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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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Horizont empor und ve r schlang die Sonne.
    »Wir werden das in der Dunkelheit schaffen müssen, K a rin «, sagte George. »Bitte, verschaffe mir ein Videobild in Infrarot und für schwaches Licht für dieses Gebiet vom Comsat! «
    Dann wandte er sich an Arielle. »Zieh deinen Anzug an, dann komm wieder her und löse mich ab! Wenn die Welle uns erwischt, wird die › Libelle ‹ .wohl zerbrechen. Nicht, daß uns die Anzüge viel länger am Leben halten werden! «
    George machte seinen Schirm frei und legte das IR-Bild vom Comsat über ihnen darauf. Die › Libelle ‹ war ein kleines heißes Kreuz inmitten eines blauen Ozeans. Er verkleinerte den Maßstab, bis die › Libelle ‹ nur noch ein winziger weißer Punkt war. Dann sah er die warmen gelben Schaumkronen auf dem Gipfel der Ringwelle, die auf ihn zueilte und eine aufgewühlte, warm und kalt gefleckte See hinter sich ließ.
    »Wieviel Zeit haben wir noch? « fragte er Jill.
    »Zwanzig Minuten. «
    Arielle stand bei seiner Schulter. Ihr keckes Gesicht und kurzes Haar wurden durch den wie ein Goldfischglas g e formten Helm entstellt.
    »Jetzt bist du dran «, sagte sie, stieg in den Pilotensessel und übernahm sein Display.
    »Es gibt nicht viel mehr zu tun als abzuwarten «, sagte George. »Auf bald! « Er ging zum Heck, wo Karin schon auf ihn wartete und den Anzug zum Einsteigen offenhielt.
    »Wie geht es mit dem Umschalten des Tanks voran? « fragte er sie.
    »Das ist vor fünf Minuten fertig geworden «, antwortete sie. »Zum Glück haben wir die Leitung für den Monotrei b stoff zum Hauptmotor nie benutzt, so daß sie nicht erst g e reinigt werden mußte. Hier, laß mich diesen Reißverschluß übernehmen, während du den Helm aufsetzt! «
    Fünf Minuten später war alles in Schutzanzügen und auf Station. »Ich habe sie auf der Überwachungskamera «, sagte Karin. David übernahm ihr Bild auf seine Konsole und sah, wi e d ie Sterne einer nach dem anderen verschwanden, als sich der Horizont hinter ihnen in die Luft erhob. »Sie ist e i nen Kilometer hoch! « sagte er.
    »Sie ist 1,7 Kilometer hoch und wächst weiter «, sagte Jill. »Sie wird über zwei Kilometer groß sein, wenn sie uns e r reicht. «
    »Je größer, desto besser! « sagte George und jagte die G e schwindigkeit der Propeller wieder in die Gefahrenzone hi n aus, als die › Libelle ‹ von der herankommenden Welle we g schwamm. »Wir haben keine Möglichkeit, genug G e schwindigkeit zu entwickeln, um auf dieser zu reiten. Aber sie ist groß genug, daß wir in die Luft kommen und weg sein können, bevor uns die Schaumkronen auf ihrem Kamm e r schlagen. «
    Das Bild vom Heck durch die Überwachungskamera wurde immer finsterer, als die Welle sich erhob und den Himmel zu verdecken begann. Die Mannschaft fühlte, wie das Flugzeug nach vorn kippte und hochstieg, als ob sie in einen starken Aufwind geraten wären. Der Horizont vor i h nen senkte sich, und die Landeschweinwerfer waren auf den fallenden Meeresspiegel gerichtet. Sie befanden sich einen halben Kilometer hoch in der Luft.
    »Jetzt! « sagte George und betätigte die Steuerknöpfe, die normalerweise den Schub des Einstoff-Raketensystems r e gelten. Der Wasserpfropfen wurde durch einen Luftstoß aus dem Strahlauspuff herausgejagt. Die › Libelle ‹ machte einen Satz nach vorn. Die See war achteraus durch eine blendend helle gelbweiße Stichflamme beleuchtet, als der Sauerstoff sich mit dem Ammoniak und Methan in der Atmosphäre verband.
    »Donnerwetter! « sagte George. »An diesen Effekt hatte ich gar nicht mehr gedacht. «
    Er wandte sich zu Arielle. »Wir sind in der Luft. «
    »Habe schon übernommen, George «, sagte sie. Sie tauc h te an der Oberfläche der Welle hinab, bis sie genügend Luftgeschwindigkeit hatten. Dann öffnete sie den Luftei n laß und stieß den Hebel für den Nuklearjet nach vorn. Am Heck zeigte sich ein blasses Glühen, als die erhitzte Atm o sphäre aus dem Auspuff strömte und das Flugzeug von der sich au f türmenden Wasserwand wegstartete. Im Flugzeug ertö n ten Hurrarufe, die ihr Echo im Lander fanden. Einen merkl i chen Sekundenbruc ht eil später konnte man auch Hu r ras von der Restbesatzung der › Prometheus ‹ vernehmen.
    »Wir sind in der Luft, Rocheweltbasis «, sagte George. »Wir treffen euch bei L4. Da können wir uns die Show a n sehen und dann für die Fahrt zur › Prometheus ‹ hinaus u m steigen. «
    Plötzlich kam von hinten ein gelbrotes Glühen, und man hörte das unheilvolle

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