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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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herunterfällt, kommt ihr in eine Luftfalle – wie in eine Lawine. Diese Fronten müssen sich mit fünfhundert Stu n denkilometern bewegen. «
    »Ich habe ein Infrarotbild von dem Strom unter uns «, sa g te Karin.
    »Laß sehen! « sagte George. Sein Schirm zeigte alsbald den dunkelroten warmen Felsengrund unter ihnen. Von den Rinnen, die sich in die steinige Spitze von Roche gegraben hatten, gingen wie Finger kaltblaue Ströme von bedr oh licher Geschwindigkeit aus.
    »Sieht nicht gut aus «, sagte George. »Bist du startbereit? «
    »Ja «, sagte Red. »Aber ich habe geschworen zu bleiben. «
    George begann mit ihr zu streiten, verfiel aber in Schwe i gen, als der Finger aus schnellem, kaltem Wasser zu stolpern schien und in einen warmen, gelben Schaum zerfiel. Die eingefangene Luftschicht setzte aus und ließ die Tonnen heißen und sehr schnellen Wassers in die salzigen Sande fallen, wo sie sich zu einer langsamer vorankommenden Flut ausbreiteten.
    »Siehst du, George! « sagte Red. »Kein Problem. «
    »Das Ding ist euch auf hundert Kilometer nahegeko m men «, sagte George. »Wenn das nächste zuschlägt, haut ihr ab. Das ist ein Befehl! «
    »Ihr kommt gerade noch her, ehe es soweit ist «, sagte Red. Und nach einer Pause fügte sie hinzu: »Das ist ein B e fehl! «
    »Zu Befehl, Madam! «
    »Wir sind auf zehn Kilometer Höhe «, mahnte Jill.
    »Weck Arielle auf! « sagte George. »Wir brauchen H ö he. «
    Zehn Minuten später schlenderte Arielle den Korridor entlang. Sie knabberte an einem großen Stück Pseudokäse und blieb bei Karins Konsole stehen.
    »Sind wir mit dem Programm für maximale Höhe s o weit? « fragte sie scherzend.
    »Es wird bis auf zehn Prozent den ganzen Monotreibstoff verbrauchen, gibt dir aber fünfundzwanzig Kilometer «, an t wortete Karin. Arielle rümpfte die Nase und hatte dann eine kurze Rücksprache mit ihrem Imp.
    »Ich nehme alle hundert Prozent «, sagte sie.
    »Brauchst du nicht noch etwas für den Fall, daß es ein Problem beim Landeanflug gibt und du eine Runde drehen mußt? «
    »Vergiß nicht «, lächelte Arielle, »daß es bei der Landung eines Shuttles so etwas wie eine Runde nicht gibt! « Sie stieß den Kopf zurück, um die Locken vor den Augen loszuwe r den, kletterte in den Pilotensessel und gurtete sich an.
    »Sind wir soweit? « fragte sie. Dann stieß sie im Sturzflug auf die unsichtbare Fläche da unten zu.
    »Ich wünschte, du hättest wieder dein Radar, Jill «, sagte Arielle, als sie das verschwommene IR-Bild auf ihrem Schirm wachsen sah.
    »Kommen wir nicht ein bißchen zu dicht heran? « fragte Jill.
    »Der Monotreibstoff liefert etwas mehr Schub, wenn er mit Luft von hoher Dichte eingesetzt wird «, sagte Arielle zuversichtlich.
    Als das Infrarotbild nicht mehr unscharf aussah, fing Ar i elle die › Libelle ‹ ab, öffnete den Lufteinlaß etwas und rückte den Gashebel nach vorn. Dabei wurde das Flugzeug mit la n gen Flügeln eine vertikale Rakete. Erst als das Gebrüll im Heck zu stottern begann, schob die zarte Hand den Gashebel wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Niemand rührte sich, als das Flugzeug seiner Trägheit folgend noch weiter aufstieg. Die Besatzung schwebte leicht in den Schutzanz ü gen, nachdem der Steigflug mit hoher Beschleunigung vo r bei war. Ganz im Höhepunkt des Aufstiegs schaltete Arielle auf das Lagekontrollsystem für den Weltraum um. Mit den letzten Stößen des Monotreibstoffs, der in den Leitungen zu den Bugdüsen verblieben war, kippte sie das Flugzeug nach vorn und begann wieder den langen Gleitflug zu Roch e weltbasis.
    »Noch fünfhundert Kilometer zurückzulegen «, sagte sie. »Wieviel Zeit haben wir noch? «
    »Der nächste Wasserfall kommt in zehn Minuten «, sagte David. »Aber er braucht fünfundzwanzig Minuten, um h e runterzufallen, und dann muß die Flut noch die Strecke vom inneren Pol bis Rocheweltbasis zurücklegen. Es hängt davon ab, wie schnell sich das Wasser fortbewegt und wie lange es in der Lufttasche gefangen bleibt. Das könnten zwei Stu n den sein, aber auch vier. Vielleicht würde die Flut auch gar nicht bis hierher kommen, und wir hätten alle Zeit der Welt für uns. «
    »Ich sollte vielleicht schneller werden «, sagte Arielle und neigte den Bug etwas. Dann schaltete sie die Konsole auf Computerbetrieb und optimierte mit Jill zusammen eine g e krümmte Flugbahn, die sie in Mindestzeit auf Nullhöhe zu Rocheweltbasis bringen würde.
    »Dies wird ein dicker Bursche «, sagte Karin. Sie

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