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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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miteinander zu Abend gegessen hatten. Er saß an einem Ecktisch und las gerade in einer Zeitung. Als er sie erblickte, stand er auf und begrüßte sie mit einem zärtlichen Kuß auf den Mund.

    »Wie geht's dir?«
    »Man soll nicht klagen.« Sie setzte sich.
      Er hatte bei einer Flasche Rotwein gesessen und schenkte ihr nun ein Glas ein. »Wie geht's dem Bein?«
      »Ich probiere gerade ein neues Schmerzmittel aus. Wie das nun mal so ist, Schatz. Es will einfach nicht besser werden. Egal, ich habe ein paar ziemlich überraschende Neuigkeiten. Ich bin versetzt worden.«

    »Wohin?«
    »Zur Special Operations Executive in der Baker Street.«

      »Mein Gott«, sagte er. »Das ist eine heiße Sache. Die SOE schmeißt doch all diese Geheimdienstsachen auf dem Kontinent. Die bringen Agenten per Fallschirm rüber und so weiter, stimmt doch, oder?«
      »Allem Anschein nach ist das so. Allerdings wird meine neue Aufgabe dort nichts Besonderes sein. Mein Chef hat mich zu sich hereingerufen und gesagt, daß einer der leitenden Verwaltungsangestellten in der Baker Street nach einem Herzanfall gestorben sei. Es ist der gleiche alte, langweilige Bürokram, aber die Bezahlung ist besser. Am Montag fange ich schon richtig an.«
    »Daraus könnten sich unbegrenzte Möglichkeiten ergeben.«
      »Tja, es wäre schon schön, zur Abwechslung mal etwas Wichtiges ranschaffen zu können, nach all dem drittklassigen Müll bisher.« Sie drückte seinen Arm. »Ich freue mich ja so, Fernando.«
    »Das steht dir auch zu.«
    »Kommst du später noch mit zu mir?«
      »Natürlich.« Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuß voll echter Zärtlichkeit. Zwischen den beiden hatte sich mittlerweile ein Gefühl aufrichtiger Zuneigung entwickelt.
      »Gut«, sagte sie. »Dann wollen wir mal bestellen. Ich komme um vor Hunger.«

      Als Trudi Braun in Hartmanns Büro trat, brachte sie die letzte, von Joel Rodrigues übergebene Nachricht aus London mit.
      Hartmann las sie und reichte sie ihr zurück. »Schauen Sie sich das bitte an.« Sie tat, wie ihr geheißen. »Das ist doch interessant.«
      »Mehr als das. Könnte ein einzigartiger Durchbruch sein. Die SOE macht uns in Frankreich seit einiger Zeit schwer zu schaffen. Die schmuggeln Agenten per Fallschirm oder mit einer Lysander rein und gießen Öl aufs Feuer der französischen Resistance. Bringen Sie mir die Akte.«
      »Ich kenne sie auswendig, Herr Hartmann, ebenso wie ich den Kern unseres Problems kenne: Brigadegeneral Dougal Munro, Chef der Abteilung D, allgemein bekannt als Abteilung für ›Dumme Streiche‹.«
    »Genau. Ist Joel Rodrigues bereits gegangen?«
      »Nein, er wartet im Vorzimmer. Wollen Sie mit ihm sprechen?«
      »Nein, Sie übernehmen das. Sagen Sie ihm, daß er und sein Bruder von jetzt an das Doppelte bekommen.«
    »Gut.«
      »Diese Dixon macht ja offenbar nicht wegen des Geldes mit. Eigentlich schade. Und dennoch, irgendwie muß man ihr klarmachen, wie wichtig jede Einzelheit über die SOE ist, insbesondere alles, was Munro betrifft.«
    Trudi ging hinaus, und Hartmann stand auf, ging ans Fenster
    und zündete sich eine Zigarette an. Unbegrenzte Möglichkeiten. Wirklich interessant.

    Im August wurde Sizilien besetzt, und im September landeten
    alliierte Truppen auf dem italienischen Festland. Harry Kelso, der von seinem Geschwader abgezogen worden war, meldete sich unterdessen in Kairo bei einem Offizier der Transporteinheiten im Shepherd's Hotel.

      »Für Sie heißt's zurück nach England, Sir«, sagte dieser. »Eine Dakota soll nach Malta, dort auftanken und dann weiter nach Gibraltar. Die Sache ist nur, daß dazu zwei Piloten gehören, aber wir haben erfahren, daß einer von den vorgesehenen krank ist oder so was. Nicht verfügbar halt. Hätten Sie was dagegen, für den einzuspringen?«
    »Ist mir ein Vergnügen«, sagte Harry.

      Im Mannschaftsraum des Flughafens traf er den Piloten, einen Oberleutnant namens Johnson, der ihn gleich in Beschlag nahm. »Mein Gott, Sie haben doch die Orsini versenkt, Sir, was für eine Tat!«
      Harry überhörte all das geflissentlich. »Mit welchen Problemen müssen wir rechnen?«
      »Die Stützpunkte der Luftwaffe befinden sich mittlerweile alle in deren Teil des italienischen Festlandes. Routineflug, mehr nicht. Außerdem fliegen wir bei Nacht. Zwei Unteroffiziere der Versorgungseinheit und eine Handvo ll andere Passagiere.«
    »Irgend jemand Besonderes?«
      »Ach, der eine oder andere

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