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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Vielleicht seid ihr beide ja einmal gegeneinander geflogen, Max.«
      »Vielleicht, ja.« Max, der sich noch eine Zigarette anzündete, fühlte sich unangenehm berührt.
      »Tja, nur sind meine Nachrichtenquellen über euren Major inzwischen leider ziemlich versiegt, seit das Afrikakorps letzte Woche kapituliert hat.«
      »Ich dachte, die würden unaufhörlich sprudeln«, erwiderte Max.
    »Auf die Qualität kommt's an, auf sonst nichts, Max.«
      Himmler tauchte im Eingangsbogen auf. Hartmann stand auf, küßte Elsa die Hand und nickte Max zu. »Mein Herr und Gebieter ruft, und ich gehorche wie ein braves Hündchen.«

      Er schloß sich dem Reichsführer an, und die beiden gingen hinaus. Einen Augenblick später tauchte Galland auf. Max sprang auf und umarmte ihn.

      »Hast dich gemausert, Dolfo.« Er strich über das Ritterkreuz. »Und auch die Brillanten.«

    »Ich habe mich gemausert?« Galland hielt ihn ein Stück von sich weg. »Du siehst schrecklich aus. Ein kurzer Aufenthalt im Generalstab würde dir guttun, gutes Essen, junge Frauen. Ja, Herr Oberst, das würde dir guttun.«
    »Oberst?« fragte Elsa.

      »Na ja, Oberstleutnant reicht wohl erst mal«, sagte Galland zu ihr. »Ihm wurde die Beförderung in Rußland angeboten, aber er hat die Ernennungsurkunde einfach zerrissen.«
      »Fliegen bedeutet mir alles, Dolfo«, sagte Max. »Und einen Schreibtisch kann man nicht fliegen.«

      »Schon gut, eine Verschnaufpause im Generalstab, und dann darfst du wieder fliegen. In Frankreich, wenn du magst, Ärmelkanal, wie in alten Zeiten, aber Oberstleutnant bist du, alter Freund, ob du willst oder nicht. Ich befehlige die Jagdfluggeschwader des Landes, und was ich sage, gilt.«

      »Gut«, sagte Elsa. »Dann wäre das also geklärt. Können wir nun essen?«

      Als sie ins Restaurant gingen, sagte Max: »Aber was is t mit Harry? Bubi zufolge ist er immer noch Staffelführer. Der entsprechende Dienstgrad ist Major.«

      »Und was kommt danach?« fragte sie, als der Oberkellner sie an ihren Tisch führte.

      »Gruppenkommandant«, sagte Galland. »Dann war Bubi also hier?«
      »Er sitzt mit Himmler hinter dir in der Ecke«, sagte Elsa. »Nordafrika ist gescheitert, und Rußland sieht wahrlich nicht gut aus. Gewinnen wir weiterhin, Dolfo?«

    »Wir haben immer noch einiges in petto«, sagte Galland. »Es gibt da ein Waffenentwicklungsprogramm mit Raketen, die den Engländern einiges Kopfzerbrechen bereiten könnten.« Er wandte sich an Max. »Und wir haben ein großartiges neues Flugzeug in der Mache – die Me 262, ein Düsenflugzeug. Schwere Raketen, Geschütze. Damit könnte man die Bomber gleich reihenweise vom Himmel holen. Der einzige Haken dabei ist, daß der Führer daraus einen Blitzbomber für einen neuerlichen Angriff auf England gemacht haben will.«
    »Wieder der Führer«, sagte Elsa.

      »Schluß jetzt, Mutti«, sagte Max zu ihr. »Wir wollen in Ruhe essen.«

      Himmler blickte zum Tisch der Baronin. »Was für ein arroganter Schnösel dieser Galland ist. Man hätte ihn nie und nimmer befördern dürfen.«

    »Er ist ein ausgezeichneter Pilot«, sagte Hartmann.
      »Piloten gibt's wie Sand am Meer«, sagte Himmler. »Er sollte größere Vorsicht walten lassen, was seinen Umgang betrifft.«
    »Wie meinen, Herr Reichsführer?«
      »Die Baronin. Sie pflegt einen völlig falschen Bekanntenkreis, Leute, die der Partei nicht wohlgesinnt sind.« Er beugte sich vor und senkte die Stimme. »Wir haben es hier mit etwas zu tun, was ich als eine Verschwörung der Generäle beschreiben würde. Nicht einmal Sie erfahren die Details, Hartmann. Generäle wie Steiff, Wagner und von Hase. Selbst Rommel, der Held des Volkes, trotz seiner Niederlage in Afrika. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, schlage ich zu. Aber es wird kein Erschießungskommando geben – das wäre viel zu gut für diese Verräter. Der Galgen, was anderes verdienen die nicht, finden Sie nicht auch?«

      »Selbstverständlich, Herr Reichsführer«. Hartmann versuchte sein Entsetzen zu verbergen.

      »Es ist doch höchst seltsam, daß die Baronin mit all denen befreundet ist. Vorerst jedenfalls noch.« Himmler setzte sein Monokel gerade. »Jetzt wollen wir aber essen.«

    Am selben Abend hinkte Sarah Dixon in London die Westbour ne Grove entlang, wobei sie stark auf ihren Gehstock angewiesen war. Sie betrat schließlich das kleine italienische Restaurant, in dem sie und Rodrigues damals zum ersten Mal

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