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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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schräg gegen eine Wand gelehnt und war so ein gutes Versteck.
    Lilo stieg noch weiter hinauf. Sie war die einzige, die sich nicht verkroch, sondern auf Zehenspitzen ihre Runden drehte.
    Exakt um zwei Uhr in der Früh ertönten vier Pfiffe. Aber Axel bemerkte sie als einziger. Ihm war klar, daß die anderen zu weit entfernt waren. Lieselottes Plan funktionierte nicht. Dominik und Poppi konnten das Signal nicht gehört haben.
    „Verdammter Ziegenmist, was jetzt?“ überlegte er fieberhaft. Da pfiff das Superhirn bereits zum zweiten Mal. Diesmal schneller und lauter. Außerdem fügte sie noch einen fünften, sehr hohen Pfiff dazu. Das war ein Geheimzeichen der Knickerbocker-Bande und bedeutete „Ich bin in Gefahr!“ Sollte Axel allein in das obere Stockwerk laufen?
    „Besser nicht“, beschloß er und sauste los, um die beiden jüngeren Knickerbocker zu verständigen.

Die Schreckensnacht
     
     
    Dicht aneinandergedrängt tappten sie zwei Minuten später die breite Treppe hinauf. Die Stufen waren sogar noch mit einem abgewetzten, total verdreckten Teppich belegt, der zum Glück jeden Laut schluckte.
    „Ich will zurück“, flüsterte Poppi. „Was ist, wenn uns der Schwarze Ritter entgegenkommt?“
    „Reg dich ab“, schnauzte Axel sie leise an. „Lilo steckt in Schwierigkeiten. Wir müssen ihr helfen. Oder willst du sie einfach allein lassen?“
    Poppi schüttelte den Kopf.
    Im alten Hotel herrschte nun absolute Stille. Kein einziger Laut war zu hören. Nach jedem Schritt lauschten die Knickerbocker, ob sie irgendein verräterisches Geräusch wahrnehmen konnten. Noch immer tat sich nichts.
    Als die drei Junior-Detektive das oberste Stockwerk erreichten, flüsterte Axel den anderen zu: „Taschenlampen aus!“
    Im nächsten Augenblick standen sie in der totalen Dunkelheit und versuchten, ihre Augen daran zu gewöhnen.
    „Dort vorn“, wisperte Poppi, „dort ist Licht.“
    Das Mädchen hatte recht. Eine Tür schien offenzustehen, und durch sie fiel ein sehr schwacher Lichtschimmer.
    Mit weichen Knien schlichen die Knickerbocker näher. Sie warfen einen vorsichtigen Blick durch den Türspalt und erkannten eine weitere Treppe dahinter. Wohin führte sie?
    Dominik hatte eine Idee: „In den Turm!“
    Sollten sie es wagen hinaufzusteigen? Axel überlegte ein paar Sekunden angestrengt. Der hohe fünfte SOS-Pfiff von Lilo fiel ihm ein. Sie hatten keine andere Wahl.
    Schritt für Schritt erklommen sie die enge Stiege mit den schmalen Stufen. Sie führte direkt in den Fußboden des Turmzimmers, das vom Schein mehrerer flackernder Kerzen erhellt wurde. Zaghaft hob Axel, der vorausging, den Kopf durch die Bodenöffnung und spähte in den Raum. Es handelte sich um eine eckige Dachkammer mit kleinen Fensterluken und mächtigen Balken, die das Dach trugen.
    Lilo! Da waren Lieselottes pink-türkis-farbene Turnschuhe. Das Mädchen stand mit dem Rücken zu ihm mitten im Raum und rührte sich nicht vom Fleck.
    „Hat die Wurzeln geschlagen?“ überlegte Axel. Was war mit Lilo los?
    „Pssst!“ zischte er, um sie auf sich aufmerksam zu machen. Sofort blickte sie in seine Richtung und hob zögernd den Arm. Sie deutete ihrem Freund, ganz herauf und näher zu ihr zu kommen. Dabei kreuzte sie aber Zeige- und Mittelfinger, und Axel erkannte, wie ihre Hand zitterte.
    Die gekreuzten Finger waren ein Knickerbocker-Geheimzeichen, daß etwas nicht stimmte. Aber was war es? Was war da im Gange?
    Hinter Lilo bewegte sich plötzlich etwas. Ein dunkler Schatten, der schon in der nächsten Sekunde wieder regungslos verharrte.
    Völlig unerwartet warf sich das Superhirn nun auf den Bauch und hechtete in Richtung Treppe. „Weg! Runter! Raus!“ schrie Lilo und robbte wie wild auf die Bodenöffnung zu. Hals über Kopf stolperte sie an Axel vorbei, der sich noch immer im Turmzimmer umsah.
    Mit Entsetzen erkannte der Junge dann, daß der Schatten niemand anderer als der Schwarze Ritter war, der ein riesiges Netz in der Hand hielt und nun ebenfalls zur Treppe stürzte.
    Schreiend stürzten die Knickerbocker hinunter und fühlten plötzlich, wie das Netz über sie geworfen wurde. Axel, Poppi, Dominik und Lilo verwickelten sich darin zu einem Knäuel aus Armen und Beinen, verloren das Gleichgewicht und rasselten und rollten die Treppe weiter hinunter. Neben ihnen zischte immer wieder etwas durch die Luft und blieb mit einem leisen Krachen im Holz stecken.
    „Die Sterne! Die Sterne mit den spitzen Zacken!“ durchzuckte es Dominik. „Dieser

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