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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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jedem Punkt unterhalb von zwei Kilometern wäre Höhe nützlich. « Sie kam aus ihrer Trance heraus und kümmerte sich wieder um den Flug.
    »Alle wieder in ihre Anzüge! « ordnete George an. »Und gebt Karin einen eurer Anzugsbehälter! Ein Behälter reicht für mehr als zwei Stunden; und das ist mehr Zeit, als uns dieses Scheusal noch lassen wird. «
    »Jill, stelle die Leitungen wieder um! « sagte Karin zu i h rem Imp. »Ich möchte, daß die Tanks an die Versorgungsle i tungen angeschlossen werden und du sie so schnell wie möglich entleerst. «
    »Falls ihr nichts einzuwenden habt, möchte ich auch die Reaktorleistung über die Sicherheitsgrenze steigern und durch Elektrolyse etwas Sauerstoff und Wasserstoff erze u gen. «
    »Gut! « sagte Karin, schwang sich vom Konsolensitz he r unter und ging in der zwölfprozentigen Schwere durch den Gang. Man würde zumindest etwas festen B od en unter den Füßen haben für den Sprint zum Lander.
    Richard war bald im Anzug und an seiner Konsole z u rück. Seine prallen Silberfinger riefen vom Schirmbild I n formationen ab. Die Flutwelle war jetzt im freien Sonne n licht. Von weitem sah sie wie ein Quecksilberfluß in den Handlinien eines alten indianischen Wahrsagers aus.
    »Der Druckkopf nimmt ab; aber die Geschwindigkeit b e trägt sechshundertzehn Kilometer in der Stunde – dreimal so schnell wie wir. Geschätzte Ankunftszeit eine Stunde und vierundzwanzig Minuten. «
    George schaute, ob Arielle in Trance war. Es gab eine Pause, als der kolloidale Computer (das menschliche G e hirn) ein Leben voller Flugerfahrung mit der gegenwärtigen Situation und den neuen Daten integrierte.
    »Ich möchte noch einen Happen essen, ehe ich mich a n ziehe «, sagte sie und lief aus dem Cockpit. »Ich habe Hu n ger. Paßt du gut auf meine › Libelle ‹ auf, George? «
    George grinste durch sein Visier und überprüfte die Ko n trollanzeigen. Aus irgendeinem Grunde kam es ihm so vor, als ob sich seine Schultern in einem Bereich geringerer Schwere befänden.
    »Trödle nicht herum! « sagte er mit gespielt brummiger Stimme. »Karin wünscht, daß Jill den letzten Rest Luft aus den Kabinen saugt, sobald wir alle in unseren Anzügen sind. «
    Arielle schlenderte in ihrem schicken, nach Maß gearbe i teten Sprunganzug durch den Korridor, schlängelte sich um die gepanzerten Gestalten von Richard und David herum und hielt bei der Anrichte an. Sie nahm sich eine Scheibe Pseud oh ühnchen und verschwand in der Toilette, ohne sich um Karin zu kümmern, die am Ende des Ganges ihren A n zug bereithielt.
    Nach ein paar Minuten kam sie mit frischem Make-up aus dem Bad, wo ihr eine wütende Karin schon auflauerte und sie ohne Umstände in ihren Anzug stopfte. Sobald die letzte Dichtung geschlossen war, fing der Anzug an, sich aufz u blähen, da Jill die Luft aus den Räumen pumpte und mit in die Tanks drückte.
    »Fünf Kilometer Höhe, Arielle! « brüllte George durch seinen Anzugsimp.
    »Und die Welle ist fünfhundert Kilometer entfernt und immer noch angehoben «, sagte Richard.
    Arielle ging ruhig durch den Korridor zurück und stieg in den Pilotensitz. Sie prüfte gründlich die Anzeigen, die Hä n de noch im Schoß gefaltet. Befriedigt hob sie dann die Hä n de und nickte George zu. Der nickte zurück, und sie übe r nahm wieder die Steuerung durch Umlegen von ein paar Schaltern.
    »Richard, bitte Lagebericht! «
    »Entfernung der Flutwelle von der Basis vierhunder t sechzig Kilometer, Geschwindigkeit fünfhundertfünfzig in der Stunde. Eintreffzeit achtundvierzig Minuten. «
    »Jill, kommen wir in vierzig Minuten hin? «
    »Einundvierzig «, antwortete Jill.
    »Zu knapp «, sagte Arielle. »Ich brauche Luft. « Sie schob das Steuer nach vorn und jagte die › Libelle ‹ auf den B od en zu. Beim Hochziehen dann öffnete sie das Ventil, und der letzte Rest des Luftvorrates schoß in einer blaugelben Flamme aus der Düse. Arielle brach den Steigflug ab und ließ die › Libelle ‹ rasch auf das immer noch unsichtbare Ziel in achtzig Kilometern Entfernung zugleiten.
    »Jill? « fragte sie.
    »Vierundzwanzig Minuten. «
    »Richard? «
    »Vierunddreißig Minuten. «
    Arielle korrigierte die Steuerung ein ganz bißchen, zog ihre Sitz und Schultergurte straff und legte die Hände wi e der in den Schoß. Sie blickte aus ihrem Helm zu George hi n über.
    »Es wird eine harte Landung werden «, warnte sie ihn.
    »Und nur zehn Minuten für uns fünf, um an der Flanke des Landers hochzuklettern «,

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