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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Omne von ihm abzulenken. Doch Omne lächelte sein Wolfslächeln. »Zu gerne, meine Liebe. Dennoch habe ich zuvor eine andere Unterredung zu führen.« Er packte Kirk und stieß ihn vor sich her, fort von den anderen.
    »Ich weiß, was Sie jetzt denken, Captain«, sagte er leise. »Sie fragen sich, welches Spiel ich spiele – und mit welchen Figuren. Gut, ich bin auch Spock. Selbst in seinem Körper. Natürlich versuchte Spock, eine Geistesverbindung mit Ihnen einzugehen. Aber tat er das – oder ich?«
    Nur zu gut erinnerte Kirk sich an den fatalen Versuch des Vulkaniers, die Bewußtseinsbrücke herzustellen. War es also doch Omne gewesen, in Spocks Körper?
    Panik überkam den Captain. Sein Entsetzen erreichte einen Punkt, an dem er jede Kontrolle über sich verlor. Vor den Augen der Delegierten warf er sich herum und versuchte verzweifelt, sich Omnes stählernem Griff zu entwinden. Omne grinste nur und stieß ihn mit einer Kraft, die er bereits vergessen hatte, in eine Nische zwischen den Energievorhängen. Der Hüne berührte einen Knopf auf seinem breiten Gürtel. Ein Kraftfeld fiel vor ihnen zusammen und baute sich hinter ihnen wieder auf. Kirk sah sich gehetzt um und sah, wie Spock vergeblich versuchte, den Energievorhang zu durchdringen. Dann fiel ein weiterer Vorhang und nahm die Sicht auf die Delegierten. Hinter Kirk war nur noch Schwärze. Er war allein mit Omne.
    »Er ist Spock!« rief Kirk gequält.
    »Sind Sie sich dessen so sicher?«
    Es war die Frage, die Kirk seit Wochen gequält hatte. War Spock er selbst? Immer oder nur zeitweise? Wann und für wie lange? Jetzt?
    »Sie würden Ihre Erinnerungen, Ihre Geheimnisse nicht mit einem zweiten teilen«, preßte er hervor. »Sie können nicht hier vor mir stehen und gleichzeitig Spock sein – dort draußen!«
    »Nein? Sie irren, Captain. Sie selbst und Ihr Vulkanier haben die letzten Grenzen beseitigt, die dem Phönix gesetzt waren. Nichts kann mein Geheimnis, mein Verfahren und mich selbst mehr bedrohen, Sie am allerwenigsten. Kamen Sie nie auf den Gedanken, daß ich meine Macht gegen Sie erproben wollte – gegen Sie und Ihre zur Legende gewordene Freundschaft mit Spock? Wenn ich für Sie Spock sein kann, wen gibt es dann noch, der ich nicht sein könnte?«
    »Es ist unmöglich«, beharrte Kirk. »Ich hätte es gemerkt. Ich kann nicht glauben, daß Sie einen zweiten Omne neben sich dulden.«
    Ganz kurz nur sah er einen Schatten über das Gesicht des Hünen huschen.
    »Vielleicht nicht auf lange Sicht, Captain. Für kurze Zeit ohne weiteres. Ich verfüge nun über Spocks vulkanische Kräfte, zusätzlich zu meinen eigenen. Und haben Sie vergessen, daß der Vulkanier in der Lage ist, Ihre Erinnerungen zu verändern, Sie einfach Dinge vergessen zu lassen? Er tat es schon öfters, und nun kann ich es ebenso. Ich könnte Spock aus dem Verkehr ziehen und an seine Stelle treten, während er betäubt in irgendeinem Versteck liegt. Weder Sie noch irgendein anderer würden jemals merken, daß ein anderer Spock vor Ihnen steht. Alles, was mir gefährlich erscheint, kann ich aus Ihren Erinnerungen streichen. Jeder Verdacht Ihrerseits würde sofort ausradiert.«
    Kirk erkannte bestürzt, daß es wahr sein konnte – vielleicht schon wahr geworden war. Wenn er aber nicht einmal mehr Spock vertrauen durfte …
    Es war, als ob die Welt, in der er einmal gelebt hatte, an allen Ecken und Enden zu bröckeln begann. Wenn er jetzt nicht verrückt werden wollte, mußte er sich ein Ziel setzen – ein grausames, kompromißloses Ziel. Omne hatte das eine getan, das bislang als unmöglich gegolten hatte, das einzige, das Kirk nie würde verkraften können: Er hatte ihm sein Vertrauen zu Spock genommen. Er würde nie wissen, ob es Spock war oder Omne, der hinter ihm stand, nie ganz sicher sein.
    Kirk warf sich mit einem Aufschrei gegen den Hünen. Es war ihm gleichgültig, ob er im nächsten Moment zerschmettert am Boden liegen würde. Doch Omne fing die Schläge und Tritte auf, packte Kirks Arm und drehte ihn ihm auf den Rücken.
    »Ich habe Sie gewarnt«, sagte Omne. »Knien Sie nieder!«
    Der Hüne vergaß nichts und bluffte niemals. Kirk war ihm ausgeliefert – zum zweitenmal. Er würde knien müssen, würde wieder alles tun müssen, was Omne ihm befahl. Er war hilflos und allein. Die Minuten zogen sich quälend in die Länge, während die beiden ungleichen Männer sich gegenüberstanden, und es gab keinen Zweifel daran, wer am Ende der Sieger war und immer sein

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