Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
Vom Netzwerk:
sind tatsächlich merkwürdig. Warum sind Sie und Ihr Freund hier – mit dem Mann, der einmal Ihr Feind sein wird?«
    »Um den Mann zu jagen, der beide ist.«
    »Sie sprechen in Rätseln, Captain. Wie wurde mein späteres Ich krank oder … verwundet?«
    »Indem er mein Leben rettete. Der Vulkanier rettete Ihres.«
    »Und nun?«
    »Spock wird sterben, wenn Sie nicht wieder zu Ihrem späteren Ich werden. Sie beide sind geistig verbunden – Ihr späteres Ich und mein Freund, und Sie besitzen bereits seine Erinnerungen, denn Sie haben einen Prozeß entwickelt, mit dem Sie den Tod besiegten. Mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen. Um Ihres und seines Lebens willen müssen Sie wieder er werden. Ich werde Ihnen seinen Namen nennen, Omnedon, und meinen. Sie müssen in Ihre Erinnerungen zurücktauchen und Ihr Selbst, das mein Gegner sein wird, an Ihre Stelle treten lassen.«
    Omnedon sah Kirk fragend an. »Ich bin also gewissermaßen das Kind, das als erwachsener Mann Ihr Feind sein wird, Captain. Ich zögere, Captain. Ich möchte nicht, daß wir Feinde werden.«
    »Ich auch nicht.« Impulsiv streckte er Omnedon die freie Hand entgegen. Omnedon ergriff sie. Für Sekunden standen die beiden Männer sich gegenüber, sahen sich in die Augen, dann sagte Kirk: »Ich werde Omnedon in guter Erinnerung behalten. Doch nun müssen Sie wieder er sein – Omne! « Kirk legte seine ganze Kraft in diese Worte. »Omne! Spock! Beide in Ihnen! Ich bin Jim Kirk! Lösen Sie die geistige Brücke und seien Sie jetzt wieder Omne!«
    Die Augen des Hünen verdunkelten sich. Seine Finger gruben sich in Kirks Arm. Kirk rüttelte an Omnes Schultern – und Spock ruckte hin und her wie durchgeschüttelt. »Omne!« Plötzlich veränderte sich das Gesicht des Hünen. Die Jugend verschwand aus ihm. Für Augenblicke sah Kirk all die Schrecken darin, die Omnedon durchgemacht haben mußte, bevor er zu Omne wurde, dessen Augen sich jetzt schwarz und drohend auf ihn richteten.
    Spock erzitterte. Omne legte eine Hand auf seine Schläfe, und der Blick in Spocks Augen war der Blick tiefster vulkanischer Konzentration.
    Spock kam zu sich, versuchte sich im Sessel aufzurichten und sank erneut zusammen – diesmal in einen einfachen Erschöpfungsschlaf.
    Omne atmete auf, stieß Kirk von sich fort, überprüfte die Kontrollen und den Kurs des Schiffes, aktivierte einen Schutzschirm und programmierte den Autopiloten für den Flug in die Anomalie. Dann drehte er sich zu Kirk um. Seine Augen blitzten zornerfüllt.
    »Versuchen Sie nie wieder, Omnedon zu rufen!« brüllte er. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er etwas zerschmettern – vielleicht sein früheres Selbst. Dann wurde er ruhig und untersuchte Spock.
    »Er wird leben«, erklärte er. »Ich werde mich nicht für Ihre Ehrenhaftigkeit bedanken, Captain. Es war töricht! Sie hätten mich sterben lassen sollen!«
    »Führen Sie mich nicht in Versuchung«, knurrte Kirk. »Ich schuldete Ihnen sein Leben. In diesem Punkt sind wir quitt!«
    Omne grinste. »Oh nein, Captain. So einfach wird es nicht für Sie sein. Ich werde wieder an Ihre Ehre appellieren – für Ihre Rettung.«
    »Fahren Sie zur Hölle«, rief Kirk. Er überzeugte sich davon, daß Spock ruhig atmete und begab sich zum Kommunikator, um die Kommandantin zu rufen.
     

 
20.
     
    James wußte das unmögliche Schiff vor sich – und daß er genau das tat, was Omne/Spock von ihm erwartete. Der riesige goldene Vogel voraus gab Energieemissionen ab, die wahnwitzig waren. Omne/Spock hätte damit um James’ Aufklärer herumtanzen können, hätte er das gewollt. Er tat es nicht. Er legte die Spur in die Anomalie. Er flog gerade so schnell, daß James ihm eben noch folgen konnte.
    In Ordnung. Wenn er’s so haben wollte … James sehnte den Augenblick der Konfrontation mindestens ebenso herbei wie der andere.
    Die Orter zeigten jetzt netzartige Energiefelder auf allen Seiten und seltsame Lücken im absoluten Nichts an. Es war unmöglich zu sagen, ob die Anomalie ein räumliches, zeitliches oder beides gleichermaßen betreffendes Phänomen war. Sie war eine gewaltige Zusammenballung unbekannter tödlicher Kraftfelder, kosmischer Treibsand, in dem Schiffe versinken und auseinandergerissen werden konnten – oder einfach weggespült, in ein unbekanntes Irgendwo oder Irgendwann. Alle Versuche, sie zu erkunden und zu vermessen, hatte viele Schiffsbesatzungen das Leben gekostet. Allerdings wußte man, daß die Anomalie nicht immer existiert hatte. Vor etwa

Weitere Kostenlose Bücher