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Der Fluch des Volkstribuns

Der Fluch des Volkstribuns

Titel: Der Fluch des Volkstribuns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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kann hin und wieder mal recht haben, mein Krüglein Jahrgangs-Garum.«
    »Und hör auf, dir solche albernen Kosenamen auszudenken!« fuhr sie mich an.
    »Das ist nur ein Zeichen dafür, daß ich tief in Gedanken stecke. Das ist mit Abstand die seltsamste Ermittlung, mit der ich je betraut worden bin. Ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll. Ich würde am liebsten losgehen und Ateius Capito ein wenig bearbeiten. Seine Unberührbarkeit ist eine juristische Fiktion, doch die Anhänger der Tribunen können heutzutage recht gewalttätig sein.«
    »Wird das Volk ihn nach allem, was er getan hat, noch unterstützen?«
    »Ja, das wird es. Der Schock ist überwunden, und er legt sein Amt sowieso bald nieder. Die Volksversammlungen haben in den letzten zwanzig Jahren energisch darum gekämpft, die von Sulla abgeschafften Befugnisse des Tribunenamtes wieder zurück zu erobern. Sie werden sich sogar hinter diesen Narren stellen, wenn sie das Amt an sich in Gefahr sehen.«
    »Glaubst du, daß er sich versteckt?« fragte Julia.
    »Ich weiß nicht. Wenn er sich nicht zur ständigen Verfügung der Plebs hält, ist sein Amt angeblich verwirkt«, erklärte ich ihr.
    »Aber wer kümmert sich schon groß um Gesetze? Ich vermute, daß er sich zu Hause versteckt, hinter einem schwergewichtigen Leibwächter.«
    »Dann laß ihn in Ruhe. Vielleicht könnten Milos Rabauken dir Zugang verschaffen, aber eine Straßenschlägerei ist wohl kaum die richtige Art, eine Ermittlung durch zu führen.«
    »Daran hatte ich auch gar nicht gedacht. Nein, ich muß auf jeden Fall geschickter vorgehen. Ich muß jemanden finden, der nichts mit dem Senat zu tun hat und sich mit alten Religionen, geheimen Kulten und dergleichen auskennt.«
    »Das ist ein schwieriges Unterfangen«, entgegnete sie, »aber mit den orientalischen Varianten, Sklavenkulten und ähnlichem Unsinn mußt du dich wahrscheinlich nicht lange aufhalten. Ich werde ein paar Erkundigungen unter meinen Freundinnen einziehen. Einige von ihnen sind schrecklich abergläubisch. Sie handeln mit den Namen ihrer Magier, als wären es Juweliere oder Parfümeure. Was hast du vor?«
    »Ich werde die Unterlagen im Büro des Aedilen durch sehen.
    Es ist schließlich ihre Aufgabe, Zauberer aus der Stadt zu vertreiben. Vermutlich sind die meisten von ihnen nichts weiter als Scharlatane, was im übrigen auch für die gilt, die deine damenhaften Freundinnen frequentieren.«
    »Meinst du, das wüßte ich nicht?« gab sie zurück. »Doch du solltest dich daran erinnern, daß einige auch Priesterinnen überaus angesehener Kulte sind und von Dingen wissen, in die nur sehr wenige Männer eingeweiht sind.«
    »Ich wußte, daß es sich irgendwann als ungemein praktisch erweisen würde, mit dir verheiratet zu sein«, versicherte ich ihr.
    »Mir fällt noch etwas ein«, sinnierte sie, »Crassus selbst ist auch Pontifex. Glaubst du, er weiß, womit er verflucht worden ist?«
    Ich dachte an die Szene am Tor zurück. »Ich glaube nicht«, sagte ich schließlich. »Wenn, hätte er wahrscheinlich auf der Stelle kehrt gemacht und wäre nach Hause gegangen. Auch seine Raffsucht muß Grenzen kennen.«
    »Das sollte man annehmen.«
    Bald stand ich wieder auf dem Forum, nur, daß ich diesmal nicht meine Candida trug. Statt dessen ging ich, gekleidet wie ein normaler Bürger, zum Ende des Forums, wo die Kandidaten für das Quaestorenamt, um Wählerstimmen werbend, herumstanden. Unter ihnen war auch Faustus Sulla, der ziemlich verlegen wirkte, weil er sich den Niederungen eines Wahlkampfes aussetzen mußte. Neben ihm stand Marcus Crassus der Jüngere, der dagegen augenscheinlich in seinem Element war. Er grinste gewinnend, als ich auf ihn zukam. Wir tauschten die übliche öffentliche Begrüßung aus.
    »Hast du dir den Tag freigenommen, Metellus?« fragte er.
    »Ja, aber unfreiwillig. Bis zu den Wahlen ist es sowieso nicht mehr lange. Wirst du als Quaestor mit deinem Vater nach Syrien gehen?« Genau wie ich war er sich seiner Wahl praktisch sicher.
    Niemand zahlte höhere Schmiergelder als ein Crassus.
    »Nein, ich werde mich Caesar in Gallien anschließen. Mein Bruder Publius wird Caesars Heer Anfang nächsten Jahres verlassen und einen Teil der gallischen Reiterei in den Krieg meines Vaters gegen die Parther führen.«
    »Da hast du ja Glück. Ich habe mein Jahr als Quaestor beim Staatsschatz zugebracht.«
    »Sicher, aber unprofitabel«, erwiderte er. »Wie ich höre, schlägt sich Caesar recht gut.« In Friedenszeiten war

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