Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
Vom Netzwerk:
der mit ausdrucklosem Gesicht vor den Kontrollen saß. Spock war derjenige, der Ruhe brauchte. Doch die Kräfte eines Vulkaniers schienen niemals zu versiegen, wenn sie gefordert waren.
    Omne lag nach wie vor in seiner Trance, die nahe dem Koma war, fast ohne zu atmen und dem Tod näher als dem Leben. Erstaunt stellte er fest, daß bereits neues Fleisch in der Wunde wuchs, nachdem der Schaum das verbrannte Gewebe aufgelöst hatte.
    Dennoch hatte Kirk auf Razar zum erstenmal erlebt, daß Omnes Kräfte nicht unbegrenzt waren. Omne war nun in seiner und Spocks Hand. Er brauchte einen von ihnen, um ihn aus der Trance zu reißen, die ansonsten tödlich enden würde – selbst für einen Unsterblichen.
    Sie waren die beiden letzten Männer in der Galaxis, denen Omne sein Leben hätte anvertrauen dürfen. Und Kirk wußte nur zu gut, daß sie die beiden einzigen waren, denen er es anvertraut hatte.
    »Unsere Position, Spock?« fragte er tonlos.
    »Wir können James nicht mehr abfangen, Captain. Wir sind hinter ihm und knapp vor der Kommandantin, die ihrerseits nur einen knappen Vorsprung vor Rovans Flotte hat. Wir fliegen jetzt mit Sol-Antrieb auf die Anomalie zu. Ich kann James nicht anfunken und will das Risiko nicht eingehen, der Kommandantin eine Kurznachricht zukommen zu lassen.«
    Kirk nickte. Seine Blicke ruhten nach wie vor auf Omne. »Soll ich ihn wecken, Mr. Spock?«
    Spock stand auf. »Mit den Daten des Schiffscomputers konnte ich den Weg durch die Energiewirbel der Anomalie und wieder heraus kalkulieren und programmieren«, sagte der Vulkanier gedehnt. »Die Informationen über die Energienachschubbasis und Omnes Stützpunkt auf dem Planeten sind ebenfalls im Computer gespeichert. Durch die Erinnerungen, die ich während des Geisteskontakts aus Omne übernehmen konnte, war ich in der Lage, alle Kodierungen zu entziffern. Sie versetzen mich ebenfalls in die Lage, aus ihnen abzuleiten, was Omne über seinen Zwilling weiß oder vorhersagen könnte.«
    »Das heißt, daß wir Omne nicht wirklich brauchen«, stellte Kirk vorsichtig fest.
    »Vergessen Sie seine Stärke nicht, Captain. Er ist eine ganze Armee – und eine Zielscheibe. Der Zwilling wird ihn zu zwingen versuchen, ihm den Schlüssel zu geben, mit der der Selbstzerstörungsprozeß in seinem Körper gestoppt werden kann.«
    »Wenn Omne also nie ans Ziel käme, würde sein Zwilling sterben.« Kirk sah Spock in die Augen. »Sollen wir ihn dann noch wecken?«
    »Dieser Omne«, sagte Spock nach Sekunden, »mag uns am Ende wieder zu betrügen versuchen. Der andere wird nicht zögern, uns zu töten. Captain, diese Entscheidung kann nur ich treffen. Omne hat einen Punkt erreicht, an dem kein Mensch ihn wieder aus der Trance reißen kann. Und er wußte dies. Er baute auf meine Ehre.«
    Kirk nickte.
    »Aber gibt es einen Punkt, an dem die Ehre endet?« fragte Spock. Sein Gesicht war wieder das des Urvulkaniers, der den Tausendjährigen Frieden nie gekannt hatte. Kirk verstand ihn. Spock litt von ihnen allen am meisten. Omne hatte ihm seine Sicherheit geraubt, seine Erinnerungen, seine Freunde, die ihn sahen und doch nie wußten, ob er wirklich Spock war. Alles, was Spock war oder begehrte, gehörte diesem Mann.
    »Ihre Entscheidung, Mr. Spock«, sagte Kirk leise. »Niemand kann sie Ihnen abnehmen – auch ich nicht.«
    Im Gesicht des Vulkaniers arbeitete es. Lange stand Spock neben der Krankenliege. »Unglücklicherweise kennt Omne uns beide zu gut«, sagte er dann.
    »Zweimal rettete er Ihnen das Leben. Die Entscheidung ist bereits getroffen, und es wird die zweite sein, die wir unser Leben lang bereuen mögen – falls wir den heutigen Tag überleben.«
    Er legte seine Hände auf Omnes Schläfen. »Es tut mir leid, Jim. Ich gab ihm mein … Wort.«
    Spocks ganzer Körper versteifte sich in Schmerzen, und Kirk erkannte an seinem Blick, daß er Omne mit seinem Bewußtsein zu erreichen versuchte. Dann hatte er Kontakt – und teilte die Trance mit dem Giganten. Kirk legte entsetzt die Hände auf Spocks Schultern und versuchte, ihn zurückzureißen. Er hätte wissen müssen, in welche Gefahr der Vulkanier sich begab! Omne wußte es! Und Spock selbst … Falls sich die Einheit als untrennbar erweisen sollte …
    »Spock!« schrie er. Der Vulkanier zeigte keine Reaktion.
    »Omne!« Nichts.
    »Omnedon!« Kirk schrie es und riß Spocks Hand von Omnes Gesicht, stieß den Vulkanier fort, und als Omnes Kopf langsam in die Höhe kam, schlug er ihm mit der flachen Hand ins

Weitere Kostenlose Bücher