Der Fluch des Phönix
leicht den Kopf. »Nun, ich glaube, einige Individuen schmieden tatsächlich derartige Pläne.« Er warf der Kommandantin einen bezeichnenden Blick zu. »Es war außerordentlich weitsichtig von Ihnen, Kommandantin Charvón, durch Ehrenpfandrecht eine Allianz zwischen uns und der thorvanischen Planetenliga herbeizuführen. Doch sollten Sie dabei gehofft haben …«
»Ich wollte nur das zu Ende führen, das ich unterbrechen mußte, als Sie mir jenen Auftrag gaben, aus dem Sie mir nun einen Strick drehen wollen«, versetzte sie kühl.
»Um mit mir zu verhandeln«, sagte Omne, »was Sie auf bewundernswerte Weise taten, meine liebe Di’on.« Das letzte Wort kam nur leise über seine Lippen. Rovan hob in maßlosem Erstaunen eine Braue. Omne hatte den Vornamen der Kommandantin benutzt, was einen Grad von Vertrautheit voraussetzte, den der Oberbefehlshaber nicht hatte erwarten dürfen. Romulaner sprachen sich nur unter ganz besonderen Umständen beim Vornamen an. Selbst Kirk hatte ihn erst durch Spock erfahren, und das im Bewußtseinskontakt. Wie gut also hatte Omne sie wirklich gekannt?
»Mein Name ist nicht für fremde Ohren bestimmt!« fuhr die Kommandantin auf.
»Aber es gibt keine Fremden hier«, sagte Omne.
Ein Mann schob sich heran – der Varal von Voran, des größten und bedeutendsten Planeten der Dynastie. »Ich stelle fest, Mylord«, sagte er zu Omne, »daß Sie vom Botschafter der Föderation, Kirk, totgesagt wurden.«
»Was ich in meiner Rede auf der damaligen Konferenz sagte, entsprach der Wirklichkeit«, knurrte Kirk.
»Dann lügen Sie nun, Botschafter. Oder Sie knieten vor einem Toten, vor einem Mann, den Ihr Vulkanier angeblich besiegte und den Sie beschuldigten, Sie entführt zu haben.«
Kirk sah dem Varal in die Augen und zuckte die Schultern. »Dann habe ich eben vor diesem Mann gekniet. Es gibt einige hier, die behaupten, weder ich noch die Föderation respektierten die Sitten und Gebräuche ihrer Mitgliedswelten. Vielleicht wollte ich Ihnen das Gegenteil beweisen.«
Der Varal war nicht so schnell zufriedenzustellen. »Möglicherweise hofften Sie, die Delegierten auf diese Weise überrumpeln zu können. Hofften Sie auch, durch Ihr Schauspiel das Leben Ihres Ersten Offiziers retten zu können?«
»Mein Erster Offizier, Mr. Spock, handelte vollkommen logisch, als er sich auf den Regenten stürzen wollte, den er entweder für einen wiederauferstandenen Toten oder für einen … Androiden halten mußte, der die Stelle des Toten eingenommen hat.«
»Kommen Sie!« beharrte der Varal. »Hat Ihr friedlicher, logisch denkender Vulkanier Omne nun besiegt oder nicht?«
»Die Antwort darauf müssen Sie selbst finden, Varal«, sagte Kirk. »Die ganze Galaxis wird es müssen.«
»Sie knieten vor dem Regenten nieder! Sie …«
»Es war eine Geste, die auch Ihnen gut zu Gesicht stände, Varal«, sagte Omne finster. Kirk sah ihn fassungslos an. Als ob es niemals einen Streit gegeben hätte, beugte der Varal sein Knie vor dem neuen Regenten der Dynastie. Omne zeigte ein zufriedenes Lächeln, nickte dem Varal zu und nahm wieder Kirks Arm, zog ihn mit sich fort. »Botschafter, auf ein Wort.« Er machte Anstalten, Kirk durch die Energievorhänge hinter der Plattform zu stoßen. Plötzlich stand die Romulanerin vor ihm.
»Ein Wort mit Ihnen! « sagte sie scharf. »Die Sache mit dem Namen wollen wir für den Moment vergessen. Aber durch Ihr Verhalten haben Sie mir eine Menge Schwierigkeiten eingebracht, weil ich gezwungen war, mit meinem Feind gegen Sie anzutreten.«
Omne lachte. »Man erkennt den Wert eines Menschen an den Feinden, die er hat«, sagte er amüsiert, ohne James anzublicken.
»Dennoch läßt sich diese Angelegenheit bereinigen«, beharrte sie. »Ich bin bevollmächtigt, den Welten, die sich von der Föderation loslösen, romulanische Unterstützung anzubieten.«
Kirk fuhr herum. »Dann waren Sie also die ganze Zeit über seine Komplizin!«
Sie blickte ihn spöttisch an. »Sie glaubten doch nicht, ich machte wirklich gemeinsame Sache mit Ihnen, Captain?«
»Sie hatten die ganze Zeit über Ihre eigenen Pläne …«
»Natürlich«, sagte sie kühl.
Kirk sah, daß Rovan aufmerksam zuhörte und die Kommandantin offenbar mit neuen Augen zu sehen begann. So war es beabsichtigt gewesen. Omne musterte sie aufmerksam.
»Sie gefallen mir, meine Liebe. Über diesen Punkt werden wir uns zu gegebener Zeit zu unterhalten haben – allein.«
»Jetzt!« drängte sie.
Kirk erkannte, daß sie versuchte,
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