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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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jetzt zu zerfallen. «
    George sah, wie das oberste Stück des Geysirs sich durch den engen Gravitationshals zwischen den beiden Planeten drängte und dann langsam auf den Felsglobus herunterzufa l len begann. Im Infrarotsichtgerät hatte jeder einzelne Vu l kankrater unter dem absinkenden Gischtkloß eine hellrote Falschfarbe, während die pseudoweißen mit dem Anblick korreliert werden konnten, den dunkelrote Flecken boten, welche den schwarzen Pik von Roche aus dem Cockpitfe n ster voraus sprenkelten. Auf der Eau zugewandten Seite des Klumpens wurde die Wassersäule des Geysirs dünner, als seine Basis unter ihrer eigenen Schwere zurückfiel, während die Spitze noch weiter durch die Schwerelosigkeit hindurc h schwebte.
    »Das war Nummer eins «, sagte George. »Gib mir R o cheweltbasis, Karin! « Bald erschien das Gesicht von Red auf dem Schirm.
    »Der erste Schwung Wasser ist herübergekommen und unterwegs zur Oberfläche. Wir müssen noch fünfzehnhu n dert Kilometer zurücklegen und haben keine Antriebsene r gie. Das einzige, was uns noch hält, ist Arielle. Ihr solltet besser ohne uns abhauen. Wir werden eine Bruchlandung auf einem hohen Gebirgskamm versuchen, wenn unsere H ö he zu End e g eht. Falls uns die nächsten beiden Wasserübe r gänge nicht erwischen, könnt ihr zurückkommen und uns aufnehmen. «
    »Wir verschwinden erst, wenn wir in echter Gefahr sind «, sagte Red entschlossen. »Wie groß ist der Wasserball? «
    »Ich schätze etwa zehn Kilometer Durchmesser «, sagte George. »Wie steht es damit, Jill. Wird er bis zu ihnen kommen? «
    »Die Menge des übergekommenen Wassers genügt, um Roche fünf Zentimeter tief zu bedecken. «
    »Na also! « sagte Red. »Das reicht gerade, um nasse Füße zu bekommen. «
    »Ihr befindet euch aber im Tiefland «, sagte George. Er sah, wie die Sonnenscheingrenze schnell über die Oberfl ä che des Felsenglobus lief. »Außerdem gerade in der Fluch t linie eines der Kanäle, die vom inneren Pol ausgehen. Jetzt ist es klar, was die Erosion in diesen Kanälen verursacht hat. «
    »Kommt nur weiter her! « sagte Red. »Wir bleiben hier, bis wir die Schaumkronen der Flutwelle sehen können. «
    »Die Vorderkante des Wasserklumpens trifft auf die Oberfläche «, sagte Karin. George übernahm ihr Infraro t bild. Einige Sekunden lang konnte er nur eine kaltblaue Sä u le von oben her sehen, die zum Teil einen dunkelroten, wa r men Bergkegel mit gelben und weißen heißen Flecken ve r deckte. Dann expl od ierte an der Basis der Säule eine k o chende gelbe Wolke, als das eisige Wasser auf die rotgl ü hende Lava der ausbrechenden Vulkane prallte und ve r dampfte. Zwanzig Minuten lang hielt der Wasserguß an. Bald war der Fuß des Kataraktes in einer sich ausdehnenden Dampfwolke versteckt. Von dem B od en der Wolke aus e r gossen sich Wasserströme in die Kanäle hinab und legten eine Dampfschicht auf die Lavazungen, die ihnen vorausg e gangen waren. Finger aus Dampf stiegen in die Luft, ve r dreht durch die starken Corioliskräfte in Nähe des Ze n trums dieses rasch rotierenden Systems zweier Planeten. Es kamen große, träge Tornados auf und liefen über den von der Sonne erhellten Planeten.
    »Genau das ist es, was ich brauche «, sagte Arielle und setzte die › Libelle ‹ zu einem Sturzflug an, der auf die Basis des nächsten Tornados zielte.
    »Was machst du da?! « rief George alarmiert. Aber er war klug genug, ihr nicht Einhalt gebieten zu wollen.
    »Wir haben noch tausend Kilometer vor uns und bra u chen Höhe «, sagte Arielle. Sie schmunzelte ihm zu, wohl wissend, was ihn beunruhigte. »Ihr Typen aus Texas seid an rasante Wirbelstürme gewöhnt, die Flugzeuge auseinande r reißen können. Sieh nur einmal in den Schlund von dem da, George! Der hat über einen Kilometer Durchmesser. Stell dir einfach vor, es wäre eine gewöhnliche Thermik – mit Wolken darin! «
    George entspannte sich etwas, als Arielle das Flugzeug zum B od en hinabtauchen ließ. Sie paßte die Annäherung sorgfältig ab, so daß sie mit hoher Geschwindigkeit unter den Trichter glitt, als er sich ein paar hundert Meter über die Oberfläche erhob. Arielle drückte die › Libelle ‹ in eine scha r fe Kurve und ging in Spiralen nach oben.
    »Hast du ganz bestimmt noch keine Jäger geflogen, Arie l le? « George wurde durch die Beschleunigung auf seinen Sitz gepreßt.
    Es mochte ein müder Tornado gewesen sein, aber er war immer noch mehr Wirbelsturm als thermisch. Die ersten Runden gingen

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