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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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und Knochen, in dessen Augen Feuer der Vernichtung loderte, dessen Bewegungen ein einziger Schrei nach Rache waren. Rache für alles, was Omne ihm, Jim und James am Tag des Phönix angetan hatte.
    Ohne zu zögern, trat Kirk zwischen Spock und Omne, und ebenso schnell machte er einen weiteren Schritt auf den Hünen zu und kniete vor ihm nieder. »Mylord«, sagte er. Er sagte es mit ebensolcher Überwindung und doch Leichtigkeit wie schon einmal, als er Omne auf den Knien um Spocks Leben bat. Diesmal war die halbe Galaxis Zeuge. Doch Spock blieb stehen, erstarrt.
    »Ich bin geehrt«, sagte Omne mit schwerer Stimme.
    Kirk erhob sich. »Ich respektiere die Wahl und die Gesetze der Dynastie«, knurrte er. In Omnes schwarzen Augen blitzte es gefährlich.
    »Nur dies, Botschafter? Wo ist der Mann geblieben, der sein eigenes Gutdünken über die Prime Directive stellte? Der sich um keine Gesetze, um kein Brauchtum scherte?«
    »Der Mann, der sein Urteil über einen Toten fällte, ist hier, Mylord«, sagte Kirk vorsichtig. »Der Tote natürlich nicht.«
    »Natürlich«, stimmte Omne zu. »Heutzutage scheint niemand mehr sicher vor Doppelgängern und falschen Bildern zu sein.« Das Wolfslächeln trat in sein Gesicht.
    »Ich erkenne das Brauchtum der Dynastie an und überreiche Ihnen deshalb den Friedensorden«, sagte Kirk. »Für ein Verdienst, das ich nicht zu nennen brauche.«
    »Soll ich laut sagen, was Sie nicht über die Lippen bringen?« fragte Omne so leise, daß außer Kirk nur Spock ihn hören konnte.
    »Sagen Sie, was Sie sagen zu müssen glauben. Aber seien Sie vorsichtig.«
    »Sie drohen mir, mein Original?«
    »Ja, Mylord! « preßte Kirk zwischen den Zähnen hervor. »Sie unterschätzten mich schon einmal. Machen Sie den gleichen Fehler nicht zweimal.«
    »Das tue ich nie«, knurrte der Hüne. Kirk gab sich einen Ruck und legte ihm das Band um den mächtigen Hals, an dem das Medaillon hing. »Im Namen der Dynastie!« sagte er laut. Die körperliche Nähe Omnes war dazu angetan, seine Knie weich werden zu lassen. Schon einmal war er ihm so nahe gewesen und hatte die mörderische Kraft seiner stählernen Muskeln zu spüren bekommen. Omne hätte ihm nun so leicht jeden einzelnen Knochen brechen können, wie er etwas tief in seiner Seele zerbrochen hatte. Kirk blickte in das harte, tödliche Gesicht, sah Omnes Erheiterung – und anderes. Omne hatte nichts vergessen. Dann, als der Gigant seine Lippen ganz nahe an sein Ohr brachte und flüsterte: »Ich werde das eine tun, daß ich niemals tun kann!«, ließ er fast das Ende des Bandes fallen. Spock hatte diese Worte gebraucht, als er den tödlichen Kampf gegen Omne aufnahm. Er hatte sie in Kirks Bewußtsein entstehen lassen. Nur er konnte sie kennen, kein anderer. Nicht Omne! Es sei denn …
    Kirk fühlte keinen Boden mehr unter sich. Schwindel erfaßte ihn.
    Es sei denn, daß Spock, jener Spock, der ihn seit der Nacht des Phönix nicht mehr aus den Augen gelassen hatte, daß jener Spock Omne war!
    Alles in Kirk verkrampfte sich. Seine Hände schwitzten und zitterten. Mit einer ungeheuren Willensanstrengung schob er den Gedanken beiseite. Es mußte eine andere Erklärung geben.
    Omne war Spock, hatte dessen Erinnerungen durch die Bewußtseinsverschmelzung erhalten, konnte denken und handeln wie Spock …
    Kirk wollte einen Schritt zurück machen, doch Omne flüsterte: »Knien Sie nieder!«
    »Ich habe es getan! Nicht noch einmal! Fahren Sie zur Hölle!« Lauter rief er: »Mylord, es gibt hier viele, die Ihnen zu Ihrem neuen Leben gratulieren möchten. Ich überlasse Sie ihnen jetzt!«
    Er machte kehrt und wollte davonrennen. Omnes Hand schloß sich um seinen Arm. »Im Gegenteil, Botschafter. Sie müssen die Delegierten begrüßen!«
    Er zerrte Kirk mit sich, an Spock vorbei, der immer noch wie aus Stein gemeißelt dastand, und nickte der Romulanerin zu. »Guten Abend, meine Liebe!«
    Sie deutete eine Verbeugung an. »Regent.«
    Omne lachte schallend. »Welche Formalität, meine Liebe, und welch steifer Nacken! Formalitäten sind fehl am Platz! Lassen Sie uns heute abend die nächsten tausend Jahre feiern! Meine Regentschaft hat gerade erst begonnen!«
    »Glauben Sie, daß sie tausend Jahre währen wird?« fragte Rovan.
    Omne verneigte sich knapp vor dem Oberbefehlshaber. »Ich bin kein Prophet. Jene, die an eine tausendjährige Herrschaft glaubten, nahmen fast immer ein schlimmes und schnelles Ende. Haben Sie einen Tausendjahresplan für Ihr Imperium?«
    Rovan neigte

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