurückreichte bis zu den Anfängen romulanischer und vulkanischer Zivilisation.
    Selbst James war von der Ausstrahlung dieses Mannes fasziniert, von einer schlummernden Kraft, die noch niemals gefordert worden war. Etwas in seinen Augen ließ die ungezügelte Wildheit seiner barbarischen Vorfahren erahnen.
    Trevenian war der letzte Mann in der gesamten Galaxis, der als Pfand in einer schwelenden Auseinandersetzung mißbraucht werden durfte. Die Kommandantin sah James an. Fast der letzte, dachte sie.
    Sie nahm die Helmmaske entgegen und reichte sie an James weiter. In Gegenwart der Doyen protestierte er nicht, als er sie sich aufsetzte. Doch die Kommandantin spürte, daß er sich mit Leib und Seele dagegen sträubte. Dennoch mußte er sich der Einsicht beugen.
    »Sie sind nun der Prinz, James«, sagte die Romulanerin.
    »Ja«, sagte er sehr leise, kniete vor ihr nieder und flüsterte: »Mylady …«
    Vielleicht sollte diese Geste ausdrücken, daß er das gleiche vermochte wie Trevenian, oder er wollte der Doyen zeigen, daß ein Teil ihrer Ängste unbegründet war. Zweifellos aber war es auch ein gewisser Tribut an die Kommandantin. Sie wußte genau, daß James sich für niemand anderen so erniedrigt hätte, und sah stille Anerkennung in den Augen der Doyen. Trevenians Blicke verrieten fast Bewunderung. Er trat an James’ Seite und verkündete: »Ich werde sein Diener sein!«
    Dann bestiegen die drei das wartende Boot.
     

 
8.
     
    Kirk hatte versucht, in völliger Abgeschiedenheit die Wunden zu heilen, die Omne in seinen Körper und seine Seele gebrannt hatte, als er den Bericht erhielt. Er hatte die Brücke verlassen, um allein zu sein, eine Stunde vor Erreichen des Zentralplaneten der Dynastie. Spock stand nun abwartend vor ihm, mit dem gleichen Ausdruck im Gesicht wie immer seit der Nacht des Phönix. Manchmal war sein Blick fast unerträglich – auf der Brücke, in der Messe, beim Schachspiel, überall auf der Enterprise.
    »Mr. Spock, haben Sie in letzter Zeit Ihre Augen untersuchen lassen?« fragte Kirk sarkastisch.
    Der Vulkanier hob eine Braue. »Ich habe keine Beschwerden feststellen können, Captain.«
    »Der große Fleck vor Ihren Augen ist ein seltener Vogel, allgemein bekannt unter der Bezeichnung Raumschiffskommandant.« Er winkte ab, bevor Spock zu einer logischen Entgegnung ansetzen konnte. »Sehen Sie sich lieber das hier an.« Er reichte ihm die Folie.
    Er bezweifelte, daß der Vulkanier auch nur eine Stunde lang wirklich geschlafen hatte, seit dem Tag, der eine neue Zeitrechnung begründet zu haben schien. Sie dachten fast nur noch in Bahnen, die sie Ereignisse vor und nach dem Tag des Phönix datieren ließen. Darüber hinaus hatten sie kaum einmal die Zeit zum Reden gefunden. Eine Krise folgte der anderen. Der Vulkanier war nach wie vor hinter seine selbsterrichteten Barrieren zurückgezogen – und jeder mit seinen eigenen quälenden Alpträumen beschäftigt, in sein eigenes geistiges Gefängnis eingesperrt. Kirk versuchte, die Mauern niederzureißen. Doch nachts kamen die Träume.
    Der Bericht war ein neuer Katalog von Katastrophen und enthielt als Schlußnote die Voraussage der Geheimdienste, daß die Voranische Dynastie die geladenen Delegierten geschlossen in die Loslösung ihrer Welten von der Föderation treiben würde. Kirks Aufgabe, dies zu verhindern, erschien schier unlösbar. Der Schatten eines Krieges hing drohender denn je über der Galaxis.
    Spocks Miene war nicht zu deuten. Kirk seufzte und knurrte: »In einer Stunde lassen wir uns hinunterbeamen, Mr. Spock. Warten Sie die noch einlaufenden Nachrichten ab und treffen Sie mich dann im Transporterraum.«
    Eine Stunde später erwarteten ihn dort Spock, Scott und McCoy. »Neue Nachrichten, Mr. Spock?« fragte Kirk und nickte den anderen zu.
    »Die Zentralwelt der Dynastie, Voran, ist bereit, den Botschafter der Föderation zu empfangen«, sagte der Vulkanier. »Die dort versammelten Delegierten repräsentieren die größte Versammlung von Sezessionswilligen in der Geschichte der Föderation. Der alte Hegarch kündigte an, daß der neue Regent die Sitzungen leiten werde und bei diesem Anlaß mit dem Freiheitsorden der Dynastie geehrt werden solle. Dieser Preis wurde bisher nur fünfmal verliehen – einmal an Zephrem Cochrane für die Entwicklung des Sol-Antriebs.«
    »Und eine

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