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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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herausfordernd, nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Das war ein ungewöhnlicher Anblick, da der kräftige Russe gut dreißig Zentimeter größer war als sie.
    »So viel Energie kann ich Ihnen nicht zur Verfügung stellen«, beharrte er. »Das ist einfach zu viel. Die Leitungen würden überhitzen.«
    »Das werden sie nicht!«
    »Laut Vorschrift darf ich den maximal vorgesehenen Energietransfer pro Leitung nicht überschreiten. Ich müsste zusätzliche Leitungen vom Reaktor verlegen.«
    »Dann tun Sie das. Wo liegt das Problem?«
    »Wo das Problem liegt? Ist Ihnen eigentlich klar, welchen Aufwand das erfordert? Das würde zehn Tage dauern!« Wladimir hatte Nathan bemerkt, erfreut über die Unterbrechung. »Hallo, Nathan«, begrüßte ihn Wladimir und wandte sich von der gereizten Frau ab. »Wie ich sehe, hat man dich nicht gefeuert«, scherzte er, dann bemerkte er die neuen Rangabzeichen am Kragen seines Freundes. »Ich hoffe, du erwartest nicht, dass ich von jetzt an vor dir salutiere«, setzte er hinzu und schüttelte Nathan die Hand.
    »Entschuldigung«, warf Doktor Sorenson ein. »Wir sind noch nicht fertig.«
    »Oh, wo bleiben denn meine Manieren?«, bemerkte Wladimir spöttisch. »Nathan, das ist Doktor Sorenson, die nervige Frau, von der ich dir erzählt habe. Doktor Sorenson, das ist Lieutenant Scott. Er ist Pilot, wissen Sie.«
    Nathan wollte der Frau die Hand reichen, besann sich aber, als sie gleich wieder auf Wladimir losging.
    »Glauben Sie ja nicht, Sie könnten mich so einfach loswerden …«
    »Bitte, Doktor«, sagte Wladimir, dem es allmählich reichte. »Können Sie mal einen Moment still sein? Ich versuche gerade, meinem Freund zur Beförderung zu gratulieren. Haben Sie eigentlich keine Manieren?«
    »Geben Sie mir nun die Energie oder nicht?«, entgegnete sie.
    »Nein«, antwortete er ruhig, wohl wissend, dass sie umso mehr in Rage geriet, je gelassener er wurde.
    »Sie lassen mir keine andere Wahl, als mein Anliegen über Ihren Kopf hinweg durchzusetzen«, drohte sie.
    Wladimir ließ sich davon nicht beeindrucken. »Ganz wie Sie meinen.«
    »Gut! Ich gehe jetzt gleich zu Commander Patel!«, erklärte sie und stürmte verärgert von dannen.
    »Der ist nicht Commander!«, rief Wladimir ihr nach, denn er wollte ihr nicht das letzte Wort überlassen. »Der ist Lieutenant Commander!« Er sah ihr erwartungsvoll nach, doch sie reagierte nicht. »Bah.« Er wandte sich an Nathan. »Jetzt weißt du, was ich ertragen muss.«
    »Wladi, musst du sie unbedingt so reizen? Ich meine, die war ja ganz außer sich.«
    »Da mach ich mir keine Sorgen«, versicherte ihm Wladimir.
    »Ja, aber jetzt geht sie zu deinem Chef.«
    »Den wird sie nicht finden. Er kann sie noch weniger ausstehen als ich. Dann wird sie sich an den Ersten Offizier wenden, und der wird ihr sagen, dass der Leitende eine solche Entscheidung treffen muss. Am Ende wird sie wieder zu mir kommen. Aber dann wird sie vernünftiger sein.«
    »Und du wirst ihrem Wunsch nachkommen?«
    »Klar doch.«
    »Warum hast du dann nicht gleich nachgegeben?«
    »So einfach ist das nicht.«
    »Du meinst, ihr Wunsch ist nicht so leicht zu erfüllen?« Nathans Verwirrung steigerte sich von Moment zu Moment.
    »Das? Nein, das ist einfach! Dauert höchstens einen Tag.« Wladimir merkte, dass Nathan ihm nicht folgen konnte. »Wenn ich immerzu springen würde, wenn sie ruft, dann wäre ich die ganze Zeit auf Trab. So streiten wir uns, sie wird sauer und lässt mich ein, zwei Stunden lang in Ruhe. In der Zeit kriege ich einiges geschafft, und sie überlegt es sich zweimal, bevor sie mich wieder um etwas bittet.« Wladimir lächelte, zufrieden mit seiner Strategie.
    »Okay.« Nathan war noch immer verwirrt, ging aber davon aus, dass Wladimir alles im Griff hatte. »In einer Beziehung hattest du jedenfalls recht«, meinte er. »Sie ist ein Feger.«
    »Ja! Ich hab’s dir ja gesagt!«, rief Wladimir, als sie sich in Richtung Maschinensektor in Bewegung setzten. »Übrigens war das eben mein Ernst. Ich habe nicht vor, vor dir zu salutieren.«
    »Berechne neuen Kurs«, sagte Cameron. »Übertrage Kurs an Steuerung.«
    Nathan beobachtete, wie die neue Flugroute auf dem Navigationsdisplay angezeigt wurde. Er wollte den Kurs gerade ändern, als ihm klar wurde, dass sie nicht den angeforderten Kurs übermittelt hatte. »Moment, auf der Route umfliegen wir das Trümmerfeld, anstatt es zu durchqueren.«
    »Außen rum ist es sicherer«, sagte sie im Brustton der

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