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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Sie«, sagte Harry.
      »Also, hier sind zwei Uniformen mit Waffenrock. Da ich weiß, wie gern Sie während Ihres RAF-Dienstes den Kampfanzug getragen haben, habe ich aber auch noch zwei ganz ähnliche Monturen angefertigt, so wie sie von vielen amerikanischen Piloten geschätzt werden. Oh, und wir haben Ihre Ordensbänder für Sie zurechtgemacht, mit einfacher Sicherheitsnadelbefestigung.«

      Harry sah es sich an. »Sie waren da wohl ein bißchen voreilig. Wie ich sehe, haben Sie die Ehrenlegion und das Band für das Kriegsverdienstkreuz hinzugefügt.«
    »Ist doch gleich, Sir, und es spart Zeit.«
      »Komm schon«, sagte Molly. »Zeig dich mal, wie du darin aussiehst.« Harry zog mit George davon.
    Als er zurückkehrte, trug er eine cremefarbene Hose und einen braunen Waffenrock im Kampfanzugsstil, wie er von Offizieren der U. S. Air Force geschätzt wurde, wie ja Crossley bereits bemerkt hatte. Auf der linken Brust über den Auszeichnungen strahlte das silberne Pilotenabzeichen, auf der rechten das Abzeichen der RAF.

      »Sehr hübsch«, sagte Crossley. »Schirmmütze oder Schiffchen, Colonel?«

    »Ich glaube, ich nehme am besten beides.«
      Harry rückte das Schiffchen auf seinem strohblonden Haar zurecht und blickte mürrisch in den Spiegel. »Das bin nicht ich.«
      »Unsinn, du siehst toll aus«, sagte Molly. »Einfach umwerfend.«
      »Nur noch eins, Colonel. Sie sollten ein paar amerikanische Frontabzeichen tragen, auf die Sie ja jetzt, wo Sie bei Ihren Landsleuten sind, auch ein Anrecht haben. Ich werde mich da mal umschauen. Das regeln wir schon.«

      Molly blickte auf die Uhr. »Wir sollten uns beeilen. General de Gaulle erwartet uns. Schicken Sie bitte alles zum Haston Place, Mr. Crossley.«

    »In Ordnung, Frau Doktor. George, die Tür.«
      Molly und Harry traten in das fahle Sonnenlicht hinaus. Sie hakte sich bei ihm ein. »Wie die Engländer sagen würden: Du siehst wirklich fesch aus. Mach also nicht so ein Gesicht.« Dann hielt sie ein Taxi an.

      General de Gaulle hatte die Suite 103 im Connaught bereits 1943 verlassen, aber die Einrichtungen des Hotels standen hochrangigen Mitgliedern seines Stabes nach wie vor zur Verfügung.

      »Ich warte lieber unten«, sagte Molly, als sie auf den Empfang zugingen.

    »Kommt gar nicht in die Tüte. Der Oberbefehlshaber hat befohlen, daß du auf mich aufpassen sollst, also halt dich daran.« Harry nickte dem Empfangsportier zu. »Harry Kelso und Doktor Sobel. Wir werden von General de Gaulle erwartet.«
    »Selbstverständlich, Colonel.« Der Portier nahm das Telefon.

      Harry und Molly warteten. »Ich liebe diesen Ort«, sagte sie. »Das Hotel hieß früher einmal Coburg – hatte was mit Königin Viktorias Prinz Albert zu tun. Ende des letzten Kriegs hat König George dann sämtliche deutsche Namen der königlichen Familie abgeschafft, und aus Coburg ist Connaught geworden.«

    »Man lernt nie aus.«
      Ein junger französischer Hauptmann tauchte auf. »Colonel Kelso?« Er blickte unsicher in Richtung Molly. »Begleitet Sie die junge Dame?«
      »Ja, auf Befehl General Eisenhowers. Darf ich vorstellen, Frau Doktor Sobel.«
      »Ah, bien sûr .« Der Hauptmann schenkte ihr sein schönstes Lächeln. »Wenn Sie mir bitte folgen würden.« Auf dem Weg nach oben sagte er noch: »Oberst Jobert erwartet sie in der ehemaligen Suite General de Gaulles. Er möchte Ihnen persönlich seinen Dank aussprechen.«
      Sie erreichten die Tür mit der Aufschrift 103. Der Hauptmann öffnete und ging voraus.
      General de Gaulle saß am Fenster neben einem kleinen Tischchen, auf dem eine Schachtel aus Saffianleder stand. Oberst Jobert, der jetzt Uniform trug, stand gleich neben ihm. Er trat rasch vor und umarmte Harry.

      »Nicht mehr Oberstleutnant sondern Lieutenant Colonel, wie ich sehe. Sie sind ein beme rkenswerter Mann. Ich werde Ihren heldenhaften Mut mein Leben lang nicht vergessen. Sie haben mir das Leben gerettet.«
      »Darf ich Ihnen Doktor Sobel vorstellen? Sie ist auf Bitte des Oberbefehlshabers hier.«
    »Da der Colonel erst kürzlich verwundet wurde, hielten wir es
    für klüger, ihn unter Beobachtung zu halten«, fügte Molly hinzu.
      »Der Vater von Frau Doktor, Major General Sobel, ist in Eisenhowers Generalstab«, sagte Harry, an Jobert gewandt.

      »Großartig.« Der Franzose drehte sich zu de Gaulle um, der sich gerade eine Zigarette anzündete und dem Geschehen recht gleichgültig gegenüber zu sein

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